Kommentar

Liebe Mitglieder des ASGB!

Einleitend möchte ich unseren Mitgliedern und Sympathisanten für das zahlreiche Erscheinen anlässlich der diesjährigen 1. Mai Feier am Festplatz in Völs danken. Nach einer langen Pause, zunächst bedingt durch Corona und letztes Jahr durch schlechtes Wetter, war es ein besonderes Vergnügen, diese wertvolle Tradition fortzusetzen und den Festplatz in Völs wieder mit Leben, Lachen und Solidarität zu füllen.
In dieser Ausgabe unseres „Aktiv“ wollen wir Euch vor allem über die kürzlich abgeschlossenen Kollektivverträge informieren, die erhebliche Verbesserungen und Sicherheiten auch für viele unserer Mitglieder mit sich bringen. Diese Verträge sind das Ergebnis harter Verhandlungen und zeigen, wie wichtig die konsequente Vertretung der Arbeiterinteressen ist. Sie garantieren nicht nur bessere Arbeitsbedingungen, sondern stärken auch die Position jedes Einzelnen im Arbeitsmarkt.Ein weiterer Punkt, der uns am Herzen liegt und den wir nicht ignorieren dürfen, ist die niedrige Wahlbeteiligung bei den jüngsten Europa-Wahlen. Dies ist ein alarmierendes ­Signal, das uns dazu aufruft, unsere Anstrengungen zu verdoppeln, um die Bürger näher an Europa heranzuführen. Es scheint, als ob die EU und ihre Institutionen für viele zu abstrakt und distanziert sind. Als überzeugter Europäer bin ich der Meinung, dass wir dieses Bild ändern müssen. Europa muss greifbarer, verständlicher und vor allem sozialer werden. Wir benötigen eine EU, die die Bedürfnisse ihrer Bürger ernst nimmt und in deren Mittelpunkt stellt – eine EU, die für ihre Bürger arbeitet und nicht nur als bürokratische Körperschaft wahrgenommen wird.
Abschließend möchte wir Euch, liebe Mitglieder, erinnern, dass am 28. September 2024 der 15. Bundeskongress des ASGB stattfindet. Wir laden Euch ein, zahlreich zu erscheinen. Wir wünschen Euch einen wunderschönen Sommer. Genießt die kommenden Tage mit Hoffnung und Zuversicht. Wir hoffen, diese Ausgabe des „Aktiv“ bietet Euch nicht nur nützliche Informationen, sondern auch Inspiration und Motivation, aktiv an unserer gemeinsamen Zukunft mitzuwirken.
Euer
Tony Tschenett,
Vorsitzender des ASGB

Aktuell

1. Mai-Feier 2024

Die diesjährige 1. Mai-Feier fand erstmals seit 2019 wieder auf dem Festplatz in Völs statt, nachdem sie wetterbedingt letztes Jahr ins Vereinshaus verlegt werden musste und in den Jahren 2020 – 2022 coronabedingt leider ausgefallen ist. Sie stand unter dem Motto: „Auskommen mit dem Einkommen“. Die Feier war ein voller Erfolg! Zahlreiche Mitglieder und Freunde des ASGB nahmen an dem Fest teil, bei dem Geselligkeit, Austausch und Solidarität im Mittelpunkt standen.
Ein besonderer Höhepunkt des Tages war die mit Spannung erwartete Rede von Tony Tschenett. Er äußerte konstruktive Kritik, sprach Anerkennung aus und forderte alle Anwesenden auf, sich aktiv für Verbesserungen einzusetzen.
Die wichtigsten Punkte der Rede zusammengefasst:
Tschenett hob hervor, dass viele Forderungen aus den vergangenen Jahren noch immer aktuell sind. Die Versprechen, die gegeben wurden, seien oft nicht eingelöst worden. Dies zeige sich besonders deutlich in der Abwanderung junger Menschen aus Südtirol, die in anderen Ländern nach besseren Lebensbedingungen und höheren Gehältern suchen. Tschenett kritisierte die zögerliche Haltung vieler Arbeitgeberverbände in Bezug auf Lohnerhöhungen und forderte eine zukunftsorientierte Personalpolitik, die höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen umfasst.
Besonders dringlich sei das Thema Wohnen. Tschenett stellte fest, dass für viele Südtiroler, die keine Unterstützung von zu Hause erhalten, das Wohnen unleistbar geworden sei. Er forderte eine Umverteilung der öffentlichen Wohnbaupolitik hin zu mehr Mietwohnungen und innovativen Wohnkonzepten. Dies sei notwendig, um den Druck vom Wohnungsmarkt zu nehmen und allen Menschen in Südtirol eine angemessene Wohnmöglichkeit zu bieten.
Für den öffentlichen Dienst forderte Tschenett gerechtere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Lehrer, Bedienstete im Gesundheitswesen, Landesbedienstete, Gemeindebedienstete und Altenpfleger seien mit ihren Gehältern unzufrieden und es sei dringend notwendig, hier umgehend Verbesserungen vorzunehmen. Abschließend richtete Tschenett einen Appell an die politischen Verantwortungsträger. Er forderte mutige und entschlossene Maßnahmen, um die Zukunft Südtirols zu gestalten. Die Zeiten der Stagnation müssten der Vergangenheit angehören. Tschenett schloss seine Rede mit einem Aufruf zur Einheit und zum gemeinsamen Engagement für eine gerechtere und solidarischere Gesellschaft.