Pflanzenlust

Kochen mit Bäumen, Sträuchern und wilden Wiesenpflanzen

Apfelblüten
Von Ende März bis Anfang Mai wirkt das Land wie verzaubert: Die Apfelbäume blühen. Ihr Duft kündet vom Frühling, das Summen der Bienen ist die Musik dazu. Wer zählt die Blüten an den rund 60 Millionen Bäumen? Man versteht, warum dieser Obstbaum Schönheit und Fruchtbarkeit symbolisiert. Das Spektakel der Apfelblüte sollten Sie feiern – auch in der Küche.
Da blüht der Teller auf
Obwohl die Apfelfrüchte des Vorjahrs noch immer saftig und knackig aus den Lagern auf unseren Tisch kommen, freut man sich doch beim Anblick der zarten Blüten bereits auf die frische Ernte. Warum nicht beides vereinen? Eine Apfelspeise mit Blüten garnieren. Aus Apfelstücken lassen sich blütenartige Kunstwerke schnitzen (fruit carving), aus Apfelscheiben Blütenformen ausstechen, mit Apfelschnitzen Blumenbilder legen.
Feine Apfeltörtchen in Blütenform
Mit Früchten blumige Törtchen backen – dazu werden dünne Apfelscheiben, kurz blanchiert oder in der Mikrowelle gegart, dicht an dicht auf mit Konfitüre bestrichene Blätterteigstreifen gelegt und alles zu Apfelrosen aufgerollt. Mit Zimt und Zucker bestreuen, in Muffinformen backen, mit Puderzucker bestäuben. Und, klar doch, mit echten Apfelblüten dekorieren! Mit Apfelblüten können Sie auch Saucen oder Sahne parfümieren, z.B. für Apfelküchlein mit Blüten-Sabayon.
Blumiges Aroma
Apfelblüten – selbstverständlich müssen sie von unbehandelten Bäumen stammen – haben noch mehr Finesse: kandiert, zu Sirup verarbeitet, als Tee oder Essenz für Getränke, Kaltschalen, Desserts oder als feiner Sud zum Garen von Äpfeln, Gemüse, Fisch und mehr. Köstlich aufgewertet wird ein Apfelessig, indem man darin Apfelblüten auszieht. Ist es gar ein Apfel-Balsam-Essig mit Blütenduft, lässt der nicht nur Dressings blumig fein werden, sondern veredelt auch Saucen und Nachspeisen.
Viel mehr als nur Zierde
Apfelblütenduft bleibt stets spielerisch leicht, schwebend, erinnert etwas an Veilchen und Maiglöckchen. Jede Apfelsorte hat zudem ihren eigenen Duftcharakter. Entfalten sich nicht die schönsten Blüten voller jugendlicher Frische an knorrigen Bäumen im hohen Alter? Doch nicht nur von Hochstammbäumen können Sie Blüten ernten, auch Zierapfelbäume spenden gerne ein paar, dazu in oft erstaunlicher Farbintensität von Weiß bis Dunkelrot.
Noch mehr Frühlingsblüten
Schöne und schmackhafte Blüten gibt es auch in der Apfelverwandtschaft: Bei Pflaumen und Zwetschgen spürt man einen deutlichen Mandelton im Aroma. Fein für Blütenzucker! Bei Kirschen bringen vor allem Zierkirschen eine üppige Fülle an rosafarbenen Blütenblättern, die sich wie Apfelblüten einsetzen lassen. Nur bei Birnenblüten sollten Sie eher zurückhaltend sein. Sie duften pfeffrig, würzig, holzig und leider auch unangenehm. Aber dann gibt es eben mehr Früchte…
Verfasst von
Karin Greiner
Diplom-Biologin
www.pflanzenlust.de

Young Chefs

Jungköchin im Südtiroler Gasthaus

In Kooperation mit der Gruppe Südtiroler Gasthaus präsentiert die Zeitschrift Südtiroler Köche 2022 Jungköchinnen und Jungköche, die mit Passion und Begeisterung die Südtiroler Gasthausküche umsetzen. Das Rezept zum Interview finden Sie jeweils in der Online-Ausgabe der Zeitschrift „Südtiroler Köche“ bequem abrufbar über den QR-Code.
Im Interview Brigitte Wieser
Gasthof zum Hirschen der Oberkofler Petra & Co OHG, Jenesien, www.hirschenwirt.it
Jahrgang:
16.03.2000
Wohnort:
St. Martin in Passeier
Brigitte, was hat dich animiert, den Kochberuf zu ergreifen?
Ich habe als kleines Mädchen immer schon wissen wollen, wo die Produkte herkommen, und habe meinem Opa immer im Garten geholfen, da wir sehr viel Gemüse und Obst anbauen, und daraufhin habe ich mich entschlossen, den Kochberuf zu lernen.
Welche berufsbildende Schule hast du absolviert?
Emma Hellenstainer in Brixen.
Tischkultur im Gasthof zum
 Hirschen, Jenesien – FOTO: Andreas Marini
Was gefällt dir an der Schule?
Ich hatte einen sehr guten Lehrer (KM Martin Lercher), der mir die Basis der Küche zwischen Praxis und Theorie beigebracht hat.
Was war dein bisher schönstes Erlebnis in der Küche?
Meine erste vegetarische Hochzeit, das war bisher mein schönstes Erlebnis.
Welcher Mensch war bisher im Kochberuf besonders wichtig für dich, um mit Liebe und Passion zu kochen?
Maria Theresia Lutz, meine Küchenchefin. Denn sie hat mir alles beigebracht, was ich heute kann und sie ist eine hervorragende Köchin.
Welche Hobbys hast du?
In meiner Freizeit gehe ich gerne klettern, Rad fahren und schwimmen und manchmal verbringe ich gerne Zeit mit meiner Familie.
Was gefällt dir am Kochberuf?
Das Arbeiten mit vielen verschiedenen Produkten und die vielen verschiedenen kreativen Arten ein Produkt zu präsentieren: einfach toll.
Was gefällt dir nicht so gut?
Manchmal ist es einfach ein bisschen stressig und anstrengend.
Was ist dir am Arbeitsplatz besonders wichtig?
Dass das ganze Team, sei es Küche oder Kellner, gut zusammenarbeitet und ein gutes Verhältnis zueinander hat. Meine Chefin sagt immer so schön: „Der Betrieb geht und steht mit dem Personal.“
Was liebst du an deinem Arbeitsplatz/Betrieb?
Dass ich mich auf meine Chefin vollkommen verlassen kann und dass ich mich, wenn ich mal Neues ausprobieren möchte, vollkommen austoben darf.
Was ist dein Lieblingsgericht beim Zubereiten in der Küche?
Gemüsespaghetti mit Sesampaste, die wir selbst herstellen.
Was ist deine Lieblingsfrucht?
Wassermelone und Schwarzbeeren.
Was ist dein Ziel für die weitere Zukunft?
Ich möchte mein ganzes Wissen, das ich gelernt habe, einmal weitergeben und in den Lehrberuf einsteigen.

rs | rm