2. Kapitel


Übungen

1 | Superman
Auf allen Vieren die jeweils entgegengesetzten Arme und Beine zugleich ausstrecken, wobei der Kopf mit dem Rücken eine Linie bilden soll; Blick nach unten.
2 | Deadlift mit Flasche
Zuerst mit der Flasche in einer Hand aufrecht stehen, dann sich mit der anderen Hand auf dem Stuhl abstützen, wobei die Hand mit der Flasche bis zum Boden reicht; zugleich das entgegengesetzte Bein gerade ausstrecken. Rumpf und Bein sollten eine gerade Linie bilden. Mit dem anderen Bein wiederholen. Schwierigere Variante: ohne Stütze.
3 | Uhr mit zwei Flaschen
Aufrecht stehen, in jeder Hand eine Flasche halten. Vor einem Spiegel mit beiden Armen die Zeiger einer Uhr auf dem Zifferblatt nachahmen.
4 | Clap your hands
In ca. ½ m Abstand zu einer Wand auf der Matte stehen, dabei Rumpf, Pobacken und Beine in einer Linie anspannen. Nun sich gegen die Wand fallen lassen, die Hände zum Abstützen dabei etwas über Schulterhöhe halten. Sich von der Wand wieder abdrücken und dabei in die Hände klatschen, bevor sie wieder die Wand berühren. Ohne Unterbrechung mehrmals wiederholen.
5 | Russian twist mit Ball
Im Sitzen mit angezogenen Beinen bei geradem Rücken den Ball in ausgestreckten Armen halten. Dann den Rumpf zur Seite drehen, dabei ausatmen. Einatmen, sich zur Mitte zurück drehen, dann zur anderen Seite drehen und wieder ausatmen.
Wiederholungen:
12-16 Mal bzw. 6-8 Mal pro Seite
Die ganze Serie
2-3 Mal
Zirkeltraining als Alternative:
Die Übungen können auch der Reihe nach durchgeführt werden, wobei man ohne Pause von einer zur nächsten wechselt; dann die Runden mit jeweils 3 Minuten Pause dazwischen 2-3 Mal bewältigen.

3. Kapitel


Herz - Kreislauf

In vielen Studien konnte nachgewiesen werden, dass vaskuläre (= die Gefäße betreffende) Veränderungen nicht nur dem Herzen bzw. dem Kreislauf schaden, sondern auch den geistigen Fähigkeiten. Wir wissen inzwischen, dass im Rahmen einer Demenz zumeist auch vaskuläre Schäden im Gehirn auftreten und dazu beitragen, dass die Gedächtnisleistung nach und nach abnimmt. Aufgrund von Durchblutungsstörungen im Gehirn kommt es zum Absterben von Nervenzellen. Das passiert v.a. deshalb, weil es zu einer Wandverdickung der kleinen Blutgefäße und damit zu einer Verengung der Gefäße im Gehirn kommt. Durch diese Gefäßveränderungen kann es zu kleinen, lochförmigen Defekten im Hirngewebe (=Infarkte) und zu Schädigungen der Nervenzellen kommen. Solche Gefäßveränderungen sind häufig die Folge von Bluthochdruck, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Fettstoffwechselstörungen (z.B. hohes Cholesterin), Rauchen und Übergewicht.
Behalte deinen Blutdruck im Auge! Dazu musst du nicht zum Arzt – die meisten Apotheken messen den Blutdruck. Ein idealer Blutdruck liegt bei 120/80 mm Hg. Ab 140/90 mm Hg spricht man von Bluthochdruck. Sind deine Werte erhöht, solltest du nicht warten, bis es von alleine wieder besser wird. Suche deinen Arzt auf und besprich mit ihm, wie du deinen Blutdruck senken kannst. Neben Medikamenten helfen auch Bewegung (Kapitel 2) und eine gesunde Ernährung (Kapitel 1).
Zu hohe Werte für LDL-Cholesterin sind schlecht für die Gefäße, denn es lagert sich dort ab und steigert das Risiko für eine Arteriosklerose („Arterienverkalkung“). Cholesterin kann einerseits durch Ernährung (siehe Kapitel 1), andererseits durch Medikamente reguliert werden. Auch hier ist dein Hausarzt dein Ansprechpartner.
Rauchen ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für zahlreiche ernsthafte Erkrankungen, denn es schädigt fast jedes Organ, besonders die Atemwege und das Herz-Kreislaufsystem. Auch das Gehirn leidet unter dem Nikotinkonsum. In Südtirol bietet der pneumologische Dienst eine Raucherberatungsstelle und Raucherentwöhnungskurse an (Tel. 0471 /  909 600).
Übergewicht in der Lebensmitte (zwischen 30-60 Jahren) ist ein Risikofaktor für Demenz. Ebenso ließ sich ein Zusammenhang zwischen Untergewicht im späteren Lebensalter (über 60) und Demenz feststellen. Dein Arzt kann feststellen, ob dein Gewicht für deine Größe gesund ist und dir Maßnahmen erklären, falls dem nicht so ist.
Diabetes im mittleren Lebensalter erhöht das Risiko, an einer Demenz zu erkranken. Diabetes sollte mit Ernährung, Bewegung und Medikamenten eingestellt werden – auch dabei hilft dir dein Hausarzt. Generell gilt: Eine gute Diabetes-Therapie ist immer auch eine wichtige Demenz-Vorbeugung.
Merk dir, dass…!
… alles, was deinem Herzen schadet, auch für dein Gehirn nicht gut ist. Umgekehrt ist für deine geistige Fitness gut, was fürs Herz gut ist. Die Engländer sagen dazu: Be smart, exercise your heart! Wer schlau sein will, muss also nicht nur das Gehirn, sondern auch das Herz trainieren und gut darauf aufpassen.
Wusstest du, dass…
…  das Gehirn einer 40jährigen Person mit einem Blutdruck über 140/90 mm HG im Schnitt 7,2 Jahre älter aussieht als jenes von 40-Jährigen mit normalen Blutdruck? (Maillard et al., 2012)
Wusstest du, dass…
…  Diabetes das Gehirn im Schnitt um 5 Jahre schneller altern lässt? (Rawlings et al., 2014)
Wusstest du, dass…
… Personen, die sich körperlich fit halten und gesund ernähren, das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, senken können? (Scarmeas et al., 2009)