Aktuell

Auf einen Blick

Ein gesunder Lebensstil kann 40 Prozent aller Krebserkrankungen verhindern. Körperliche Inaktivität, Übergewicht, ungesunde Ernährung, Genussmittel und Schutz vor UV-Strahlung sind Risikofaktoren für Krebs, die jeder beeinflussen kann!

Europäischer Kodex zur Krebsbekämpfung
1.

Rauchen Sie nicht. Verzichten Sie auf jeglichen Tabakkonsum.
2. Sorgen Sie für eine rauchfreie Umgebung. Unterstützen Sie rauchfreie Arbeitsplätze.
3. Legen Sie Wert auf ein gesundes Körpergewicht.
4. Bewegen Sie sich täglich. Verbringen Sie weniger Zeit im Sitzen. Die Wirkung des Sports für die Krebsprävention am Beispiel Darmkrebs: Die Muskulatur sendet bestimmte Botenstoffe über das Blut in unterschiedliche Organsysteme aus. Wird die Muskulatur belastet, werden z. B. im Darm bestimmte Muskelhormone freigesetzt. Gelangen sie in die Darmschleimhaut, hemmen sie die Entwicklung von Darmpolypen. Bewegung erhöht die Zahl der natürlichen Killerzellen, die Krebszellen abtöten können. Wer täglich mindestens 10 Minuten intensiv trainiert und richtig ins Schwitzen kommt, aktiviert die Muskulatur und erhöht damit die Immunkompetenz.
5. Ernähren Sie sich gesund:
Essen Sie häufig Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse.
Schränken Sie Ihre Ernährung mit kalorienreichen Nahrungsmitteln ein (hoher Fett-oder Zuckergehalt) und vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke.
Vermeiden Sie industriell verarbeitetes Fleisch; essen Sie weniger rotes Fleisch und salzreiche Lebensmittel.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine ausgewogene Mischkost: mindestens 400 g Gemüse und 250 g Obst am Tag, Vollkornprodukte, täglich max. 150 g Milchprodukte wie Joghurt und Käse, Fisch ein- bis zweimal pro Woche, unverarbeitetes Fleisch 300 bis max. 600 g pro Woche, wenig Alkohol: 10 g pro Tag (ein kleines Glas Wein) für Frauen und 20 g pro Tag (ein halber Liter Bier) für Männer. Verarbeitetes, rotes Fleisch gilt als krebserregend, vor allem gepökelte und geräucherte Wurstwaren.

6. Reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum. Der völlige Verzicht auf Alkohol ist noch besser für die Verringerung Ihres Krebsrisikos.
7. Vermeiden Sie zu viel Sonnenstrahlung, insbesondere bei Kindern. Achten Sie auf ausreichenden Sonnenschutz. Gehen Sie nicht ins Solarium.
8. Schützen Sie sich am Arbeitsplatz vor krebserregenden Stoffen, indem Sie die Sicherheitsvorschriften befolgen.
9. Finden Sie heraus, ob Sie in Ihrem Zuhause einer erhöhten Strahlenbelastung durch natürlich vorkommendes Radon ausgesetzt sind. Falls ja, ergreifen Sie Maßnahmen zur Senkung dieser hohen Radonwerte.
10. Für Frauen:
Stillen senkt das Krebsrisiko bei Müttern. Falls möglich, stillen Sie Ihr Kind.
Hormonersatztherapien erhöhen das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen. Nehmen Sie Hormonersatztherapien möglichst wenig in Anspruch.

11. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kinder an Impfprogrammen teilnehmen, gegen:
Hepatitis B (Neugeborene)
Humanes Papillomavirus (HPV) (Mädchen).

12. Nehmen Sie an bestehenden Krebsfrüherkennungs- und Screening Programmen teil:
Darmkrebs (Männer und Frauen)
Brustkrebs (Frauen)
Gebärmutterhalskrebs (Frauen)

Aktuell

Es gar nicht erst so weit kommen lassen

Sanitätsbetrieb und Freiwilligenorganisationen fördern gemeinsam Vorsorge
Über 6.200 Teilnehmer an Screening Days Hepatitis C.
Foto: Sabes


Die Krebstherapie hat in den vergangenen Jahren ungeahnte Erfolge erreicht. Dank eines umfassenden Vorsorgeprogrammes können viele Krebserkrankungen zudem verhindert oder zumindest so früh erkannt werden, dass ausgezeichnete Behandlungs- und Heilungschancen bestehen. Um noch mehr Menschen dazu zu bewegen, diese kostenlosen Angebote des Sanitätsbetriebs für die Vorsorge von Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Darmkrebs anzunehmen und um die Impfaktionen für Papillomavirus und Hepatitis C zu fördern, haben der Sanitätsbetrieb und das Land Südtirol nun ein Vereinbarungsprotokoll zur Zusammenarbeit mit verschiedenen Freiwilligenvereinigungen, darunter auch die Südtiroler Krebshilfe, unterschrieben, um gemeinsame koordinierte Werbe- und Sensibilisierungsmaßnahmen zu setzen.
Die sog. „onkologische Sekundärprävention“, so der Sanitätsbetrieb in einer Presseaussendung, ist eine der Hauptaufgaben des Landesgesundheitsdienstes: Dabei geht es darum, den BürgerInnen mittels gezielter kostenloser Vorsorgeangebote zu ermöglichen, eventuelle Krebserkrankungen noch im Anfangsstadium zu erkennen. Doch Einladungen allein reichen oft nicht, um Menschen zur Teilnahme an den – kostenlosen - Früherkennungsangeboten zu bewegen, die Teilnahme an den Screenings ist immer noch zu niedrig.
Deshalb setzt der Südtiroler Sanitätsbetrieb jetzt auf die Zusammenarbeit mit den Freiwilligenvereinigungen. Sie stehen nicht nur im direkten Kontakt mit ihren Mitgliedern und vielen UnterstützerInnen und FördererInnen, sondern sind wie z. B. die SKH mit ihren sieben Bezirken, kapillar in ganz Südtirol präsent. Erfreulicher Nebeneffekt dieses Abkommens ist nicht zuletzt auch die Stärkung der Zusammenarbeit unter den Freiwilligenvereinigungen. Für die Mitglieder der Freiwilligenorganisationen sind Schulungen zu den Krebsvorsorgeprogrammen geplant, außerdem wurde die Gründung eines Lenkungsausschusses vereinbart, der über die jeweiligen Initiativen entscheidet.
Folgende Freiwilligenvereinigungen haben die Vereinbarung unterzeichnet:
aBRCAdabra (Menschen mit BRCA-Genmutationen)
Dachverband für Soziales und Gesundheit
L.I.L.T. Landesverein Bozen
Mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs
Südtiroler Krebshilfe
Zentrum für den Schutz der Patientenrechte Südtirol

Screening Days Hepatitis C:
In die gleiche Richtung zielen die sogenannten Screening Days. Am Freitag, 17. und Samstag, 18. März wurden bei insgesamt 6.279 SüdtirolerInnen der Jahrgänge zwischen 1969 und 1989 kostenlose Tests auf Hepatitis-C durchgeführt, davon 3.594 Frauen (57,24%) und 2.685 Männer (42,76%). Das Durchschnittalter lag bei 45 Jahren. Die Screening Days sind Auftakt der Vorsorgekampagne für Hepatitis C, eine gewissermaßen „unsichtbare“ Krankheit, da sie zunächst meist unerkannt bleibt. Symptome zeigen sich oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium, wenn die Krankheit der Leber schwere Schäden zufügen kann. Hepatitis C kann auch Ursache von Leberkrebs sein.
Aufgrund des großen Interesses an den Screening Days, beabsichtigt der Sanitätsbetrieb diese im Laufe der kommenden drei Monate zu wiederholen, um möglichst vielen Menschen der betreffenden Altersgruppe die Vorsorgeuntersuchung zu ermöglichen. Um teilzunehmen, kann man sich auf der Seite SaniBook oder über die einheitliche Vormerknummer 100 100 einen Termin sichern. Der kostenlose Bluttest kann jedoch auch – auf jeden Fall bis zum Jahresende – an anderen Tagen gemacht werden.