Verbrauchertelegramm

Sind Energy Drinks ein Gesundheitsrisiko?

Energiegetränke (Energy Drinks) enthalten Wasser, Zucker oder Süßungsmittel, Koffein, Kohlensäure, geschmacksgebende Zutaten, Säuerungsmittel, meist Taurin und/oder Glucuronolacton und oft Vitamine und Pflanzenextrakte. Schon seit jeher werden Energiegetränke damit beworben, die Konzentrations- und die körperliche Leistungfähigkeit zu steigern, sozusagen „Flügel zu verleihen“.
Verbraucherschutzorganisationen warnen jedoch gleich aus mehreren Gründen vor einem übermäßigen Konsum von Energiegetränken. Erstens enthält eine große Dose (500 ml) eines Energy Drinks rund 60 Gramm Zucker, welcher bekanntlich die Entstehung von Karies fördert und Erkrankungen wie Übergewicht, Diabetes mellitus Typ 2 sowie chronische Entzündungen begünstigt. Laut der WHO sollten Erwachsene pro Tag maximal 50 Gramm freien Zucker aufnehmen, empfohlen wird eine Beschränkung auf 25 Gramm täglich. Zweitens greifen die enthaltenen Säuerungsmittel, beispielsweise Zitronensäure, den Zahnschmelz an und begünstigen die Entstehung von Zahnkaries. Drittens stellt der hohe Koffeingehalt von Energy Drinks ein Problem für Kinder und Jugendliche sowie für jene Personen, welche große Mengen konsumieren, dar.
Fälle von Herzrhythmusstörungen, Krampfanfällen, Nierenversagen sowie Todesfälle in der Vergangenheit stehen möglicherweise in Zusammenhang mit dem Konsum von Energy Drinks in Kombination mit Alkohol, sportlicher Überanstrengung oder Vorerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Nach Konsum eines Liters und mehr können dem Bundesinstitut für Risikobewertung in Deutschland zufolge moderate bis schwerwiegendere Wirkungen wie Schlaflosigkeit, Herzrasen, Bluthochdruck sowie Herzrhythmusstörungen auftreten.

Landesbedienstete


Führungskräfte: Exorbitante Gehaltserhöhungen nicht zu rechtfertigen!

Jüngste Gehaltserhöhungen für Führungskräfte auf Bezirks- und Gemeindeebene, die bis zu 53 Prozent betragen, haben erheblichen Unmut hervorgerufen.
Karin Wellenzohn
Diese großzügigen Erhöhungen stehen in starkem Kontrast zu den stagnierenden Löhnen der normalen Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, die von solchen Gehaltssprüngen nur träumen können. Dieser Umstand hat eine breite Diskussion über soziale Gerechtigkeit und die Verteilung von Ressourcen innerhalb der öffentlichen Verwaltung ausgelöst. Wir haben mit Karin Wellenzohn, Landessekretärin der ASGB-Landesbediensteten, darüber gesprochen.
ASGB: Die jüngsten Gehaltserhöhungen für Führungskräfte auf Bezirks- und Gemeindeebene wurden großteils kritisch bewertet. Wie wirkt sich dies auf die Motivation und das Vertrauen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst aus, wenn solche ungleichen Gehaltserhöhungen vorgenommen werden?
Karin Wellenzohn: Mich erstaunt es, dass diese Thematik erst jetzt für großen Wirbel sorgt. Dieser Bereichsübergreifende Kollektivvertrag für die Führungskräfte wurde schon im Herbst 2023 unterzeichnet und ist mit 01.09.2023 für die Führungskräfte der Landesverwaltung und Sanität in Kraft getreten. Jetzt folgen noch die restlichen Körperschaften wie Altersheime, Gemeinden und Bezirksgemeinschaften. Ich hätte mir damals schon den Aufschrei erhofft. Wir als ASGB haben diesen Vertrag unter anderem auch deshalb nicht unterzeichnet, da diese teilweisen exorbitanten Gehaltserhöhungen nicht zu rechtfertigen sind. Wobei ich sagen möchte, dass diese Gehaltserhöhungen nicht alle gleich betreffen, auch da gibt es einige wenige die sehr viel mehr bekommen und andere einen kleinen Teil mehr. Ich kann nur bestätigen, dass die Frustration steigt und die Motivation sinkt. Das Vertrauen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schwindet ebenso, da es augenscheinlich ist, dass bei Gehaltsverhandlungen mit zweierlei Maß gemessen wird. Es gibt genügend Studien, welche aufzeigen, was unzufriedenes Personal wirtschaftlich bedeutet, anscheinend glauben die Verantwortlichen, dass dies nicht für den öffentlichen Dienst zutrifft.
ASGB: Wie bewertest du die Entscheidung, Gehaltserhöhungen ausschließlich für Führungskräfte zu genehmigen, in einem Kontext, in dem viele Arbeitnehmer Schwierigkeiten haben, mit den steigenden Lebenshaltungskosten Schritt zu halten?
In erster Linie muss die Politik dafür die Verantwortung tragen, denn sie ist es, die den Landeshaushalt verwaltet. Natürlich ist es schwieriger für 40.000 Personen die Gelder zur Verfügung zu stellen als für einige hundert Führungskräfte, das ist unser größtes Problem.
ASGB: Wenn es um die Gelder der „Kleinen“ geht, hören wir immer wieder, der öffentliche Dienst ist zu teuer. Vielleicht sollte sich jeder an die Nase fassen und sich die Frage stellen, wie oft brauche ich eine Dienstleistung des öffentlichen Dienstes und wie viel könnte es mich kosten, wenn diese Dienste privatisiert würden?
Interessant ist auch, dass die Führungskräfte fast zu 100 Prozent gewerkschaftlich organisiert sind und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter knapp über 50 Prozent, dies wird sicher einen Grund haben! Wir hätten eine Macht unseren Forderungen mehr Gewicht zu geben, dazu braucht es aber jede und jeden einzelnen Mitarbeiter, wenn wir auf die Straße gehen. Von Streik sprechen wir schon nicht mehr, da sich dies viele nicht mehr leisten können, aber für einige Stunden nach Bozen zu fahren, um auf dem Silvius-Magnago-Platz mit uns Gewerkschaften zu protestieren, das erwarte ich von jeder und jedem, wenn es um unser Recht geht.
ASGB: Welche konkreten Schritte forderst du von der öffentlichen Verhandlungsdelegation, um sicherzustellen, dass zukünftige Gehaltserhöhungen fair und ausgewogen verteilt werden?
Zuallererst muss die Politik bzw. die Landesregierung genügend Geld für die Verhandlungen zur Verfügung stellen. Zurzeit fehlt es an allen Ecken und Enden, die Gelder reichen nicht annähernd aus, die Inflation des Dreijahreszeitraumes 2022/2024 auszugleichen.
ASGB: Die Vertragsverhandlungen müssen auf Augenhöhe und mit Respekt gegenüber den gesamten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geführt werden. Außerdem darf die Verhandlungsdauer nicht unnötig hinausgezögert werden. Ob das wohl eine Strategie ist?
Die Landesregierung und die Führungskräfte werden für das Ausbluten der öffentlichen Verwaltungen die Verantwortung übernehmen müssen, wenn sie den demographischen Wandel nicht endlich ernst nehmen und die Unzufriedenheit der noch verbleibenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kauf nehmen.
So wie es zurzeit aussieht, werden wir für unser Geld kämpfen müssen und uns so wie 2019 auf dem Silvius-Magnago-Platz im Herbst treffen. Dazu braucht es jeden Einzelnen von uns!