Pflanzenlust

Kochen mit Bäumen, Sträuchern und wilden Wiesenpflanzen

Wiesenknopf Blüten
Der Kleine Wiesenknopf
Der englische Arzt und Apotheker Nicolas Culpeper pries die Pflanze im 17. Jahrhundert als Herrgottskraut, dessen regelmäßiger Gebrauch den Körper bei bester Gesundheit hielte. Bereits ein Jahrhundert vorher sagte der deutsche Mediziner und Botaniker Tabernaemontanus, dass Wiesenknopf in fast allen Gärten gepflanzt würde, und die Köche es nicht in der Küche entbehren wollten. Hohes Lob für ein Gewächs, das bis heute so manches Gericht mit feinen Blättchen beflügeln kann.
Noch Wildkraut oder schon Kulturpflanze?
Es geht die Sage um, dass nicht nur Gärtner mit Doldenblütlern auf Kriegsfuß stehen (sie also nicht so recht bestimmen und unterscheiden können), weshalb sie den Wiesenknopf als Rosengewächs ganz einfach den vom Blattwerk her sehr ähnlichen Bibernellen mit botanischer Bezeichnung Pimpinella vorgezogen haben. Deshalb wird der Kleine Wiesenknopf (Sanguisorba minor) auch von Köchen, die das Kräutlein von Gärtnern heranziehen und liefern lassen, meist Pimpinelle oder Pimpernell geheißen, italienisch Pimpinella. Wildkräuterkenner dagegen unterscheiden Wiesenknopf und Bibernelle, immerhin haben sie sehr unterschiedliche Qualitäten hinsichtlich des Genusses.
Gurkenkraut
Wiederum nicht zu verwechseln mit Borretsch und Dill, den wahren Gurkenkräutern, zeichnet sich der Kleine Wiesenknopf aber durch ein charakteristisches Aroma aus. Die attraktiven, fein gezackten Blättchen schmecken erfrischend nach Gurke, unterstrichen von der feinen Herbe von Walnüssen. Man sagte dem Kraut nach, dass es das Herz froh und den Wein anmutig macht. Im elisabethanischen England wurde Wein häufig mit schwimmenden Blättern serviert, vielleicht ein Vorläufer vom derzeit trendy Drink aus Weinschorle mit Gurke. Wiesenknopf oder Pimpinelle passt in Saucen, Marinaden, Pesto und Dipps, unbedingt gehören er in die berühmte Frankfurter Grüne Sauce sowie in die Salsa verde und Sauce verté.
Salatkraut
Zum Einsatz kommt der Wiesenknopf am besten frisch, denn erhitzt oder getrocknet verlieren sich sowohl Aroma wie auch Vitamingehalt. Deshalb gilt er als ideale Salatzutat, denn hier kann er seine geschmacklichen wie auch dekorativen Vorzüge voll ausspielen. Und das nahezu ganzjährig, denn Wiesenknopf bleibt sogar im Winter grün. Besonders ausgeprägt und elegant ist sein Geschmack im zeitigen Frühjahr, während der Blüte im Sommer werden die Blätter etwas herber. Doch nach der Mahd sprießt er auf Wiesen wieder nach und liefert würzige Abrundung für Geflügel, Fisch und Gemüse wie Kürbis, sogar zu Obst wie Birne lässt er sich kombinieren. Mit Wiesenknopf/Pimpinelle lässt sich also auch die Wintersaison kräuterfein aufwerten!
Verfasst von
Karin Greiner
Diplom-Biologin
www.pflanzenlust.de

Young Chefs
Michael Mayr & Quellenhof Luxury Resort Passeier

Ausbilder & Ausbildungsbetrieb des Jahres

Der Südtiroler Köcheverband hat den Ausbilder sowie Ausbildungsbetrieb
des Jahres ausgezeichnet. Die Auszeichnung erhielt in diesem Jahr Haubenkoch Michael Mayr,
Küchenchef im Quellenhof Luxury Resort Passeier.
(v. l.) Reiner Münnich (SKV-Geschäftsführer), Andreas Köhne (Kommissionspräsident), Michael Mayr (Ausbilder des Jahres), Lukas, Meggy und Heinrich Dorfer vom Quellenhof Luxury Resort Passeier (Ausbildungsbetrieb des Jahres), Reinhard Steger (SKV-Präsident)
Haubenkoch Michael Mayr zeigt, was eine erfolgreiche Ausbildung ausmacht und wie diese einen Betrieb nach vorne bringen kann. Der Südtiroler Köcheverband kürte ihn zum Ausbilder des Jahres. „Die gute Ausbildung von jungen Menschen ist mir ein Herzensanliegen. Darum freue ich mich sehr über die einzigartige Auszeichnung. Dies ist ein Verdienst meiner Sous-Chefs und meiner Abteilungsleiter“, erklärt Mayr. Das Quellenhof Luxury Resort Passeier, in dem Mayr die Küche leitet, wurde als Ausbildungsbetrieb des Jahres prämiert. Aufgrund der Coronapandemie konnte die Auszeichnung in diesem Jahr nicht wie üblich vom zuständigen Bildungslandesrat überreicht werden.
Die externe Kommission unter der Leitung von KM Andreas Köhne, Experte des Weltbunds der Kochverbände WACS, ermittelte nach vorgegebenen Kriterien die Sieger. Entscheidend waren die Anzahl an Lehrlingen, deren Noten bei den Lehrabschlussprüfungen, Erfolg bei Wettbewerben sowie der Berufstitel des Ausbilders. Die Daten wurden vom Amt für Lehrlingswesen zur Verfügung gestellt.
SKV-Präsident Reinhard Steger und das gesamte Präsidium sowie der Landesvorstand gratulieren herzlich zu diesem großen Erfolg. „Haubenkoch und Küchenchef Michael Mayr und das Quellenhof Luxury Resort Passeier zeichnen sich bereits seit Jahren bei der Lehrlingsausbildung aus und sind immer im Spitzenfeld bei den Auswertungen vorzufinden. Umso mehr freut es uns, dass diese hohe Kontinuität nun mit dieser Auszeichnung honoriert werden kann. Wir danken den Mitgliedern der externen Kommission und gratulieren Michael Mayr und der Unternehmer- und Gastgeberfamilie Dorfer von ganzem Herzen“, sagt Steger.
„Ausbildungsbetrieb des Jahres zu sein, ist für unser Haus eine herausragende Auszeichnung und für uns als Unternehmerfamilie eine große Ehre. Wir werden uns sehr bemühen, diesem hohen Anspruch weiterhin gerecht zu werden“, erklärt Quellenhof-Chef Heinrich Dorfer.
Bereits seit 24 Jahren wählt der SKV Ausbilder und Ausbildungsbetrieb des Jahres, um die Bedeutung der Ausbildung – insbesondere von Lehrlingen – hervorzuheben. Ein weiteres Ziel ist es, die Öffentlichkeit, vor allem aber Führungskräfte in der Gastronomie und Hotellerie für das Thema zu sensibilisieren. „Mittel- und langfristig kann das hohe Niveau der Südtiroler Küche nur garantiert werden, wenn wir andauern in die Ausbildung von jungen Menschen investieren und diesen auch wertvolle Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen“, zeigt sich SKV-Präsident Steger überzeugt.
Persönliches Zitat von Küchenchef und 3 Haubenkoch Michael Mayr
Ein Küchenchef ist nur so stark wie seine Mitarbeiter und sein Team. Deshalb sind für mich die Mitarbeiterführung, die Freude und der Spaß bei der Arbeit ungemein wichtig. Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnungen. Es ist für uns eine Bestätigung, dass für uns Ausbildungsqualität ein Kernanliegen ist. Und Ziele sind dazu da, dass man diese erreicht und an diesen konsequent weiterarbeitet. Deshalb sind diese großen Auszeichnungen für uns als Team ein Auftrag, um konsequent im Team am Erfolg weiter zu arbeiten.
Das Redaktionsteam