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Klimaschutz auf dem Teller

ERNÄHRUNG: Wie man am täglichen Küchentisch schon heute schon viel erreichen kann
Ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit: Saisonale, regionale Produkte, beispielsweise Gemüse von lokalen Produzenten kaufen.
Für jeden Einzelnen gilt die Erkenntnis, dass wir auch mit unserer ganz persönlichen Konsum-Wahl deutlich den CO2-Ausstoß beeinflussen können – auch mit dem Essen.
Der Spruch „Der Mensch ist, was er isst“ trifft gerade auch in Bezug auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu.
Lebensmittel haben es in sich
Lebensmittel werden äußerst rohstoffintensiv produziert, kilometerweit transportiert, (tief)gekühlt und zu Speisen verarbeitet. Laut dem deutschen Bundesumweltministerium verbraucht jeder Deutsche durchschnittlich 500 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr (ohne Getränke). Insgesamt trägt die Ernährung (ohne Lebensmittelabfälle) jährlich mit rund 2,1 Tonnen an klimarelevanten Emissionen pro Person bei.
Wenn man hingegen die allgemeinen Umweltbelastungen betrachtet, dann verursacht der Bereich Ernährung etwa 30 Prozent der durch privaten Konsum verursachten Umweltbelastungen. Hierbei spielt neben der Luft- und Gewässerverschmutzung (Nitrate, Phosphate, Pestizide und Schwermetalle) auch der Ressourcenverbrauch (Land, Wasser) der Landwirtschaft eine große Rolle.
Über die Ernährung können große Umwelteffekte erzielt werden, die der Konsument beeinflussen und selbst steuern kann.
Klima-Menü
Durch kluge Ernährungsentscheidungen können Emissionen bis zu 50 Prozent reduziert werden. Auf dem täglichen Küchentisch kann also heute schon mehr erreicht werden, als man durch technischen Fortschritt vielleicht erst in ein paar Jahren in anderen Bereichen einspart. Als Nebeneffekt kann
man dadurch auch gesünder leben.
Folgende Faktoren sind entscheidend für eine klimafreundliche Ernährung:
Zutaten/Mengen:
Der Konsum von tierischen Produkten, also Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten ist besonders relevant. Obst, Gemüse und Getreide besitzen eine erheblich bessere Umweltbilanz, denn die Tierhaltung ist besonders ressourcen- und energieintensiv. Der Kauf von Bioprodukten, kann weitere Vorteile bringen. Auch Genussmitteln wie Alkohol, Kaffee, Schokolade usw. tragen an den Gesamtbelastungen bei und sollten mit Bedacht konsumiert werden. Nahrungsmittelabfälle sollten auf ein Minimumreduziert werden.
Saisonal:
Beim Kauf von Gemüse wählt man am besten saisonal, denn Gewächshäuser verbrauchen in der Regel viel Energie für Heizung, Bewässerung und Beleuchtung. Saisonal bedeutet auch frische Lebensmittel zu kaufen, anstatt tiefgefrorene oder mit aufwändigen Lagerbedarf konservierte Lebensmittel.
Regional:
Generell gelten möglichst kurze Transporte als positiv und keine Flugzeugtransporte. Wenn man aber genauer hinsieht, hat Regionalität auf den gesamten ökologischen Fußabdruck weit weniger Auswirkung als allgemein angenommen wird. Regionale Versorgung verringert zwar die Transportkilometer, doch diese machen für ein durchschnittliches Lebensmittel nur einen vergleichsweise bescheidenen Anteil vom Gesamtfußabdruck des Lebensmittels aus. Problematisch ist nämlich auch der sogenannte „letzte Kilometer“, also die Anfahrt vom Konsumenten zum Supermarkt im eigenen Auto. Trotzdem ist lokaler Konsum sinnvoll, denn es bleibt zum Beispiel die Wertschöpfung in der Region und es entstehen wichtige Wechselwirkungen zwischen Produzenten und Konsumenten. Reduzierter Transportaufwand hat natürlich weniger Verkehr und damit auch weniger Lärm zur Folge.
Lebensmittelabfälle
Die Treibhausgasemissionen auf die ausnahmslos verzichtet werden könnte, sind jene von Lebensmitteln, die zwar produziert wurden, aber nicht verbraucht werden. In den Industrieländern werden vor allem in privaten Haushalten viele Lebensmittel weggeworfen. Die Europäer und Nordamerikaner werfen zwischen 95 und 115 Kilogramm Essen im Jahr in die Tonne, vor allem Obst und Gemüse, obwohl ein Großteil noch genießbar wäre. Eine gut geplante Vorratshaltung, richtige Lagerung, kreative Resteverwertung, der Kauf kleiner Verpackungsgrößen sind Möglichkeiten, Lebensmittelabfälle zu verringern.
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Quelle: WIKU Dolomiten

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Generalversammlung 2020

War nicht mehr vertretbar

Der rote Teppich war ausgerollt. Der Aufbruch in eine neue Zeit geplant. Matthias Hahn als Hauptreferent wollte den Aufbruch in der Wiege der Kochkunst, im Tantris, digital vermitteln und der gesamte Livestream war vorbereitet. Die Planungen wurden im Laufe des Jahres viermal geändert.
Erstmals in 49 Jahren musste die Generalversammlung, das höchste Gremium der Südtiroler Köchinnen und Köche, kurzfristig mit einer Eilmeldung abgesagt werden. Die Infektionszahlen in den ersten Novembertagen hatten sich so zugespitzt und zudem hatten wir viele Absagen erhalten aus Angst, dass die GV nicht stattfinden würde. Ja, es war vom Präsidium und Landesvorstand nicht mehr zu verantworten, diese abzuhalten. Aufgrund der vorgegebenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie und deren aktiver Unterstützung durch den SKV sowie
vor dem Hintergrund, dass die Gastbetriebe schließen mussten
und viele unserer Mitglieder in Südtirol und Europa ohne Arbeit sind,
vor der unsicheren Situation, wie die nächste Zeit für viele Menschen sein wird,
vor dem Hintergrund, dass viele zu ehrende Köchinnen und Köche bereits für die Ehrung abgesagt hatten,
und aus Solidarität zu Österreich und Wien und bezugnehmend auf unsere internationale Vernetzung und die engen freundschaftlichen Bindungen zu Österreich, zum Verband der Köche Österreichs VKÖ im Weltbund der Kochverbände WACS
Österreichs VKÖ im Weltbund der Kochverbände WACS
haben wir gemeinsam die Entscheidung getroffen, die Generalversammlung am 14. November abzusagen.
Es war einfach nicht die richtige Zeit, einen Festakt zu machen! Vorgesehene Ehrungen werden zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Danke für das Verständnis und im Gedanken an die und in enger Verbindung mit den betroffenen Menschen und Familien.
Für das Präsidium, den Landesvorstand und die Geschäftsleitung
Reinhard Steger
Präsident