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Zur Person: Dr. Benedicenti

Dr. Francesco Benedicenti wurde in Pescara geboren, studierte Medizin an der Universität von L'Aquila, spezialisierte sich an der Universität von Padua und arbeitet seit 2003 am Krankenhaus Bozen. Seit 2011 ist er Leiter der „Koordinationsstelle für seltene Krankheiten" und seit 2016 auch des „Genetischen Beratungsdienstes".
Der Entscheidung für die Spezialisierung in Genetik liegt ein sehr persönliches Motiv zugrunde: Sein jüngerer Bruder lebt mit dem Down-Syndrom (Trisonomie 21) und so hat Dr. Francesco Benedicenti schon früh begonnen, sich mit diesem Syndrom und allem, was damit zusammenhängt auseinanderzusetzen und entdeckte so sein Interesse für die medizinische Genetik. Die Tatsache, dass auch ein komplexes Krankheitsbild aus einer minimalen Veränderung in unserem Erbgut, der Mutation, eines Genes resultieren kann, faszinierte ihn. Da die Informationen, die er im Zusammenhang mit seiner Arbeit vermitteln muss, sehr oft gravierende Auswirkungen haben können und mit starken emotionalen und psychologischen Auswirkungen sowohl auf die Person als auch auf ihre Familie verbunden sind, hält er Empathie für einen unabdinglichen Wert. Es geht bei seiner Tätigkeit nicht nur darum, Zusammenhänge zu vermitteln und verständlich zu machen, sondern dies auch auf eine möglichst "menschliche" Weise zu tun. In seiner Freizeit geht er gerne joggen, um abzuschalten und Stress abzubauen, und verbindet dies mit seiner Leidenschaft für alte Geschichte und Archäologie, indem er sich Podcasts anhört. Ein Hobby, für das er nur noch wenig Zeit findet, ist das Zeichnen.

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Wissen kann retten

Vereinigung aBRCAdabra setzt sich für Interessen der BRCA1 und BRCA2 Mutierten ein


Sie ist unermüdlich: Aufklärung, Stütze, Beraterin, Trost und Mutmacherin. Roberta Lo Cascio ist die Südtirol-Beauftragte von aBRCAdabra. Nein, mit Zauberei hat das nichts zu tun, sondern vielmehr mit Überleben. Die Vereinigung setzt sich ein für Personen, die eine Mutation der Gene BRCA1 und/ oder BRCA2 und damit ein um 70% erhöhtes Risiko haben, an Brustkrebs, Eierstockkrebs, Prostatakrebs oder auch Dickdarm- und Pankreaskrebs (bei BRCA2) zu erkranken. Sie und ihre MitstreiterInnen begrüßen die Kostenübernahme der Vorsorgeuntersuchungen und die angekündigte Eröffnung des neuen Ambulatoriums für Mutierte mit Begeisterung.
Die Mutter von Roberta Lo Cascio ist mit 39 Jahren an Krebs verstorben und sie selbst ist noch vor 30 an beiden Brüsten an Krebs erkrankt. Seither setzt sie sich für jene ein, die sich in der gleichen Situation wie sie befinden. Frauen und Männer. Das Inkrafttreten der Verordnung D 99 bezüglich der Kostenübernahme ist für sie ein absoluter Lichtblick. Die Einrichtung eines multi-disziplinäres Ambulatoriums für BRCA1 und BRCA2 Mutierte , mehr als sie je zu hoffen wagte!
Schon im Februar 2020 war das entsprechende Gesetz ein erstes Mal im Landtag präsentiert worden, dann kam die Corona-Pandemie dazwischen. „Südtirol hat lange gebraucht", betont Roberta Lo Cascio, „aber dafür geht das Landes-Gesetz noch über die Bestimmungen in anderen Regionen und Provinzen hinaus, weil es auch eigens die betroffenen Männer berücksichtigt. Die Idee des multidisziplinären Ambulatoriums ist brillant“, sagt sie. Schließlich hätten mutierte Personen andere Anliegen als bereits erkrankte Personen. „Endlich ist das Augenmerk auch auf uns gerichtet. Es gibt immer noch zu viele, die nichts von ihrer genetischen Veränderung wissen und sie erst entdecken, wenn es zu spät ist, wenn sie erkrankt sind. Dabei kann das Risiko durch Vorsorge und prophylaktische Chirurgie erheblich gesenkt werden.“
Die Vereinigung ist national organisiert mit Sitz in Mailand.
Kontaktiert werden kann aBRCAdabra über Roberta Lo Cascio direkt sowie über:
roberta_lo@yahoo.it
Tel. +39 392 116 60 12
www.instagram.com/abrcadabra_ets
www.facebook.com/aBRCAdabra.onlus.
www.abrcadabra.it