Schwerpunktthema

Scham

Was haben der Teenager, der von seiner Mutter zur Schule gebracht wird und der 100 m vor dem Ausgang aus dem Auto steigen möchte, die Frau, die als Kind für lange Zeit oder für immer von der Familie weggegeben wurde und der Prüfling, der durchs Examen fällt und nicht in die TA-Gemeinschaft aufgenommen wird, gemeinsam? Sie alle schämen sich möglicherweise oder haben mit aufkommender Scham ‹zu kämpfen›. Wie passt dieses Gefühl zu der Aussage von Leon Wurmser, dem grossen Forscher über Scham, dass Scham ‹die Hüterin der Würde› sei? Es sind zwar drei ganz unterschiedliche Situationen, die aber auf der sozialen Ebene der gleiche Schlüsselaspekt eint, nämlich die Frage nach der Zugehörigkeit von Menschen zu sozialen Systemen.
Menschen brauchen Menschen
In diesem Aufsatz möchte ich den, in meinem Verständnis, zentralen Aspekt von Scham darlegen und auf seine Bedeutung im professionellen Umgang damit eingehen. Dabei ist mir wichtig, Scham als ganz normales, sich sehr früh entwickelndes Gefühl, zu betrachten, welches eine wichtige Rolle in der menschlichen Entwicklung darstellt. Menschen sind soziale Wesen und wir haben überlebt, weil wir uns in Gruppen Gleichgesinnter zusammengefunden haben. Auch wenn einzelne Individuen anderes entschieden haben mögen, so steht doch fest, dass Menschen Menschen brauchen. Martin Buber brachte es mit seiner Aussage, dass der Mensch am Du zum Ich werde und alles wirkliche Leben Begegnung sei, auf seine Art auf den Punkt. Auf eine andere Weise hat Richard Erskine diese Tatsache mit der Formulierung der Beziehungsbedürfnisse ausgedrückt. Wir Menschen brauchen Spiegelungen, Rückmeldungen über unser Verhalten, taugliche Modelle und verlässliche Gegenüber, um zu lernen, wie man sich innerhalb einer Kultur verhält, so, dass wir von der Gemeinschaft als akzeptiertes Mitglied anerkannt werden. Für diese soziale Akzeptanz uns wichtiger Menschen sind wir zu grosser Anpassung fähig, und manchmal geben wir dabei sogar unsere innersten und vitalsten Bestrebungen auf. Die darunter liegende Angst ist die vor Nichtakzeptanz, wenn wir uns zeigen, wie wir sind. Wenn wir uns nicht (mehr) zugehörig, wenn wir uns ausgeschlossen fühlen, nachdem wir uns gezeigt haben, wie wir sind, schämen wir uns. Wir fühlen uns dann abgelehnt und es reift die Überzeugung, ‹mit mir stimmt etwas nicht› oder auch ‹ich bin falsch›. Und dann kommt Scham! Wenn wir uns zeigen, wie wir sind, und als Reaktion darauf Kontaktabbruch, Demütigung oder Beschuldigung erleben und uns in der Folge dessen von anderen getrennt fühlen, dann schämen wir uns.
Robbin Hobbes, EATA Ethic Advisor, sagte einmal in einem Workshop: ‹All what we are doing matters for us … what others judge about our doing affects us.› Als fühlende und psychisch gesunde Wesen ist uns nicht egal, wie andere über uns urteilen.
Menschen wollen eine Wirkung haben
Erich Fromm sagte sinngemäss, der Mensch sei nicht gut und er sei auch nicht böse, er wolle lediglich in Bezug auf andere eine Wirkung haben. Selbstwirksamkeit nennt man das wohl heute. Das Gefühl von Wirksamkeit brauchen wir, um die Erlaubnis zu entwickeln, unser Leben als erwachsene Personen selber gestalten zu dürfen und es als Folge davon sinnvoll und lebenswert empfinden zu können. Daher ist das Gefühl zu versagen so schwer zu ertragen oder auch, nicht helfen zu können, wo ein anderer in grosser Not ist. Da lauert doch schon wieder die Scham im Hintergrund …
Wenn es für uns Menschen so wichtig ist, zu einer Gemeinschaft zu gehören und auch zu erleben, dass wir etwas bewirken können, werden wir mit Sicherheit im Laufe der Menschheitsgeschichte Strategien entwickelt haben, um Zugehörigkeit zu bewirken. Genau das sind unsere gelernten Strategien der sozialen Anpassung.
Scham ist ein körperliches Gefühl oder eine körperliche Empfindung und so unangenehm, dass wir sie auf jeden Fall vermeiden wollen. Manchmal tun wir alles, ja, wir verbiegen uns sogar bis zur Selbstaufgabe, nur um keine Scham spüren zu müssen.
Von der Evolution her ist diese Intensität der Scham sinnvoll und sozial überlebenswichtig, regelt sie doch die soziale Anpassung in Hinblick auf die Zugehörigkeit. Fanita English hat gesagt, dass Scham vor dem Verlassen eines bestimmten kulturellen Rahmens und die Tabuzonen einer Kultur schützen. Mit anderen Worten: Weil Menschen Scham unbedingt vermeiden wollen, passen sie sich so an, dass sie den Regeln einer Kultur entsprechen. Genau diese Anpassung schützt uns davor, dass wir uns ‹entwürdigend› verhalten – entweder uns selbst oder anderen gegenüber. Daher bezeichnet Leon Wurmser Scham als ‹Hüterin der Würde›, und das bedeutet auch, dass es manchmal sehr angebracht ist, dass Menschen sich ihrer Handlungen schämen.
Die Schamgeschichte
Alle Menschen kennen Scham und jeder hat seine eigene individuelle und kollektive Schamgeschichte. Menschen, die als Grunderfahrung eher Ablehnung als Zugehörigkeit erfahren haben, mussten ihre Persönlichkeit auf Basis dieser Erfahrung entwickeln. Die möglichen, sich daraus entwickelnden Skriptmuster beinhalten als Payoff die empfundene Ablehnung und Randständigkeit, mit dem sich daraus ergebenden Gefühl von Einsamkeit innerhalb sozialer Gemeinschaften. Wir reproduzieren ja immer wieder ein Lebensgefühl, welches wir in unseren frühen und prägenden Jahren als Normalität erfahren haben.
Menschen, die von Kindertagen an permanent Beschämungen erfuhren, haben diese auf einer leiblichen und psychischen Ebene abgewehrt, um nicht zu zerbrechen. Gleichzeitig werden sie die Auswirkungen dieser Beschämungen auf einer Protokoll­ebene nicht los, und sie reproduzieren durch inakzeptables Verhalten immer wieder Scham, sowohl bei sich, als auch bei anderen.
In diesem Zusammenhang hat Richard Erskine Selbstgerechtigkeit (verfolgerische +/–-Grundposition) als wichtige Abwehr eigener Schamgefühle beschrieben. Wenn ich mich selbstgerecht über andere stelle, beschäme ich diese und fühle meine eigene Scham nicht mehr. Dieses repetitive Muster ist gleichzeitig ein Entlastungs- und Lösungsversuch für eine kaum aushaltbare emotionale Wunde. Da dieser jedoch auf einer Spielebene geschieht, muss er auf Dauer misslingen und im Payoff irgendwann zu grosser Selbstabwertung, Scham und meist Einsamkeit führen.
M. Landaiche III hat diesen Aspekt in einem bemerkenswerten Aufsatz über sozialen Schmerz ebenfalls herausgegriffen. Beschämung löst sozial-emotionalen Schmerz aus, der im Gehirn auf das gleiche Schmerzzentrum wie körperlicher Schmerz trifft. Andere zu beschämen, die dann als Sündenböcke herhalten müssen, lässt einen schliesslich den eigenen Schmerz nicht mehr fühlen.
Scham und Schuld
Eine andere wichtige Abwehr der Scham besteht im Entwickeln von Schuldgefühlen. Bedeutet Scham ‹ich bin falsch, so wie ich bin›, entsteht daraus bei der Umwandlung von Scham in Schuld ein ‹ich habe etwas falsch gemacht›. Letzteres scheint durch eine kompensatorische Handlung bzw. einer Ent-schuldigung korrigierbar zu sein. Da die Scham von dieser Kompensation aber gar nicht berührt wird, bleibt sie abgespalten. Wenn Schuld als Abwehr von tiefer Beschämung empfunden wird, folgt daraus oft ein Lebenskonzept mit sehr viel kompensatorischer Anstrengung, alles richtig zu machen und ‹ein guter Mensch› sein zu wollen.
Scham ist auf gewisse Weise in unserer Gesellschaft tabuisiert. Wir möchten ‹im Erdboden versinken› oder irgendwie anders verschwinden. Niemand soll uns sehen oder zu nahe kommen, wenn wir uns schämen. Auch vor uns selbst verstecken wir Scham, es sein denn, wir haben Scham als Racket entwickelt. Wenn Klient/-innen in der Beratung oder Therapie (oder Schüler/-innen in der Schule) uns ihre Geschichten erzählen, ist die Scham in aller Regel gut versteckt. Gleichzeitig ist dieses Gefühl bzw. dessen Abwehr häufig nicht nur Richtung weisend für unser Handeln, sondern auch fundamental zur Lösung schwieriger Situationen (z.B. Dilemmata) in Entwicklungsprozessen.
Das ausgeschlossene Kind
Die Relevanz des oben Beschriebenen ist mir erst durch eine Klientin gefühlsmäs­sig deutlich geworden. Sie ist heute Anfang Fünfzig, beruflich selbständig, verheiratet und Mutter zweier erwachsener Kinder. In ihrem ersten Lebensjahr wurde ein Wachstumsfehler an ihren Hüftgelenken festgestellt. Als sie 1½ Jahre alt war, kam sie, wie damals durchaus üblich, zur Therapie stationär ins Krankenhaus. Da es sich bei dem Hüftschaden um einen genetischen Defekt handelte, war der Heilungsverlauf schleppend und der Krankenhausaufenthalt dauerte lange – insgesamt fast drei Jahre. Währenddessen gab es nur kurze Zeiten, an denen die Eltern das kleine Mädchen mit nach Hause nehmen konnten. Ansonsten wuchs sie im Alter zwischen 18 Monaten und vier Jahren auf der Kinderstation eines Krankenhauses auf, mit der damals üblichen Besuchszeit für die Angehörigen sonntags von 15–18 Uhr.
Betrachtet man die Entwicklungsprozesse von Kindern, so erstaunt es nicht, dass durch diese lange, bewegungslose Zeit im Gipsbett bei der Klientin viele Defizite entstanden. Ich erlebte sie in Bezug auf die Gestaltung ihres Lebens äusserst passiv, fast apathisch, wodurch sie energetisch immer wieder ‹das Stillhalten› im Krankenhausbett herstellte. Sie fühlte vorwiegend Traurigkeit und Angst. Ärger und Freude dagegen waren vollkommen unterdrückt. Wenn doch Anzeichen für diese vitalen Gefühle da waren, dann konnte sie diese nicht benennen und wusste schon gar keinen Umgang damit. Obwohl die massiven Auswirkungen dieser traumatischen Erfahrungen für mich spürbar waren, verstand ich einige ihrer Einschränkungen nicht in der Intensität, in der sie diese präsentierte. Dies war beispielsweise häufig dann der Fall, wenn es um Auseinandersetzungen mit anderen ging, selbst wenn es sich ‹nur› um ganz authentische Selbstmitteilungen von ihr in einer Gruppe handelte.
Genau diese Vorstellung der Offenbarung einer eigenen Befindlichkeit war so schambesetzt, dass heftigste Abwehrreaktionen folgten. Erst da wurde mir deutlich, dass das kleine Mädchen sich damals weggegeben und abgetrennt gefühlt hatte und in seiner Einsamkeit überzeugt war, dass es falsch sei. Das kleine Kind hatte sich geschämt, dass es im Krankenhaus war! Gefühlsmässig ist das eine absurde Verdrehung. Für sie folgte daraus ein Gefühl von Unzumutbarkeit für die Gemeinschaft, schon allein durch ihre blosse Existenz.
Sehr ähnlich wird es den tausenden von Verdingkindern ergangen sein, selbst denen, die in der Fremde einigermassen würdevoll behandelt wurden. Das Bewusstsein darüber, dass sich diese Kinder über das Weggeben zutiefst geschämt und damit ein ‹unwertes Selbstbild› aufgebaut haben, ist ein wichtiger professioneller Aspekt in Beratung, Therapie und Pädagogik.
Scham in der professionellen Arbeit
In der Auseinandersetzung mit unserem Skript, egal ob im beraterischen oder psychotherapeutischen Kontext, wird Scham in aller Regel irgendwann ein Thema. Die Bearbeitung von Skriptthemen führt häufig zu einer Bearbeitung von Engpässen, welche durch die drohende Scham aufrechterhalten werden, wenn der auf Entwicklung und Entfaltung ausgerichtete Pol des Engpasses mehr Raum bekommen soll. Ein Mensch könnte in der Beratung erreichen wollen, sich und seinen Bedürfnissen im Alltag mehr Bedeutung zu geben. Dieses Anliegen formuliert erst einmal die Sehnsucht von damals (und heute). Die Umsetzung dessen, ‹es dann wirklich zu tun›, zum ersten Mal Forderungen an andere zu stellen, ruft unweigerlich Scham hervor.
Liebe hält die Scham
Zum professionellen Umgang mit Scham ist erst einmal zu sagen, dass Scham ‹nur› ein Gefühl ist, welches, wie alle anderen ursprünglichen Gefühle auch, eine wichtige Funktion für unser psychisches Gleichgewicht hat. Alice Miller schreibt sehr richtig, dass wir an den Gefühlen selbst, egal wie unangenehm wir sie empfinden mögen, keinen Schaden nehmen. Schwierig wird es erst, wenn wir diese nicht fühlen und/oder nicht ausdrücken dürfen.
Das professionelle Gebot im Hinblick auf Scham ist daher, aufkommende Scham nicht abzuwehren, sondern als bedeutsame und förderliche ‹Kraft› wertzuschätzen. Da der sich Schämende in dem Moment überzeugt ist, dass das Gegenüber ihn so, wie er ist, nicht akzeptiert, ist die Aufgabe der Professionellen in der Beziehung zu bleiben und den emotionalen Kontakt aufrecht zu erhalten. Im Moment der Scham ist das Gegenüber am besten über eine sanfte körperliche Berührung zu erreichen. Wenn die Situation eine solche Intervention zulässt, wenn beispielsweise eine Berührung am Arm oder der Hand möglich ist, und die Professionelle sich selber von der verbalen und/oder nonverbalen Geschichte berühren lässt, kann die Scham kleiner werden und langsam vergehen.
Dieses Zuhören aus einer liebevollen Haltung heraus – aus einer gelebten +/+-Position heraus – vermindert Scham. Liebe ist für mich das Gefühl, welches sich einstellt, wenn wir uns vom anderen oder von einer Gruppe, zu dem/der wir gehören möchten, angenommen fühlen ‹so wie wir sind›. Liebe (im weitesten Sinne) ist für mich damit das Gefühl, welches Zugehörigkeit kreiert, wogegen Scham auftritt, wenn wir getrennt werden, weil wir uns so gezeigt haben, wie wir sind.
Im Prozess mit meiner Klientin bedeutete dies, immer wieder ihren Geschichten des ‹das geht nicht›, ‹das dürfen andere, aber ich nicht›, ‹das kann ich nicht› mit offenem Herzen zu lauschen, ihre Scham darunter zu finden und immer wieder zu benennen, ihr Denken anzuregen und förderliche Impulse zu bekräftigen. Darüber wurde die Selbstorganisation ihrer Psyche so weit aktiviert, dass sie irgendwann in der Lage war, sich in grossen Teilen selbst zu verstehen und zu akzeptieren. Ihr Gesichtsausdruck und ihr Bewegungsfluss veränderten sich im Zuge dessen auf faszinierende Art und Weise. Die zur gesunden, psychischen Entwicklung so wichtige Freude fand erst mehr Raum, nachdem ihre riesige Scham vor ihrer eigenen Geschichte vermindert war! Erst dann konnte auch ihre Empörung über das, was ihr angetan worden war, Sprache und Ausdruck finden.
Scham als Unausweichlichkeit
Scham und Beschämungen sind letztlich im Miteinander nicht zu vermeiden. Da allerdings jeder seine individuelle Schamgeschichte besitzt, weiss man nie, wann das eigene Verhalten beim Gegenüber Scham auslöst. Die Vermeidung von Schamgefühlen ist letztlich auch gar nicht notwendig, solange wir die Verantwortung dafür übernehmen. Sollte ich jemanden beschämen, habe ich dem anderen zuzuhören und mich von dem, was ich in der Beziehung ausgelöst habe, berühren zu lassen. Das ist eigentlich doch gar nicht so schwer. Falls dieses Geschehen dann in mir selber Scham evoziert, habe ich diese auszuhalten und nicht abzuwehren. Wenn der Beratungs- oder Therapieprozess gut verläuft, dann sind oft gerade die Momente, in denen im Übertragungsgeschehen Scham auftritt, entweder bei der Professionellen oder dem Klienten, sehr wertvoll, um zu Schlüsselthemen des Entwicklungsprozesses zu gelangen. Die Formulierung der meisten Beratungs- und Therapieanliegen sind ja von einem empfundenen Leiden und einer daraus erwachsenden Sehnsucht geleitet. Die darunter liegenden Bedürfnisse, die zur Erweiterung der Autonomie integriert werden müssten, sind eben mit Scham belegt, deren Auftauchen und Halten im professionellen Rahmen genau diese Integration ermöglicht.
Authentizität braucht Mut …
Zum Schluss dieser kleinen Abhandlung erlaube ich mir noch eine provozierende These, von der ich hoffe, dass sie, auch wenn sie gegen den noch vorherrschenden Zeitgeist gehen mag, zum Denken anregen möge. Vielleicht haben wir, die wir in einer vom Humanismus geprägten Nachkriegszeit aufgewachsen sind, zu viel Angst davor, bei Kindern Scham auszulösen. Vielleicht sagen wir als Eltern, Lehrer/-innen, Erzieher/-innen Kindern nicht genug auf respekt- und würdevolle Weise, dass das, was sie tun, nicht ausreicht, dass ihr Verhalten im sozialen Miteinander eine Zumutung ist, und dass es sich nicht gehört. Diese Äusserung fällt mir ein wenig schwer. Zum einen weiss ich nicht, welche eventuell ablehnenden Reaktionen ich damit auslöse, zum anderen berührt die These die Grenze meines humanistisch geprägten Bezugsrahmens.
Nie wollte ich meinem Kind gegenüber auf althergebrachte Weise sagen: ‹Das macht man nicht!›. Es nicht zu tun, würde ich heute als Fehler bezeichnen. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass das Vermeiden wollen von Scham, Schmerz und anderen leidvollen Empfindungen bei unseren Kindern eher unserer eigenen Schmerz- und Schamvermeidung dient. An dieser Stelle ist mir wichtig zu betonen, dass es nicht darum geht, ein Kind gewollt zu beschämen oder zu demütigen, sondern nur darum, entstehende Scham in Kauf zu nehmen und dabei in der Beziehung zu bleiben.
Auch Stephan Marks schreibt, dass es sehr richtig und wichtig ist, dass sich ein Kind (oder Erwachsener) schämt, wenn es etwas sozial Inakzeptables gemacht hat. Statistiken zeigen, dass junge Menschen heute immer mehr in Bezug auf die Anforderungen unserer Leistungsgesellschaft scheitern, weil sie den Erwartungen der Arbeitswelt oft nicht gewachsen sind. Sie sind durchaus intelligent und leistungsfähig und doch irgendwie vermindert anschlussfähig an eine Berufswelt mit hohen Erwartungen.
Diese Tendenz erstaunt mich sehr, denn Kinder und Jugendliche sind wohl noch nie so viel gefördert worden, wie in unserer Zeit. Vielleicht gilt es, wieder mehr zu begrenzen und den dabei auftretenden Schmerz der Kinder (und den eigenen) auszuhalten.
Dank: Mein besonderer Dank gilt Margot Ruprecht, die mit ihren wertvollen Anregungen massgeblich zur Entstehung dieses Artikels beigetragen hat.
Referenzen:
Buber, M.: Ich und Du. Reclam, Stuttgart, 2008
Buber, M.: Werke I. Schriften zur Philosophie. Heidelberg, 1962
Erikson, E.: Childhood and Society. New York, 1950
Erskine, R.: Relational Needs. in: EATA Newsletter, No. 73,2002, S. 5–9
Fromm, E.: Anatomie der menschlichen Destruktivität, 1974
Hargaden, H.: Then We’ll Come from the Shadows. in: The Script, ITAA, Vol. 33, (5), 2003
Landaiche, III, M. N.: Understanding Social Pain Dynamics in Human Relations. in: Transactional Analysis Journal, Vol. 39, (3), 2009, S. 229–238.
Marks, S.: Scham – die tabuisierte Emotion, 2011
Miller, A.: Das Drama des begabten Kindes, 1983
Transactional Analysis Journal, Theme issue: Shame, Vol. 24, (2), 1994
Wurmser, L.: Die Maske der Scham: Die Psychoanalyse von Schamaffekten und Schamkonflikten. Edition Klotz, 2017

Schwerpunktthema

Scham – Entstehung und Auswirkung
in Familie und Schule

Monique Naef
Kindergärtnerin
Transaktionsanalytikerin CTA-E
monique.naef@bluewin.ch
Einleitung
Pädagogik ist traditionell durch Ausgrenzung, Entwürdigung und Beschämung geprägt, nicht zuletzt auch um Macht aufrechtzuerhalten. Bis in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts war es üblich, vor der versammelten Klasse für Verhaltensweisen, die den herrschenden Erwartungen und Normen widersprachen, bestraft zu werden.
Die Macht der Scham wurde als legitimes Erziehungsmittel genutzt, um zu bestimmten Verhaltensweisen zu veranlassen oder diese zu erzwingen. Dabei konnte auch die stellvertretende Scham, das Fremdschämen genutzt werden. Nämlich dann, wenn die oder der Beschämte ein naher Angehöriger, eine Bezugsperson oder ein/-e Klassenkamerad/-in war. Sei es, dass man sich mit der Person identifizierte oder sich für die Beziehung zu ihr schämte.
Die Vielfalt beschämender Methoden war grenzenlos: Kinder mussten sich in die Ecke stellen, manchmal dekoriert mit Eselsohren oder einer ‹idiotischen› Kasperlikappe. Schüchterne, gehemmte Kinder wurden gezwungen Antworten laut herauszuschreien, demütigende Sätze mehrmals zu wiederholen oder diese seitenweise zu schreiben. Sie erhielten ‹Tatzen› (Schläge mit Lineal, Massstäben oder Ruten auf die Hände), Linkshänder/-innen ‹lernten› die gute Hand zu gebrauchen, indem ihnen die linke Hand auf den Rücken oder an den Stuhl gebunden wurde. Lehrpersonen verteilten korrigierte Klassenarbeiten, kommentiert mit persönlichen Verurteilungen. Im Turnunterricht durften die stärksten Knaben die Zusammensetzung der Gruppen auswählen, eine Tortur für unsportlichere Knaben und die meisten Mädchen.
Diese Formen von Beschämung durch Autoritätspersonen wird in der heutigen Schule kaum mehr akzeptiert. Viele Lehrerinnen und Lehrer sind sich bewusst, dass unter Scham die höheren geistigen Fähigkeiten nicht zur Verfügung stehen und somit kein Lerneffekt erreicht werden kann. Beschämt wird nach wie vor, die Ausprägung hat sich aber verändert:
Das Messen von Leistungen in Wettbewerben und das Erstellen von Ranglisten und Zeugnissen sind für einen nicht zu unterschätzenden Anteil von Schülerinnen und Schülern beschämend. Chancenungleichheit demütigt die Betroffenen und beeinflusst das Selbstwertgefühl ungünstig.
Funktion von Scham
Scham ist ein Aspekt, der das menschliche Zusammenleben reguliert. Durch sozialen Anpassungsdruck verhindert sie, dass Menschen aus der Gemeinschaft herausfallen, schamlos werden. Die Normen werden gewahrt, die Zugehörigkeit ist gewährleistet, ‹ich bin wie die anderen›. Das garantiert einen respektvollen Umgang miteinander.
Jede Kultur entwickelt eine Vorstellung, wie Menschen zueinander in Beziehung treten, wie sie die Welt um sich herum verstehen, welche Verhaltensweisen angebracht sind oder eben nicht. Sie wissen, welche gesellschaftlichen Normen notwendig sind, um das Zusammenleben zu regeln. Strikte Verbote, die rational nicht verständlich wären, lernt und verinnerlicht der Mensch in einer Entwicklungsperiode, in der das ER-Ich erst in Entwicklung ist. Wir lernen so, uns in unserem Kulturkreis unhinterfragt angemessen zu verhalten.
Scham lehrt uns kulturelle Normen und Wertvorstellungen, die für ein seiner Umgebung angepasstes Leben in Würde von Bedeutung sind. Fatal wird die ausgeprägte Scham, wenn lebenswichtige Beziehungen davon bestimmt werden.
Entwicklung von Scham
Scham hat also die Funktion, das Kind im Guten wie im Bösen an die Lebensweise der Familie anzupassen.
Erik Erikson (Lehranalytiker von E. Berne) hat in Zusammenarbeit mit seiner Frau Joan Erikson ein Stufenmodell der Entwicklung erstellt. Damit haben sie die Phasenlehre von Sigmund Freud um die psychosoziale Dimension ergänzt. Eriksons Entwicklungstheorie beschreibt die psychosoziale Entwicklung des Menschen im Spannungsfeld zwischen eigenen Bedürfnissen und den Anforderungen der sozialen Umwelt.
Jede der acht Stufen befasst sich mit Wachstum und Krisen der gesunden Persönlichkeit und ist in ihrer Folge unumkehrbar. Die vorangegangene Phase bildet somit das Fundament für die nächstfolgende. Die erfolgreiche Bewältigung einer Entwicklungsstufe liegt in der positiven Klärung des Konflikts und ist hilfreich für die Bewältigung der folgenden Stufen. Konflikte werden dabei nicht ‹vollständig› gelöst, sie bleiben ein Leben lang aktuell.
Es ist für die Entwicklung notwendig, dass eine Stufe ausreichend bearbeitet wird, damit die nächste erfolgreich bewältigt werden kann.
Dieses Modell ist die Grundlage der Ideen von E. Berne über den Lebensplan eines Menschen (Skript).
Im ersten Lebensjahr muss sich das Kind mit der Klärung des Konflikts Ur-Vertrauen versus Ur-Misstrauen auseinandersetzen.
Die meisten Menschen entwickeln beide Tendenzen, je nachdem stärker oder weniger stark ausgeprägt. Das bedeutet, wenn ein Kleinkind Zuwendung in adäquater Weise für sein Kind-Ich erhält, entwickelt es eine Grundtendenz in Richtung Vertrauen zu sich selbst und ande­-ren – oder eben eine Grundtendenz zum Misstrauen.
In den folgenden zwei Jahren steht der Konflikt Autonomie versus Scham und Zweifel. Die Bedingung für Autonomie wurzelt in einem festen Vertrauen in die Bezugspersonen und sich selbst, also sollte die erste Stufe der Entwicklung entsprechend bewältigt sein. Das Kind möchte das Gefühl haben, seine Wünsche und Bedürfnisse durchsetzen zu dürfen, ohne Gefahr, dafür in Frage gestellt oder bestraft zu werden. Es will die Welt entdecken und seine Un-Abhängigkeit austesten.
Probleme in der 2. Entwicklungs­stufe: Scham als Beziehungsstörung
Übermässige Scham entsteht, wenn das Kind gedemütigt, ausgelacht oder verspottet wird. Es erlebt Misserfolge beim Versuch, die Umwelt durch Gefühlssignale wie lächeln oder weinen zu einem passenden Verhalten zu bewegen. Es kann den Kontakt zur Bezugsperson nicht herstellen trotz seines mächtigen Verlangens nach Verbundenheit. Es hat das Gefühl, einer Beziehung nicht wert zu sein. Es möchte ernst genommen werden und auf die Bezugspersonen eine Wirkung haben. Gelingt ihm das nicht, verliert es sein Selbstvertrauen, seine Autonomie.
Die weitgehende oder gar andauernde Einschränkung der Bedürfnisbefriedigung, der Neugierde, der Entdeckungsfreude des Kindes führt dazu, dass es seine Wünsche und Bedürfnisse als falsch und schmutzig wahrnimmt. Es zweifelt an deren Richtigkeit und schämt sich dafür, so zu sein, wie es ist.
Scham als Beziehungsstörung impliziert: ‹Mit mir ist etwas nicht in Ordnung, mit mir stimmt etwas nicht›. Die Zugehörigkeit ist nicht gewährleistet, die Überanpassung wird unterstützt. Das Kind verlernt seine eigenen Gefühle wahrzunehmen und ihnen zu trauen. Es unterdrückt die Trauer darüber, nicht akzeptiert zu werden wie es ist, verdrängt die Angst verlassen zu werden, weil es ist, wie es ist. Es vermeidet Wut und Ärger, um den Anschein einer engen Beziehung zu erhalten.
Das Kind gibt seine eigenen Interessen, Wünsche und Bedürfnisse auf und treibt in die Anpassung, aktiviert seinen aK-Ich-Zustand, um Zuwendung zu erhalten.
Die Botschaft ‹mit dir stimmt etwas nicht› setzt sich im K-Ich fest und wird zum Glaubenssatz: ‹Mit mir stimmt etwas nicht›. Das ER1 im Kind-Ich-Zustand hat sich entschieden so zu sein, wie es von den Bezugspersonen, von denen es abhängig ist definiert wird. Aus Angst vor Verlust der Beziehung. Der ‹kleine Professor› sichert sich so die Zuneigung der Eltern.
Die Grundeinstellung mit Unterlegenheitsgefühlen ist –/+.
Hat das Kind die Entwicklungsaufgabe der 2. Stufe einseitig gelöst und seine Autonomiebestrebungen unterdrückt, wird die Bewältigung der anstehenden Entwicklungsschritte stark beeinträchtigt. Die Frage ‹wer bin ich?› kann schlecht gelöst werden, wenn das Selbstbild fremdbestimmt ist und die Angst vor Beziehungsverlust überlebenswichtig ist.
Ebenso werden die weiteren Entwicklungsschritte erschwert, das überangepasste Kind bemüht sich so zu sein, wie es denkt, sein zu müssen: ‹Sei liebenswürdig!›
Scham und Selbstgerechtigkeit
Transaktionsanalytische Sichtweise nach Richard G. Erskine
Scham und Selbstgerechtigkeit spiegeln die Abwehrmechanismen, die eine Person benutzt, um zu vermeiden, dass sie spürt, mit welcher Intensität sie verletzlich und machtlos dem Verlust der Beziehung ausgesetzt ist.
Die Hilflosigkeit der Scham drückt die Hoffnung aus, dass die andere Person die Verantwortung für die Wiederherstellung der Beziehung übernimmt.
Selbstgerechtigkeit enthält die Verleugnung des Bedürfnisses nach Beziehung.
Um die Beziehung dennoch aufrechterhalten zu können, passt sich das beschämte Kind an die demütigende Fremdsicht an, im Sinne einer Abwehrstrategie, eines Selbstschutzes. Es kann die Beziehung aufrechterhalten, indem es die Wut und die Trauer über sein vermindertes Selbstbild durch Anpassung verleugnet. Es entsteht die Illusion, dass die eigenen Bedürfnisse erfüllt werden können ‹wenn ich gut genug bin›.
Der Hunger nach Zuwendung, nach Beziehung wird befriedigt mit negativen Strokes: erhaltene Zuwendung, sei sie noch so negativ, ist immer noch besser als überhaupt keine.
Selbstgerechtigkeit will den Schmerz über die Demütigung abwehren, die Sehnsucht nach Beziehung nicht wahrnehmen, die eigene Unwirksamkeit überdecken. Selbstgerechte Fantasien sind ein verzweifelter Versuch der Demütigung und der Scham durch Selbstrechtfertigung zu entkommen.
Die andere Person wird voller Fehler fantasiert, sei es die scheinbare Unzulänglichkeit, die unpassende Kleidung, die unangebrachten Verhaltensweisen, die aus der Luft gegriffene Kritik und anderes. In diesem Dialog mit dem eigenen inneren Kritiker wird die andere Person zunichte gemacht, um sich selbst als überlegen erfahren zu können. Ich vermute, dass in diesen Fantasien das eigene Selbstbild erkennbar wird, ein zwanghaftes Wiederholen von Antreibern, ein sich Anpassen an Einschärfungen. Häufig werden auch alte, demütigende Erinnerungen wieder belebt, dass mit mir etwas nicht stimmt, und auch meine Überzeugung, dass ich keine Möglichkeit habe das zu ändern.
Diese selbstgerechten Fantasien löschen das Verlangen nach Beziehung aus und zeigen gleichzeitig das Bedürfnis, respektiert zu werden, wirksam zu sein und die eigene Ohnmacht zu kontrollieren. Äusserlich wird jedoch das Bedürfnis nach Anerkennung durch Anpassung gelebt.
Solche Überlegenheitsfantasien ändern die Grundeinstellung zu +/–.
Das beschämende Gefühl der Verlassenheit, das mit dem Zornesausbruch bekämpft werden wollte, ist von neuem bestätigt, und die vertraute Grundeinstellung –/+ kann wieder eingenommen werden.
Dieser Mechanismus hilft den Bezugsrahmen, der gerade bedroht wird, aufrechtzuerhalten. Der Ursprung des Redefinierens liegt in der ungelösten symbiotischen Beziehung der Kindheit. Der Kampf um deren Erfüllung wird weitergeführt.
Redefinitions-Transaktionen (tangentiale und blockierende Transaktionen) helfen das Skript zu fördern und voranzutreiben. Erskin benutzt den Begriff ‹demütigende Transaktionen›, nämlich Transaktionen, die die Person herabsetzen, kritisieren, interpretieren oder ignorieren.
Ist das Gefühl von Scham einmal fixiert, wird das Abwehrsystem durch das kritische, negative EL-Ich und das angepasste K-Ich sofort in seinem Überlebenskampf angesprochen und mit Energie besetzt.
Warum werden in Schule und Elternhaus Kinder beschämt?
Es ist anzunehmen, dass heute die allermeisten Eltern Beschämung nicht mehr als Erziehungsmethode anstreben, und doch werden viele Kinder durch Bezugspersonen beschämt bis zur Beziehungsstörung. Es ist nicht allen Eltern bewusst, dass Beschämung keinen positiven Lerneffekt hat, im Gegenteil sogar Lernen verhindern kann. Schamgefühle können auch eine ‹Familien-Krankheit› sein, die wie eine heisse Kartoffel weitergereicht wird.
Bezugspersonen, die eine Beziehungsstörung erfahren und verinnerlicht haben, wiederholen diese in ihrer Tätigkeit als Erzieher, solange sie nicht aufgearbeitet wurde. Das Rad dreht sich weiter und weiter.
Der Lehrer als Respektsperson und Autorität im Dorf hat seine Machtstellung glücklicherweise im Laufe der gesellschaftlichen Weiterentwicklung verloren. Das hat Frauen zunehmend die Möglichkeit eröffnet, nicht nur Kleinkinder und Unterstufenkinder zu unterrichten, sondern auch kompetent auf allen Stufen ihren Beruf auszuüben. In der Volksschule wird heute vorwiegend von Frauen unterrichtet. Gleichzeitig ist der Respekt gegenüber der Schule teilweise verloren gegangen. Dadurch wird Beschämung auf allen Ebenen praktiziert:
Berichterstattungen in den Medien, missachtende Aussagen von politischen Behörden, gegenseitig entwürdigende Gespräche zwischen Eltern und Lehrpersonen, Konkurrenz im Schulteam können von gegenseitiger Entwürdigung geprägt sein. Beschämung entsolidarisiert – das gefährdet die konstruktive Zusammenarbeit zu Gunsten unserer Kinder.
Was bedeutet diese Betrachtungsweise für die Schule?
Scham als Beziehungsstörung manifestiert sich körperlich, durch heftiges Erröten, Erstarren und Herzklopfen. Das verdrängte Gefühl von Scham kann auch Mitauslöser von Depressionen, Angst, Migräne, Sucht, Essstörungen und Zwängen sein.
Scham ist ein Versuch, einen Beziehungsabbruch abzuwehren, und muss die Grundgefühle unterdrücken. Sie fixiert sich im K-Ich und im EL-Ich und kann zu einem schwach besetzten ER-Ich führen.
Als Lehrer/-innen begegnen wir immer wieder Kindern mit mehr oder weniger heftigen Schamgefühlen.
Der Weg, diese Beziehungsstörung abzubauen, aus dem Skript auszusteigen, den Bezugsrahmen zu erweitern ist anspruchsvoll.
Lernen hat mit Trauen, Anvertrauen, Vertrauen zu tun. Uns als Professionelle verpflichtet das! Die Qualität unserer Beziehung zum Kind, sein Vertrauen würdigen – das ist der Schlüssel zum Lernen.
Seien wir aufmerksam gegenüber Kindern, die eigentlich lernen könnten, wenn man sie liesse. Sie wollen, helfen wir ihnen zu können. Schaffen wir Beziehung durch behutsames Nachfragen.
Die Qualität einer Beziehung liess sich für Eric Berne an der Haltung ablesen, in der Menschen einander begegnen.
Die Formel dafür ist: ‹Ich bin OK – du bist OK.›
Literaturliste:
Richard G. Erskine: Scham und Selbstgerechtigkeit: Transaktionsanalytische Sichtweisen und klinische Interventionen
Fanita English: Transaktionsanalyse, Gefühle und Ersatzgefühle in Beziehungen
Erik H. Erikson: Childhood and Society
Norbert Nagel: Beziehung als Schlüssel zum Lernen
Kouwenhoven, Klitz, Elbing: Schwere Persönlichkeitsstörungen
Stephan Marks: Scham