Bezirke
Von BIO-Roggen, BIO-Dinkel bis BIO-Kirschen

Der Vinschgau. In seiner ganzen VIELFALT

Heidi Altstätter hat sich unter dem Slogan „SKV Vinschgau on Tour” auf den Weg gemacht. Für „Der Vinschgau. In seiner ganzen Vielfalt“ hat sie einen spannenden Beitrag verfasst. Ihr ist es gelungen hierfür Lukas Rizzi von der Rizzi Group zu gewinnen und seine Philosophie in den kulinarischen Mittelpunkt dieses Berichtes zu stellen.
Foto: Rizzi Group
IM Portrait
Lukas Rizzi geboren am 14. April 1976
Wohnhaft in Latsch
Verheiratet und dreifacher Familienvater
Nach dem Besuch der landwirtschaftlichen Schule im elterlichen Betrieb tätig, der 1991 auf Biolandwirtschaft umgestellt wurde. 2021 erfolgte die Betriebsübernahme.
Lukas’ Philosophie
Ein abwechslungsreicher, vielseitiger Betrieb macht Freude, so wird mein Beruf zum Hobby.
Biobetrieb
Was vor mehr als 20 Jahren mit der Pionierarbeit von Walter Rizzi in Südtirol seinen Anfang nahm, präsentiert sich gegenwärtig unter dem Namen Rizzi Group als umfassender Bio-Anbieter für ein europäisches Sortiment. Heute ist die Firmengruppe ein in sich integriertes System aus landwirtschaftlicher Erzeugung, Produzentenvereinigung und verschiedenen Firmen, welche sich mit Vertrieb, Marketing, Distribution und Abpackung von biologischen O+G-Produkten beschäftigt.
Die Haupterzeugnisse im biologischen Betrieb Rizzi Group sind:
Gemüse: Radicchio, verschiedenes Kohlgemüse, Lauch und Kartoffeln.
Das Gemüse wird im oberen Vinschgau im Raum Glurns angebaut.
Obst: Verschiedene Apfelsorten (Hauptsorte Gala): Besonderen Wert legt Lukas auf alte Sorten wie z.B. Elstar; Süßkirschen: Lukas ist der erste Süßkirschenproduzent im biologischen Anbau in Südtirol und heute noch einer der größten Erzeuger. Das Anbaugebiet der Biokirschen erstreckt sich vom Eingang zum Martelltal bis in den oberen Vinschgau nach Glurns auf 1000 Meter Meereshöhe.
Dazu kommt der Anbau der typischen Vinschger Marille mit demselben Herkunftsort in Glurns.
Besonderheit in der Vielfalt des Betriebes von Lukas ist neben Stein- und Kernobst und Gemüse der Anbau von Bioroggen. Anbaugebiet des Winter-Roggens ist wiederum Glurns. Dieser wird ausschließlich für die Meraner Mühle produziert, die von insgesamt 56 Bauern mit 94 Hektar Getreideanbaufläche (Roggen-Dinkel) beliefert wird. Lukas legt großen Wert darauf, dass sein Getreide so ausschließlich in Südtiroler Bäckereien und Küchen zum Einsatz kommt.
Der landwirtschaftliche Betrieb von Lukas Rizzi unterscheidet sich deshalb von anderen Südtiroler Betrieben, weil er nicht nur sehr vielfältig ist, sondern auch das gesamte Obst und Gemüse mit dem Familienunternehmen Rizzi Group selbst lagert und vermarktet.
Lukas’ Vorbild
ist sein Vater Rizzi Walter, der den großen Schritt zur Eigenvermarktung und zur vielfältigen Biolandwirtschaft schon vor Jahren gewagt hat. Man muss an eine Idee glauben. Man muss Leidenschaft haben und auch ein wenig Visionär sein. Walter Rizzi brachte all das mit, was man mit einem Vollblut-Unternehmer verbindet. Begeisterung, Tatendrang, Enthusiasmus. Daraus entstand ein Unternehmen, das heute in nicht weniger als 30 Länder exportiert und als größtes familiär betriebenes Bio-Unternehmen der Region angesehen werden kann.
Heidi Altstätter
SKV-Vinschgau

Szene

Südtiroler Köcheverband und WIFI Tirol bündeln Kompetenzen

Die alpine Küche steht für höchste Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit. Der Südtiroler Köcheverband und das WIFI Tirol arbeiten in Zukunft verstärkt zusammen, um das Gastro-Level dies- und jenseits des Brenners weiter zu steigern. In der WIFI-Meisterküche und der Ausbildung der Diplom-Küchenmeister nehmen diese Themen absolute Priorität ein.
Im Zentrum der Kooperation steht der Küchenmeister-Studiengang.
Die Gastro-Branche ist mehr als so manch andere vom Fachkräftemangel betroffen, die Fachkräfteproblematik beschäftigt Südtirol ebenso wie Nordtirol. Der Ausweg? Nachwuchsarbeit und grenzüberschreitende Netzwerkarbeit – da sind sich Der SKV und das WIFI Tirol einig.
Der Diplom-Küchenmeister ist die höchste Ausbildung, die Köch:innen derzeit abschließen können. Seit 2020 wird dieser Lehrgang am WIFI Tirol auf Stufe 6 des europäischen Qualifikationsrahmens erstmals in der EU geführt und ist dadurch Bachelor-Abschlüssen gleichgestellt. Dies ist einzigartig in Europa. „Wir möchten unsere Kompetenz in diesem Bereich gern über die Grenzen Nordtirols hinaustragen. Daher haben wir uns gemeinsam entschlossen, in Zukunft grenzüberschreitend zu kooperieren“, sind sich WIFI-Produktmanager Norbert Schöpf und SKV-Präsident KM Reinhard Steger einig.
Offensive für noch höhere Qualität in der Koch-Ausbildung
„Der Südtiroler Köcheverband setzt sich insbesondere für die bestmögliche Qualität in der Aus- und Weiterbildung ein“, erklärt Steger. „Wir möchten die Südtiroler Ess- und Lebenskultur auf hohem Niveau halten und noch weiterentwickeln. Für uns war es daher naheliegend, in punkto Ausbildung mit dem WIFI Tirol zu kooperieren.“
„Unsere Kooperation umfasst einerseits die Vernetzung auf verschiedensten Ebenen“, erklärt Norbert Schöpf. „Wir tauschen Wissen aus, initiieren grenzüberschreitende Projekte und lernen voneinander.“ Dadurch profitieren nicht nur WIFI und SKV, sondern die gesamte Gastrobranche dies- und jenseits des Brenners.
Im Zentrum der Kooperation steht der Küchenmeister-Studiengang. Südtiroler Experten und Prüfer - KM Patrick Jageregger, KM Andreas Köhne und KM Tobias Zanotto - haben in Anwesenheit von Kommissionspräsidentin Brigitte Gasser Da Rui kürzlich am WIFI in Innsbruck mitgeprüft. Beim nächsten Durchlauf werden Nordtiroler Köche bei der Prüfung in Südtirol mitprüfen. Im laufenden Küchenmeister-Lehrgang am WIFI Tirol finden sich zudem vier Spitzenköchinnen und -köche aus Südtirol.
Die gemeinsame Kommunikation ist aber breiter angelegt, erzählt WIFI-Produktmanager Norbert Schöpf: „Auch bei der Ausbildung zum/zur Diätetisch geschulten Koch/Köchin sowie zum/zur Diplomierten Diätkoch/Diätköchin gibt es große Schnittmengen, ebenso bei den Managementlehrgängen Hotelmanagement und F&B Management.“ Diese sollen gemeinsam weiterentwickelt sowie Interessenten in Nord- und Südtirol kommuniziert werden.
Die Redaktion rs