Hilfsprojekte 2017

Jugendprojekt

Was wir tun
Das Ziel unseres Rays of Youth Projektes ist die Ausbildung Jugendlicher unterschiedlicher ethnischer Gruppen aus Myanmar zu Jugendleitern und Trainern. Indem das Selbstbewusstsein der Jugendlichen gestärkt wird sowie ihre Fähigkeiten ausgebaut werden, Probleme selber anzugehen und zu lösen, verbessern sich ihre Zukunftsperspektiven. Sie haben mehr Chancen auf Bildung und am Arbeitsmarkt und lernen, sich selber vor Gefahren zu schützen.
Angesprochene Themen bei ihrer Ausbildung sind Hygiene und Sexualkunde, Kinder- und Menschenrechte, die Gefahren von Drogen und Prostitution, Gewalt in der Familie/Gewalt gegen Mädchen, Verkehrserziehung, Umwelt- und Recyclingthemen, Umgang mit den neuen Medien, etc. Die Jugendlichen geben das angeeignete Wissen als Multiplikatoren an ihre Mitschüler, Eltern und Mitglieder ihrer Gemeinschaft weiter. So erreichen wir auch viele Menschen, an die wir sonst nicht herankommen könnten.
Ziel ist es, den Jugendlichen und Erwachsenen die Gefahren vor Augen zu führen und zu zeigen, wie sie sich am besten selbst vor diesen schützen können. Die Vermittlung von Wissen und die Sensibilisierung dienen auch maßgeblich der Prävention.
Jugendliche unterschiedlicher ethnischer Herkunft und unterschiedlicher Religion kommen zusammen und versuchen gemeinsam, allgegenwärtige Probleme zu thematisieren und nach einer Lösung zu suchen. Das stärkt ihr Zusammengehörigkeits- und ihr Selbstwertgefühl. Zudem erleben die Jugendlichen, dass sie selbst die Gesellschaft von morgen gestalten können.
Beim Musikprojekt lernen die Jugendlichen verschiedene Instrumente (Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboard) zu spielen, Lieder selbst zu komponieren und aufzunehmen sowie die dazugehörenden Musikvideos zu drehen. Musik verbindet, Musik hilft, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten und Musik eignet sich auch hervorragend, um Inhalte zu vermitteln.
Noch während der zweijährigen Ausbildung agieren die Jugendlichen als Multiplikatoren, die ihr Wissen an andere Jugendliche weitergeben. Sie besuchen Dörfer und Schulen und erreichen somit auch die Eltern und die Dorfgemeinschaften, was sonst sehr schwierig ist.
Seit 2014 organisieren die Jugendlichen Workshops und Sensibilisierungskampagnen und bauen sanitäre Anlagen in verschiedenen Dörfern in Myanmar; zunächst nur im angrenzenden Karen-Staat, 2017 auch im Rakhine, Mon und Shan Staat. Das langfristige Ziel ist es, die erfolgreiche Ausbildung zu Jugendleitern ab 2019 in Myanmar anzubieten. Aus diesem Grund eröffneten wir im April 2017 ein Büro in Hpa-an (Bezirkshauptstadt im Karen-Staat) mit einem permanenten Team vor Ort, das alle Aktivitäten in Myanmar plant und durchführt. 2017 konnten wir über unsere Rays of Youth Aktivitäten über 6.000 Jugendliche und Eltern in Thailand erreichen, in Myanmar waren es knapp 4.500.
Unsere Ziele
Die Jugendlichen auf das Erwachsenenleben vorbereiten.
Ihnen Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl geben.
Den Jugendlichen beibringen, ihre Probleme selbst in die Hand zu nehmen.
Den Jugendlichen zeigen, dass sie ihre Zukunft aktiv mitgestalten können.
Die Jugendlichen zu wertvollen Mitgliedern der Gesellschaft erziehen.
Sie vor den Gefahren der Straße schützen.
Die Jugendlichen ermutigen, sich für ihre Rechte einzusetzen.
Ihnen den Weg in den Arbeitsmarkt erleichtern.
Ihnen Zugehörigkeitsgefühl schenken – unabhängig von Ethnizität oder Religion.
Alle selbst produzierten Videos unserer Rays of Youth finden sich auf YouTube:
www.youtube.com/user/RaysOfYouth/videos.
Dankeschön! Wir möchten unseren Paten und Spendern danken, dass sie an die Jugendlichen und an unser Projekt glauben. Durch ihre großzügige Unterstützung werden diese Jugendlichen ein besseres Leben führen und können die Gesellschaft positiv verändern.
Unser Dank gilt: Missio Diözese Bozen-Brixen, sowie der evangelischen Stiftung Chiesa Valdese. Das grenzüberschreitende Projekt in Myanmar wurde von der Region Trentino-Südtirol unterstützt. Die Autonome Provinz Südtirol finanzierte die Ausbildung der Jugendlichen in Thailand.
2017 haben wir 171.742 Euro oder 30 % der Gesamtausgaben in unser Jugendprojekt Rays of Youth investiert.

Hilfsprojekte 2017

Sonstiges

The Happy Tailor Nähwerkstatt
Was wir tun
Schuluniformen sind für die Flüchtlingskinder in Thailand sehr wichtig: Sie schenken ihnen Identität und sie bieten ihnen Schutz. Die Uniformen zeigen, dass die Kinder eine Schule besuchen, d.h. dass sie dort zugehörig sind und sie dort täglich jemand erwartet. Das Tragen einer Uniform verhindert, dass sie als irreguläre Migranten von der Polizei verhaftet werden. Zudem schützt es sie, Opfer von Menschenhändlern zu werden. Oft ist die Schuluniform das beste Kleidungsstück der Kinder, und die Schüler tragen diese mit Stolz.
Aus diesem Grund haben wir 2008 The Happy Tailor gegründet. In unserer Nähwerkstatt wurden seitdem sämtliche Schuluniformen für Kinder und Lehrer aller 15 Ray of Hope Schulen genäht. Die Werkstatt ermöglichte es uns auch, Flüchtlings- und Migrantenfrauen aus Myanmar einen sicheren Job unter fairen Arbeitsbedingungen zu bieten.
Im September 2017 lief der Pachtvertrag des Grundstücks, auf dem sich die Nähwerkstatt befand, aus und wurde vom Eigentümer nicht verlängert. Nach vielen Überlegungen und Abwägungen entschlossen wir uns, die Mitarbeiterinnen in die Selbständigkeit zu entlassen.
Zum einen sind die Mietpreise in Mae Sot in der letzten Zeit stark gestiegen. Die Anmietung eines ähnlichen Areals wäre zu teuer geworden. Zum anderen konnten unsere Näherinnen in den vergangenen Jahren ihr Handwerk in unserer Nähwerkstatt gut erlernen und sind jetzt fit für den Arbeitsmarkt.
Wir verteilten unsere Nähmaschinen an die 12 Mitarbeiterinnen, sodass sie in Eigenregie weiterarbeiten können. Die übrigen Nähmaschinen gingen an unsere Schulen, wo sie von Schülerinnen und Lehrerinnen gut genutzt werden können.
Zwischen Jänner und August 2017 lag der Fokus auf der Produktion der Schüler- und Lehreruniformen. Insgesamt fertigte die Happy Tailor Nähwerkstatt 3.027 Sets für Schüler und 161 Lehreruniformen an. Diese verteilten wir nach und nach zwischen August und September an alle unsere Schüler und Lehrer. Finanziert durch die Organisation ActNow fertigten unsere Happy Tailor Mitarbeiter sowie ausgebildete Eltern und Lehrer die Happy Bag Schultaschen an. Bis Ende Dezember 2017 konnten 2.310 Schultaschen auch von zu Hause genäht werden.
2017 fanden vier Weiterbildungen und Trainings in der Nähwerkstatt statt. Zielgruppe waren zum einen die Happy Tailor Mitarbeiter und zum anderen Frauen im Flüchtlingslager Nu Po. In Zusammenarbeit mit der Organisation American Refugee Comittee (ARC) lernten 10 Frauen die Happy Bag Schultasche zu nähen und konnten sich dadurch ein zusätzliches Einkommen für sich und ihre Familie schaffen.
Produkte Anzahl
Produkte
2014
Anzahl
Produkte
2015
Anzahl
Produkte
2016
Anzahl
Produkte
2017
Schuluniformen (Sets für Schüler und Lehrer) 1.804 2.594 3.545 3.188
Bestellung diverser Organisationen/Kunden 1.638 3.598 6.196 -
Bestellungen Rays of Youth 176 107 884 -
Bestellungen aus Südtirol 916 845 1.397 -
Sportuniformen 2.316 - - -
Happy Bag Schultaschen - 2.310
Gesamt 6.850 7.144 12.022 5.498
Dankeschön!
Wir möchten uns sehr herzlich bei Hanns Engl Werkzeugbau OHG für die Unterstützung der Nähwerkstatt bedanken!
2017 haben wir 78.692 Euro oder 13 % der Gesamtausgaben in unsere Nähwerkstatt The Happy Tailor investiert.
Ernährung und Landwirtschaft
Die Eltern arbeiten auf den Feldern
Da der Pachtvertrag des Grundstückes, wo unser Landwirtschaftsprojekt gemeinsam mit der Nähwerkstatt angesiedelt war, im September 2017 auslief, haben wir bereits 2016 begonnen, die landwirtschaftlichen Aktivitäten in unsere Schulen zu verlagern, anstatt zentral einen Garten anzulegen. Die erzielten Ernten und deren Verkauf tragen zum Einkommen der Schulen bei.
Je nach Platz und Möglichkeit halfen wir den Schulen Gärten anzulegen und führten Seminare für Lehrer und Eltern durch, wie man verschiedene Obst- und Gemüsesorten sät, pflegt und erntet.
Zusätzlich zu Obst- und Gemüseanbau halten einige Schulen auch Tiere, z.B. Hühner, Gänse, Schweine oder Fische. Die Eier und die Tiere decken entweder den eigenen Bedarf oder werden verkauft. Initiativen, die zur Selbstfinanzierung der Schulen beitragen, sind sehr wichtig, um den Kindern nachhaltig den Zugang zu Schulbildung zu ermöglichen.
Nach wie vor beliefern wir unsere Schülerheime mit Reis, da die Heimkinder drei Mal täglich eine warme Mahlzeit bekommen.
Danke!
2017 haben wir 8.579 Euro oder 2 % der Gesamtausgaben in unsere Programme Ernährung und Landwirtschaft investiert.