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Südtiroler Köcheverband und WIFI Tirol bündeln Kompetenzen

Die alpine Küche steht für höchste Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit. Der Südtiroler Köcheverband und das WIFI Tirol arbeiten in Zukunft verstärkt zusammen, um das Gastro-Level dies- und jenseits des Brenners weiter zu steigern. In der WIFI-Meisterküche und der Ausbildung der Diplom-Küchenmeister nehmen diese Themen absolute Priorität ein.
Im Zentrum der Kooperation steht der Küchenmeister-Studiengang.
Die Gastro-Branche ist mehr als so manch andere vom Fachkräftemangel betroffen, die Fachkräfteproblematik beschäftigt Südtirol ebenso wie Nordtirol. Der Ausweg? Nachwuchsarbeit und grenzüberschreitende Netzwerkarbeit – da sind sich Der SKV und das WIFI Tirol einig.
Der Diplom-Küchenmeister ist die höchste Ausbildung, die Köch:innen derzeit abschließen können. Seit 2020 wird dieser Lehrgang am WIFI Tirol auf Stufe 6 des europäischen Qualifikationsrahmens erstmals in der EU geführt und ist dadurch Bachelor-Abschlüssen gleichgestellt. Dies ist einzigartig in Europa. „Wir möchten unsere Kompetenz in diesem Bereich gern über die Grenzen Nordtirols hinaustragen. Daher haben wir uns gemeinsam entschlossen, in Zukunft grenzüberschreitend zu kooperieren“, sind sich WIFI-Produktmanager Norbert Schöpf und SKV-Präsident KM Reinhard Steger einig.
Offensive für noch höhere Qualität in der Koch-Ausbildung
„Der Südtiroler Köcheverband setzt sich insbesondere für die bestmögliche Qualität in der Aus- und Weiterbildung ein“, erklärt Steger. „Wir möchten die Südtiroler Ess- und Lebenskultur auf hohem Niveau halten und noch weiterentwickeln. Für uns war es daher naheliegend, in punkto Ausbildung mit dem WIFI Tirol zu kooperieren.“
„Unsere Kooperation umfasst einerseits die Vernetzung auf verschiedensten Ebenen“, erklärt Norbert Schöpf. „Wir tauschen Wissen aus, initiieren grenzüberschreitende Projekte und lernen voneinander.“ Dadurch profitieren nicht nur WIFI und SKV, sondern die gesamte Gastrobranche dies- und jenseits des Brenners.
Im Zentrum der Kooperation steht der Küchenmeister-Studiengang. Südtiroler Experten und Prüfer - KM Patrick Jageregger, KM Andreas Köhne und KM Tobias Zanotto - haben in Anwesenheit von Kommissionspräsidentin Brigitte Gasser Da Rui kürzlich am WIFI in Innsbruck mitgeprüft. Beim nächsten Durchlauf werden Nordtiroler Köche bei der Prüfung in Südtirol mitprüfen. Im laufenden Küchenmeister-Lehrgang am WIFI Tirol finden sich zudem vier Spitzenköchinnen und -köche aus Südtirol.
Die gemeinsame Kommunikation ist aber breiter angelegt, erzählt WIFI-Produktmanager Norbert Schöpf: „Auch bei der Ausbildung zum/zur Diätetisch geschulten Koch/Köchin sowie zum/zur Diplomierten Diätkoch/Diätköchin gibt es große Schnittmengen, ebenso bei den Managementlehrgängen Hotelmanagement und F&B Management.“ Diese sollen gemeinsam weiterentwickelt sowie Interessenten in Nord- und Südtirol kommuniziert werden.
Die Redaktion rs

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Koch G5

Auf Weiterbildung in Luxemburg

Vertreter der deutschsprachigen Verbände der Koch G5, VKÖ- und Koch-G5-Präsident Mike Pansi (Österreich), Wettbewerbs-Managerin Jessica Sidon (Luxemburg), SKV-Geschäftsführer Reto Walther und SKV-Präsident Thomas Nussbaumer (beide Schweizer Kochverband) und SKV-Geschäftsführer Reiner Münnich (Südtirol) besuchten die Ecole d'Hôtellerie et de Tourisme du Luxembourg – EHTL (Hotelfachschule) in Diekirch.
v.l.n.r. SKV-Präsident Thomas Nussbaumer (Schweizer Kochverband), SKV-Geschäftsführer und Auslandsdelegierter Reiner Münnich (Südtirol), EHTL-Küchenleiter und Worldchefs Continental Director Alain Hostert, VKÖ- und Koch G5-Präsident Mike Pansi, Wettbewerbs-Managerin Jessica Sidon (Vatel-Club Luxemburg) und SKV-Geschäftsführer Reto Walther (Schweizer Kochverband)
Der Küchenleiter und Worldchefs Continental Director, Alain Hostert (Luxemburg), führte die Delegation durch die Räumlichkeiten. Die Schule kann als äußerst futuristisch angesehen werden.
Rund 300 Schüler:innen werden in der Hotelfachschule ausgebildet. Die Lehrlingsausbildung zum Beruf Köchin/Koch wird sowohl 3-jährig als auch im dualen System angeboten. Als weiteres Angebot kann auch Restaurateur wahlweise im dritten Lehrjahr mit Laufbahn Hotelrestaurateur gewählt werden. Darauf aufbauend können die Abgänger die Ausbildung Hotellerie und Tourismus und Hotelführung besuchen. Zum Abschluss noch das Studium über vier Semester in Hotelmanagement. Der Unterricht ist komplett modern ausgerichtet. Alle Schüler:innen und das Lehrpersonal sind mit Tablets ausgerüstet und die Klassen mit elektronischen Tafeln.
Eine Schule, in der angehende Köch:innen wieder lernen, wie das Tier im Ganzen verwertet werden kann. Fleisch und Fisch werden im Ganzen angekauft, damit die Auszubildenden lernen, wie sie Teile zerlegen und portionieren können. Je nach Nachfrage der Speisekarte werden die Teile vorbereitet und in die jeweiligen Küchen geliefert. Beeindruckend auch die Verarbeitung der eigenen Produkte aus Garten und Feld, die Produktion über die Veredelung bis hin zur eigenen Vermarktung. Im eigenen Garten werden verschiedenste Gemüse- und Obstsorten angebaut. Beispielsweise wird von den Schüler:innen ein Hausapfelsaft aus Äpfeln aus dem eigenen Anbau hergestellt. Ein weiteres Projekt ist grenzübergreifend. Aus Griechenland werden direkt die Oliven an die Schule geliefert und dort zu Olivenöl verarbeitet. Anschließend werden diese Produkte direkt von der Schule in von den Schüler:innen designter Verpackung vermarktet.
Im nahegelegenen, hauseigenen und öffentlich zugänglichen Restaurant können die Schüler:innen ihre Erfahrungen in der Praxis sammeln. Zudem wird die Schule bzw. eine Delegation von Schüler:innen unter der Führung von Sternekoch und Fachlehrer Kim Kevin de Dood im Pavillon Luxembourg/Restaurant Schengen Lounge bei der Expo in Dubai die illustren Gäste bewirten.
Alles in allem bietet die Schule ein Programm, das die Schüler:innen mit allen Möglichkeiten der Gastronomie begeistern kann. Ein Vorzeigemodel, das sehr zukunftsorientiert ist. Eine Hotelfachschule modern ausgerichtet mit sehr starkem Bezug zur Praxis.
Reiner Münnich
SKV-Auslandsdelegierter