KVW Aktuell

Nachruf Herbert Schatzer

Am 08. Juli 2024 erreichte uns die traurige Nachricht, dass unser Kollege und Freund Herbert Schatzer plötzlich einem aggressiven Krebsleiden erlegen ist.
Landesverband Vorstand 2015


Herbert Schatzer
Herbert wurde am 23. März 1957 in Bozen/Haslach geboren. Er war das dritte von vier Kindern der Familie Schatzer. Herbert war bereits als Kind kränklich und musste im Alter von drei Jahren sogar nach Innsbruck in die Universitätsklinik eingeliefert werden.  Dies war eine besondere Herausforderung für die Familie, man denke nur an die Verkehrsverbindungen in den 60er Jahren. Herbert besuchte die Pflichtschule und später dann die Handelsschule. Nebenbei jobbte er in verschiedenen Bereichen. Er wollte in möglichst viele Berufsbereiche hineinschnuppern, um für sich einen geeigneten Beruf zu finden. Nach Stationen am Deutschen Schulamt oder als Fahrlehrer fand er seine Berufung als Mitarbeiter im Wohnbauinstitut. Dort blieb er auch bis zu seiner Pensionierung.
Herbert begann seine KVW Laufbahn als Obmann in der Ortsgruppe Haslach. Gerne erzählte er von seinen Ideen und seinen Kontakten zur damaligen KWJ. Nach seiner Übersiedlung nach Meran zeigte er dort sein soziales Engagement und wurde 2007 zum Bezirksobmann für den KVW Bezirk Meran gewählt (bis 2022). Weiters war er von 2009 bis 2017 und von 2021 bis zu seinem Tod im KVW Vorstand und setzte sich bereitwillig in Arbeitsgruppen, Arbeitskreisen und Teilbereichen des KVW als Präsident ein. In der laufenden Amtsperiode war er Präsident der Steuerabteilung CAF. Wertvoll war sein Einsatz auch im KVW Hilfsfonds, in welchem er ebenfalls seit 2009 aktiv war. Aufgrund seiner reichen Erfahrung im Bereich sozialer Wohnbau kannte er die realen Nöte von Menschen aus den niedrigsten Einkommensschichten und hatte ein gutes Gespür dafür, wo und auf welche Weise Unterstützung wirklich sinnvoll ist und am effektivsten bei den Bedürftigen ankommt. Über mehrere Jahre war Herbert auch bei den „Südtirolern in der Welt“ im Vorstand. Da er gerne reiste, fiel ihm der Kontakt mit den Gruppen im Ausland nicht schwer. Gerne übernahm er auch Aufgaben für den KVW auf europäischer Ebene in der EBCA (Europäische Bewegung christlicher Arbeitnehmer). Dort lernte er auch seine zweite Frau, die Schweizerin Beatrice kennen. 2012 erlag sie aber einem Krebsleiden. Bei einer weiteren Veranstaltung der EBCA lernte er schließlich seine Pirkko kennen. Die Frau aus Finnland eroberte sein Herz und so kam es, dass Herbert ein Finnlandexperte wurde. Die Sommermonate verbrachte er in Finnland, während die beiden in den Wintermonaten das mildere Klima der Meraner Gegend bevorzugten. In seiner Tätigkeit bei RGW – Radio Grüne Welle berichtete Herbert gerne von seinen Erfahrungen in Finnland. Auch 2024 war Herbert wieder in Finnland und vor seiner Abreise sprach er bereits von seinen Plänen für den Herbst und die kommenden Neuwahlen in den KVW-Landesgremien.
Am 21. Juni 2024 machten sich erste Beschwerden bemerkbar, die dann innerhalb kürzester Zeit zu seinem Tod führten.
Wir KVWler trauern um einen lieben Kollegen und Freund – ruhe in Frieden, Herbert!
TEXT: Werner Steiner, KVW Landesvorsitzender

KVW Aktuell

Das nachhaltige Wochenbett und ressourcenstärkende Maßnahmen

Fortbildung für Hebammen
Der Kurs wurde von der deutschen Hebamme und Lehrerin für Hebammenwesen Sabine Friese-Berg abgehalten. Sie ist die Initiatorin und Gründerin der Marke „hebammenART“, um allen, dier die in der Frauenmedizin und Geburtshilfe Einfluss nehmen wollen, ein Leitbild, eine fachliche Orientierung und eine Methode zu bieten. Die Gesundheitsförderung ist das Ziel.
Wochenbettbetreuung ist mehr als die Kontrolle wichtiger Parameter. Ein umfassendes Verständnis der Lebenserfahrung „Wochenbett“ und „erstes Lebensjahr“ kann zur „Gesunderhaltung“ und „Gesundheitsentwicklung“ von Eltern, Mutter und Kind beitragen. Für Hebammen gehört dieses Verständnis der Zusammenhänge zu den hilfreichen Basiskompetenzen.
Ziel des Kurses war es daher, nicht nur die physiologischen Vorgänge im Wochenbett zu erklären, sondern auch den Zusammenhang zwischen Salutogenese und Wochenbett, die Förderung der mütterlichen Kompetenzen, das Erkennen von Aufmerksamkeitzeichen und deren Behandlung, die Unterstützung des kindlichen Beziehungssystems und die Anwendung effektiver manueller Hilfen (EMH) im Wochenbett.
Mutter und Kind sollten im Mittelpunkt der Wochenbettbetreuung stehen. Das primäre Anpassungssystem sollte gestärkt werden, indem der Familie durch Ruhe, Zeit und wenige Interventionen Sicherheit vermittelt wird. Stillen und Bonding (Haut-zu-Haut-Kontakt zwischen Mutter und Kind) sollen gefördert werden.
Im Wochenbett werden bei der Mutter die Brust, die Rückbildung der Gebärmutter, Geburtsverletzungen, die Beine (Ödeme/Varizen), der Beckenboden und die Ausscheidungsfunktion kontrolliert.
Um die physiologischen Vorgänge zu unterstützen und pathologische Prozesse im Wochenbett zu vermeiden, haben wir in der Fortbildung praktische Übungen, sogenannte effektive manuelle Hilfen, erlernt.
Beispiele hierfür sind die Bauchmassage zur Förderung der Gebärmutterrückbildung, die Narbenbehandlung nach Kaiserschnitt, die oxytocinanregene Massage oder der Entlastungsgriff für die Atlas- und Nackenmuskulatur (wirkt stresslösend).
Der Kurs war ausgebucht und alle Hebammen nahmen mit großer Begeisterung an der Fortbildung teil. Neben dem theoretischen Teil wurden immer wieder praktische Übungen eingebaut. Man konnte gegenseitig üben und so die Techniken erlernen.
Text: Prisca Mitterstieler, Hebamme