KVW International

Im Osten viel Neues

Blick zur KAP Bewegung in Tschechien
Unser Blick über den Tellerrand führ uns diesmal in die Tschechische Republik. Wir haben uns mit Lubor Lacina, einem der beiden CO- Vorsitzenden der KAP, einer der Mitgliederbewegungen der EBCA (Europäische Bewegung christlicher Arbeitnehmer), unterhalten.
Lubor Lacina
Was bedeutet Křesťan a Práce? Um welche Organisation handelt es sich?
Lubor Lacina: Křesťan a práce (KAP - Christ und Arbeit) ist eine Bewegung, die 1996 gegründet wurde, um die Ideen der kirchlichen Soziallehre und ihre praktische Umsetzung in der Gesellschaft zu verbreiten. Thematische Seminare, Vorträge und Diskussionen, die von der Vereinigung organisiert werden, tragen zur Kultivierung der Zivilgesellschaft bei. Das Motto des heiligen Benedikt „Bete und arbeite“ hat das christliche Europa über Jahrhunderte geprägt. Heute scheinen die Bestrebungen, zu dieser Orientierung zurückzukehren, wieder an Bedeutung zu gewinnen. Der Verein KAP steht allen Menschen „guten Willens“ zur Verfügung, die unsere Gesellschaft im Sinne der Soziallehre verändern wollen, damit jeder Mensch in Würde leben und arbeiten kann.
In Ihrer Organisation gibt es derzeit viele Veränderungen und eine neue Generation übernimmt viele Aufgaben. Wie stellen Sie sich für die Zukunft auf?
Lubor Lacina: Die jüngsten Veränderungen sind relativ bedeutsam, was den Eintritt neuer Personen in die Organisation. Es gibt einen neuen Vorsitzenden (Pavel Žufan) und einen der beiden Co-Vorsitzenden (Lubor Lacina), aber wir behalten eine der früheren Co-Vorsitzenden (Marie Čapková), und wir behalten auch die Mehrheit der langjährigen KAP-Vorstandsmitglieder (5 von 9). Wir haben also die Zusammensetzung des Vorstandes „erneuert“, aber wir wollen es beibehalten die Ideen der Soziallehre der Kirche zu verbreiten und weiterzuentwickeln. Dieser Auftrag hat sich nicht geändert. In Brünn haben wir bereits begonnen, Kontakt mit der Katholischen Universitätsbewegung aufzunehmen, die wöchentliche Treffen organisiert und sehr aktiv ist. Dies ist ein Beispiel für die Richtung, wie wir in Zukunft junge Menschen einbeziehen wollen. Wir planen auch eine engere und intensivere Zusammenarbeit mit EZA (Europäisches Zentrum für Arbeitnehmerfragen) und anderen Partnerorganisationen wie KVW, EBCA, ECWM.
Planen Sie im kommenden September wieder Ihr traditionelles Seminar in Velehrad? Welches Thema haben Sie für dieses Jahr gewählt?
Lubor Lacina: Ja, wir planen, unser traditionelles Seminar (seit 1997) wieder in Velehrad abzuhalten. Es wird vom 12. bis 14. September 2025 stattfinden. Wir laden Teilnehmer aus der Tschechischen Republik, Deutschland, Österreich, Italien, Polen, Ungarn und der Slowakei. Etwa 60 Teilnehmer, darunter Wissenschaftler, Fachleute und Vertreter von Arbeitnehmerorganisationen, werden an der Veranstaltung teilnehmen, die in tschechischer, deutscher und englischer Sprache abgehalten wird.
Das diesjährige Hauptthema lautet „Die Herausforderung des Arbeits- und Fachkräftemangels“. Im Mittelpunkt des Seminars stehen aktuelle Trends in der Entwicklung der Erwerbsbevölkerung, Prognosen für das künftige Wachstum und spezifische Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Arbeitskräftemangel in der Europäischen Union. Wir werden auch über strukturelle Diskrepanzen auf dem Arbeitsmarkt diskutieren, wo die Qualifikationen der Arbeitnehmer nicht den Anforderungen der Arbeitgeber entsprechen.
Wenn Sie daran interessiert sind, als Redner, Diskutant oder Teilnehmer am Velehrad-Seminar 2025 teilzunehmen, kontaktieren Sie lacina@mendelu.cz.
12.-14. September 2025
Weitere Informationen auf der Website: hkap.cz/en/

Soziales

„Demenzfreundliches Hochpustertal“

Gelungener Auftakt für die Vortragsreihe
Im Jänner fand in Welsberg der Vortragsabend „Demenz - eine Herausforderung für alle“ vor vollem Haus statt. Die Neurologin Dr.in Sieglinde Lanzinger erklärte die medizinischen Hintergründe der Krankheit und Dr. Alexander Kritzinger gab wertvolle Tipps zur Sachwalterschaft bei Demenz.
Demenz wird immer häufiger diagnostiziert und nicht selten fühlen sich Angehörige überfordert und alleingelassen, Menschen mit Demenz sind oft auch isoliert. Den Initiatorinnen ist es daher ein wichtiges Anliegen, über das Thema Demenz zu informieren. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, denn fast jeder kennt Menschen mit Demenz oder niemand weiß, ob er nicht selbst betroffen sein wird...
Im Frühjahr sind noch zwei weitere Vorträge geplant
Am 17. März um 19 Uhr in Innichen, wo eine betroffene Angehörige aus dem Alltag erzählt und Sonja Tschurtschenthaler von der territorialen Hauspflege im Hochpustertal aufzeigt, wo und wie man Hilfe findet, wenn die Diagnose Demenz gestellt wird. Außerdem liest Dr. Josef Kühebacher Texte zum Thema Demenz.
Am 19. Mai um 19 Uhr in Toblach geht es um das Leben mit Demenz im Seniorenwohnheim und zu Hause. Die Pflegedienstleiterin Doris Burger erklärt, wie der Alltag für Bewohner:innen mit Demenz im Seniorenwohneim Niederdorf aussieht. Die Ergotherapeutin Elisabeth Hofer berichtet von Ihrer Tätigkeit bei Menschen mit Demenz, die zu Hause betreut werden.
Nach den Vorträgen gibt es die Möglichkeit individuelle Fragen zu stellen.