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Trend

Fleischloses Fleisch hält mehr und mehr Einzug

Das Pauli Magazin hat nicht nur über diesen Trend berichtet, sondern bereits vor drei Jahren im März 2017 prognostiziert: «Je mehr Erfahrung die Produzenten haben und je nachdem, wie schnell die Entwicklungen durch die Dynamik des Marktes vorangetrieben werden, dürfte das erste synthetisch hergestellte „richtige“ Steak zwischen 2020 und 2025 auf den Markt kommen.
Dazu einige aktuelle Entwicklungen
Coop Schweiz, verkauft künstliches Poulet/Huhn «Fleisch» essen, ohne Tiere zu töten
Erbsen, die schmecken wie Poulet. Die Lebensmittelingenieure der ETH tüfteln schon länger am pflanzlichen Poulet. Nachdem es in diversen Restaurants getestet wurde, kommt das Fake-Poulet nun in die Regale von Coop.
McDonalds testet fleischlose Burger: Dem Aktienmarkt schmeckts 
Die Ausweitung der Test-Verkäufe bei McDonalds gibt der Börse Rückenwind. Die Aktien des Anbieters veganer Burger-Buletten stiegen kürzlich im vorbörslichen US-Geschäft um knapp sieben Prozent. Und in weiterer Folge auf knapp 13.
Die beiden Entwickler Fabian Lussi und Alfred Keller über Happy Vegi Butcher. Sie waren über eineinhalb Jahre für Produktentwicklung, Tests und Finalisierung zuständig 
Noch mehr fleischloses Fleisch ...
Bei der Entwicklung der Happy Vegi Butcher Produkte war es das Ziel, Fleisch in Aussehen, Konsistenz und Geschmack so nahe wie möglich zu kommen. Und das ist uns gelungen. Damit bieten wir eine nachhaltige und vor allem schmackhafte Alternative zu Fleisch. Unser Chefentwickler ist ursprünglich Metzger und weiß aus erster Hand, wie Fleisch schmeckt. Er begleitet jedoch seit 20 Jahren alle veganen und vegetarischen Innovationen. Mit den neuen Happy Vegi Butcher Produkten hat er nun eine echte nachhaltige Alternative, die schmeckt wie das Original.
Weitere Produkte in Planung ...
Ja, sicher. Weitere Fleisch- und auch Fischanaloge sind bereits in Planung.
Rückschläge ...
Nennen wir es große Herausforderungen. In der ersten Phase wurde stark auf Konsistenz und Aussehen geachtet, dann intensiv am Geschmack und der technischen Umsetzung gearbeitet. Hier war die Technikabteilung äußerst gefordert, welche Prozess- und Maschinenkomponenten in Eigenregie konstruiert und neu gebaut hat.
Klimaneutral ...
Die Produkte sind zu 100 % plant-based. Wir arbeiten aktuell daran, sie über «myclimate» zu zertifizieren. Dies ist dann ein weiteres Alleinstellungsmerkmal.
Akzeptanz im Handel ...
Das Interesse ist groß. Der „Launch“ verlief äußerst erfolgreich. Immer mehr Kunden fragen nach veganen, möglichst klimaneutral hergestellten, hochstehenden Produkten. Die Konsumenten reagieren fantastisch.

Thema
„Food Zoom 2020“

Trends im Außer-Haus-Markt

Ob Saucen, legere Food-Konzepte oder gesundes Essen: Die Trends im Außer-Haus-Markt verändern sich. Was aktuell angesagt ist? Das spiegelt auch die in Zusammenarbeit mit der international anerkannten Food-Trendforscherin Karin Tischer entwickelte Branchenuntersuchung “Food Zoom” wieder.
Food-Trendforscherin Karin Tischer stellte in Hamburg auf der Messe Internorga, die Trends 2020 vor.
Karin Tischer, Food-Trendforscherin und Inhaberin von Food & More in Kaarst, analysierte im Auftrag der Hamburg Messe und Congress die aktuellen Entwicklungen im internationalen Außer-Haus-Markt und fasste die Ergebnisse im “Internorga Food Zoom 2020” zusammen. Nun wurden die Ergebnisse in Hamburg vorgestellt:
Die Macht der Saucen /
Das gewisse Extra auf dem Teller
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass Saucen bei Mahlzeiten und im Snack-Bereich immer wichtiger werden und zum Unterscheidungsmerkmal der Gastronomen avancieren. Dabei ist das Segment der Saucen und Aufstriche vielfältig und variantenreich: Verschiedene Texturen, neue, wiederentdeckte oder ungewöhnliche Zutaten und Zubereitungsmethoden machen die Sauce zum Star auf dem Teller. Spreads und Creme-Toppings werden für den starken Wachstumsbereich Snacks und beim Fingerfood immer gefragter.
Casual – Next Generation /
Leger ist der neue Zeitgeist
Ob beim Snacking oder im Fine Dining: Gäste mögen es leger und casual. Um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden, ist von Gastronomen zunehmend ein hohes Maß an Flexibilität gefragt. Authentisches Street Food für situatives Snacken, trendige Bowls und Burger sind weiterhin beliebt. Die gehobene Sterne-Gastronomie hat den innovativen Casual Style ebenso für sich entdeckt und serviert „instagrammable“ Gerichte. Betont casual gibt sich auch das Restaurant-Marketing und macht sich in Zeiten wachsender Digitalisierung neue Technologien zunutze: Influencer werden eingebunden und informieren potenzielle Gäste digital über spezielle Deals.
Healthy & Comfort /
Hauptsache gesund
Gesundheitsorientierte Ernährung ist und bleibt ein relevanter Faktor für den Außer-Haus-Markt. Bowls, Smoothies, Shots und Salate gehören zu den unangefochtenen „Nr. 1-healthy“ Snacks und Speisen. Pflanzenorientierte Ernährung spielt in diesem Kontext ebenfalls eine wichtige Rolle. High-Protein-Meals stehen insbesondere bei Fitness-Liebhabern hoch im Kurs.
The New Trade Performance /
Essen ist das neue Shoppen
Kein Shopping-Ausflug ohne Essen: Der Einzelhandel, insbesondere Malls werden zunehmend gastronomisch und bieten Kunden kulinarische Erlebnisse rund um den Einkauf. Laut “Food Zoom” unterschätzen sowohl Gastronomen als auch Händler diese Bewegung. Dabei können beide Sparten – Handel und Gastronomie – voneinander profitieren.
Pleasure & Quality /
Einsatz von KI könnte Produktivität steigern
Laut der Trendforscherin können der Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu mehr Produktivität führen, etwa bei der Zubereitung hochwertiger, frischer Speisen, beim Bezahlvorgang oder im Vending-Bereich. Denn die Herausforderungen des Außer-Haus-Marktes sind hoch: Der Kostendruck auf Gastronomie und Lieferanten steigt, Fachkräfte sind rar. Damit Genuss und Qualität in diesem Spannungsfeld nicht zu kurz kommen, sind laut “Food Zoom” nachhaltige Lösungen gefragt. Neue Technologien liefern spannende Ansätze. Verbesserte teilbearbeitete Produkte spielen in Zukunft ebenfalls eine relevante Rolle: Produkte zu speziellen Nährwertanforderungen oder zu pflanzenorientierter Kost können Gastronomen Entlastung bringen.
Quelle:
Hamburg Messe und Congress / Michael Zapf