Metall

Fa. Watts Intermes in Kaltern will mit Jahresende 2005 schließen

Noch schlimmer hätte für die 97 Bediensteten der Fa. Watts Intermes in Kaltern der Sommerurlaub heuer wohl nicht beginnen können. „Mit Jahresende 2005 wird das Werk in Kaltern seine Tore schließen; wer will kann mit nach Spini di Gardolo ins Trentino übersiedeln", verkündete die Betriebsleitung kurzerhand.
Die Belegschaft der Fa. Watts Intermes kämpft seither um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Gewerkschaftsversammlung am 02.08.05; ein erster Streik, noch vor Urlaubsbeginn, am 05.08.05; Aussprache mit dem Bürgermeister der Gemeinde Kaltern am 24.08.05; Treffen mit der Betriebsleitung der Fa. Watts Intermes am Sitz des Industriellenverbandes in Bozen am 25.08.05; Gewerkschaftsversammlung am 25.08.05; Streik am 26.08.05; erneute Aussprache mit dem Bürgermeister der Gemeinde Kaltern am 01.09.05; Treffen mit Arbeitslandesrätin Luisa Gnecchi am 02.09.05: Die Betriebsleitung der Fa. Watts Intermes beharrt auf ihre Entscheidung, das Werk nach Spini di Gardolo zu verlegen.
„Seid doch froh, dass wir nicht nach China, Ungarn oder Tunesien auswandern", meint die Betriebsleitung, „wir bleiben in Italien und ziehen nur ins benachbarte Trentino, knapp 50 km von Kaltern entfernt". „Was würde sich für uns ändern", fragen sich die Beschäftigten, „auf die Dauer ist eine solche Entfernung keineswegs zumutbar". Die Fa. WATTS, ein amerikanischer Konzern, stellt Geräte, wie Druckventile und Messgeräte, für den Installateur her. Die drei Betriebe in Italien werden vom Hauptwerk Watts Cazzaniga in Biassono (Mailand) aus geleitet, wo derzeit rund 150 Bedienstete beschäftigt sind. Die Fa. Watts Londa in Lavìs/Trient (rund 50 Beschäftigte), der Schwesterbetrieb der Fa. Watts Intermes in Kaltern, hat über den Verwaltungsrat der „Agentur für Entwicklung" in Trient (Landesregierung der Provinz Trient) das ehemalige Areal des französischen Reifenriesen „Michelin" zum Kauf erhalten. Die Werke von Lavìs (die vorhandenen 6.000 m2 Produktionsfläche benützt die Fa. Watts derzeit nur zur Hälfte für sich selbst, die andere Hälfte ist vermietet) und von Kaltern (4.000 m2 Produktionsfläche ist derzeit vorhanden) sollen nun in Spini di Gardolo zusammengelegt werden. Dort stehen jetzt 14.000 m2 Produktionsfläche zur Verfügung stehen (das Freigelände ist dabei noch nicht berücksichtigt). Für die Bediensteten von Watts Londa in Lavìs stellt diese Übersiedlung bestimmt kein größeres Problem dar, denn für sie beträgt die Entfernung kaum drei km; nicht mehr in Kaltern arbeiten zu können, sondern nach Spini di Gardolo täglich beinahe 50 km zu pendeln, wäre für die Arbeiterinnen und Arbeiter vom Überetsch dramatisch. Mehr als 80 der insgesamt 97 Bediensteten in Kaltern sind Frauen. Arbeit, Familie, Kinder und Haushalt, dies alles zu vereinbaren, stellt viele dieser Frauen heute schon vor äußerst schwer zu bewältigende Probleme. Eine Verlegung des Arbeitsplatzes nach Spini di Gardolo ins Trentino wäre für den Großteil der Beschäftigen bestimmt das Ende bei der Fa. Watts.

Gebietskörperschaften

Reinigung in den Kindergärten

„Für die Gemeinden ist der Putzdienst in den Kindergärten durch Einsparungen in anderen Bereichen sehr wohl finanzierbar. So wäre es längst überfällig, dass die von den Gemeindesekretären aufgrund eines alten Staatsgesetzes zusätzlich zum Gehalt einkassierten Anteile an den Beurkundungsgebühren gänzlich den Gemeinden zufallen." Dieser Meinung ist die Fachgewerkschaft ASGB-Gebietskörperschaften angesichts der Diskussion über die Mehrkosten, die die Gemeinden durch die Übernahme des Putzdienstes in den Kindergärten vom Land befürchten.
Die Fachgewerkschaft begründet diese Forderung damit, dass die gebührenpflichtigen Tätigkeiten von den Gemeindebeamten verrichtet werden, während die Anteile an den Gebühren aber an die Gemeindesekretäre fließen. Dies lässt sich durch nichts rechtfertigen, da die Gemeindesekretäre für diese Beträge keine Gegenleistung erbringen und die Verantwortung für diese Tätigkeiten abwälzen. Deshalb fordert der ASGB-Gebietskörperschaften alle Gemeinden auf, zu überprüfen, wie viel die Anteile an den Beurkundungsgebühren für die Gemeindesekretäre jährlich ausmachen und diese Gelder für die Finanzierung des Putzdienstes in den Kindergärten zu verwenden. „Entweder wird dieses ungerechtfertigte Privileg der Gemeindesekretäre im entsprechenden Staatsgesetz gestrichen, was schwierig erscheint, oder die Gemeinden kompensieren die entsprechenden Beträge durch Nullrunden bei zukünftigen Gehaltsverhandlungen für die Gemeindesekretäre", schlagen die Landessekretäre des ASGB-Gebietskörperschaften, Tony Tschenett und Hans Rungg, vor. Es geht hier nicht darum, jemandem etwas wegzunehmen, sondern es geht darum, dass es nicht tragbar ist, für Tätigkeiten Geld zu bekommen, die von anderen Personen erledigt werden und für die auch nicht die Verantwortung getragen wird. Deshalb ist es mehr als gerechtfertigt, dass diese Gelder zur Gänze im Gemeindehaushalt bleiben. Es muss im Interesse jeder Gemeinde liegen, diese Angelegenheit zugunsten der Allgemeinheit zu regeln