Häufige Fragen und Antworten

22. Sind die im Impfstoff enthaltenen Viren von Mensch zu Mensch übertragbar?

Eine Übertragung von im Impfstoff enthaltenen Viren ist ein sehr seltenes, jedoch nicht ausschließbares Ereignis, das lediglich den Windpocken-Impfstoff betrifft. Dieses Ereignis wurde weltweit nur 9 Mal in 30 Jahren gemeldet (WHO 2012). Es han­delt sich demnach um Ausnahmefälle, aufgrund derer die beschriebene Empfehlung vorsorglich ins Datenblatt aufgenommen wurde. Doch wie könnte die Übertragung des Windpocken-Virus erfolgen? Es wurde beobachtet, dass das Virus nur dann übertragen wird, wenn der Impfling einen Haut­ausschlag entwickelt (Windpocken-ähnliche Bläs­chen, die meist an einer begrenzten Körperstelle erscheinen). Dazu kommt es bei höchstens 6 von 100 Geimpften. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, die vom Ausschlag betroffene Stelle abzu­decken, sofern sie nicht bereits durch die Kleidung bedeckt ist. Dadurch ist eine Übertragung des Virus ausgesprochen unwahrscheinlich.

Häufige Fragen und Antworten

23. Warum sprechen sich einige Ärzte/Ärztinnen bzw. Kinderärzte/Kinderärztinnen oder Personen mit wissenschaftlicher Ausbildung gegen eine Impfung aus oder stehen ihr skeptisch gegenüber?

Fakt ist, dass man für jede noch so bizarre Hypothese immer mindestens einen Wissenschaftler (ja sogar einen Nobelpreisträger) oder einen Arzt finden wird, der sie in einem Buch, im Internet, in der Presse oder im Fernsehen zu vertreten bereit ist. Die Meinung eines Einzelnen stellt jedoch keinen wissenschaftlichen Beweis dar. Ebenso wenig stellt eine einzelne Studie keinen wissenschaftlichen Beweis dar. Wissenschaftliche Evidenz entsteht allein durch die Gesamtheit der Studien zu einem bestimmten Forschungsgegenstand.
Die Mehrheit der Wissensgemeinschaft, Universitäten, Behörden der Bereiche Vorsorge und Infektionskrankheiten, wissen­schaftliche Vereinigungen von Kinderärzten und Hygieneexperten, einzelne Ärzte und Pharma­unternehmen stehen fest für das Impfen ein.
Durch Impfprogramme treten weniger Komplikationen auf, wodurch auch die Anzahl der notwendigen Arzneimittel sinkt: Impfungen stellen nachweislich einen Mehrwert für unsere Gesellschaft dar, weil dadurch die Krankenhauseinweisungen und der Arzneimittelkonsum zurückgehen.
Es ist wohl weitgehend unbekannt, dass die Gesamtausgaben für Impfungen in Italien 1,4% der jährlichen Arzneimittelausgaben ausmachen. 2015 machten z.B. allein Protonenpumpenhemmer (Magenschutz) 4,2% der Spesen für Arzneimittel unseres nationalen Gesundheitssystems aus. Die Arzneimittelgruppe der Statine, die zur Senkung des Cholesterinspiegels eingesetzt werden, machte 2,9% der Gesamtspesen aus. Im Gegensatz dazu wurden für Impfstoffe für Kinder und Erwachsene lediglich 1,4% ausgegeben (AIFA, 2016).