Szene
Südtirols Gastronomieschulen stellen sich dem Wettbewerb

Das fairste Dinner

Kürzlich ist diese kulinarische, regionale, saisonale und faire Reise vorläufig zu Ende gegangen. Die von der OEW – Organisation für eine solidarische Welt ins Leben gerufene Initiative „Das fairste Dinner“ hat die Erwartungen übertroffen.
Die Schüler und Schülerinnen der Landeshotelfachschule Bruneck, der Landesberufsschule für das Gast- und Nahrungsmittelgewerbe Emma Hellenstainer und der Landeshotelfachschule Kaiserhof haben sich seit Monaten auf diese Gourmetabende vorbereitet. Sie hatten nicht nur den Auftrag, Gaumen und Augen zu verwöhnen; besonders wichtig war es der Jury, dass die jungen Menschen bei ihren unterschiedlichen Menüs auf die Herkunft der Lebensmittel und die Nachhaltigkeit achten. Die Jury bestand aus Sternekoch Stephan Zippl vom Parkhotel Holzner, dem Vielfaltsbauern Harald Gasser, der Koordinatorin der Südtiroler Weltläden, Brigitte Gritsch, Zero-Waste-Expertin Maria Lobis und Ernährungswissenschaftlerin Ivonne Dauru.
Klasse 2 C LHFS Bruneck mit den Lehrkräften Egon Oberleiter, Edith Mairl Huber, Bernhard Aichner, Alexander Seeber und Peter Paul Komar
Die Jurymitglieder lobten die Schüler für ihre fundierte Auseinandersetzung mit den lokalen Produzenten, die bunte Verwendung der Lebensmittel, ihre Kreativität beim Kochen und bei der Präsentation und für ihre Achtsamkeit bei der Deko. Es gelte, sich ständig und ein Leben lang mit der Herkunft der Lebensmittel, deren Qualität, mit Fairness, Transparenz und regionalen Kreisläufen zu befassen. Die Kommission und die Gäste wurden mit Produkten wie Bachsaibling von Salmone Dolomiti, Simmenthaler Rind von Meatery, der Steckrübe „Puschtra Behms“, Traminer Reis, Spitzwegerich, Villnösser Brillenschaf, Pilzen von Kirnig, Schnalser Almkäse, fermentierten Rüben vom Greiterhof und vielen weiteren Köstlichkeiten verwöhnt.
Ernährungswissenschaftlerin Ivonne Dauru hob hervor, dass „gesundes Essen auch der Seele guttut. Gutes Essen erzählt Geschichten hinter den Lebensmitteln und regt dazu an, vermehrt über pflanzlich basierte Nahrung nachzudenken.“ Stephan Zippl achtete besonders auf ein stimmig schlüssiges Geschmackserlebnis und auf das Texturenspiel im Teller: „Essen soll spannend sein und nicht nur sättigen“. Die Zero-Waste-Expertin Maria Lobis hob den „Spirit der Nachhaltigkeit“ hervor. Der schonende Umgang mit Ressourcen sei das Um und Auf für diese und die künftige Welt. Brigitte Gritsch legte ihr Hauptaugenmerk vor allem auf Produkte, die nicht aus Südtirol stammen. „Achtet überall auf die Produzenten“, sagte sie und freute sich ganz besonders über jene Servicekräfte, die ihr genau sagen konnten, aus welchen Ländern der benutzte Pfeffer oder Quinoa stammte: „Unsere täglichen Kaufentscheidungen können das Leben der Menschen verändern.“ Vielfaltsbauer Harald Gasser betonte: „Ihr gestaltet die Zukunft Südtirols.“
Die Produktion von Lebensmitteln hat mit Wertigkeit und Fülle zu tun. Die Menschen sollten die Lebensmittel spüren, ihren Geschmack wahrnehmen. Es braucht in der Küche Können und Erfahrung, um den Wert der Lebensmittel erfahrbar zu machen. Sehr begrüßt wurde die Initiative auch von den Direktorinnen und Direktoren der Schulen. Das junge Engagement trage dazu bei, dass auch die Schule sich kontinuierlich anpasse, verändere und ständig sensibler für Belange der Umwelt und Nachhaltigkeit werde.
Ein besonderer Dank der OEW für die große Eigeninitiative geht an die Klassen 2C der LHFS Bruneck, die 3 FS Service und 3 FS Kochen der LBS Emma Hellenstainer sowie die 4A der LHF Kaiserhof. Verena Gschnell und Monika Thaler von der OEW bedankten sich für die freiwilligen Spenden der Veranstaltungen, die an das Schulprojekt „Seite an Seite“ in Sambia, das Waisenhaus-Projekt „Oasis of Endless Hope Centre“ in Kenia und das Sozialprojekt „Vida y Esperanza“ in Bolivien gehen.
Einige attraktive Rezepte die gekocht wurden!
www.oew.org/das-fairste-dinner/
OEW - Organisation für Eine solidarische Welt
rs | rm

Events
8. bis 10. APRIL 2022 täglich von 10.00 bis 19.00 Uhr

Käsefestival in Sand in Taufers

Das Käsefestival ist vieles: ein Käse- und Feinschmecker-Markt, eine Fachmesse, ein Treffen von Gleichgesinnten. Und es ist zweifelsohne ein Branchenhighlight. Aber all das beschreibt es noch nicht ausreichend. Es ist nämlich vielmehr ein Gefühl. Eine besondere Liebesstory zum Käse.
Und heuer öffnet sich in Sand in Taufers wieder der Käsehimmel. Drei Tage lang wird im Hauptort des Tauferer Ahrntals Käse in allen Variationen verkostet, genossen und verkauft. Die Liebe zum Käse und die kulinarischen Leckerbissen machen das Festival zu einem Pflichttermin für Kenner und Genießer.
Das Käsefestival in Sand in Taufers darf sich zu den Pionieren und inzwischen Fixstartern der regionalen Genussevents zählen. An die 100 Aussteller aus halb Europa machen die Veranstaltung immer wieder zu einem ganz besonderen Erlebnis: Neben den Südtiroler Lokalmatadoren sind die genossenschaftlich organisierten Käsereien ebenso mit von der Partie wie die vielfältigen Alm- und Hofkäsereien. Doch das Käsefestival ist längst über Südtirol hinausgewachsen, und zahlreiche italienische und internationale Käseproduzenten haben ihre Teilnahme bereits zugesagt.
Doch die Veranstalter des Käsefestivals haben noch mehr zu bieten: So erfreut sich die SKV-Showkochbühne beim Besucherpublikum stets großer Beliebtheit. An den Töpfen stehen junge Talente der Südtiroler Hotelfachschulen ebenso wie etablierte Spitzenköche und Sterneköche des Landes. Sie werden vor Ort sein und sich beim kulinarischen Zaubern über die Schulter schauen lassen.
Ebenso fixer Bestandteil der Veranstaltung sind die Genusslaboratorien. An allen drei Veranstaltungstagen wird gemeinsam mit Slow Food ein hochwertiges und abwechslungsreiches Verkostungsprogramm angeboten, das seinesgleichen sucht. Hochkarätige Referenten aus ganz Europa teilen in den knapp einstündigen Führungen ihr Wissen mit den Besuchern.
Und auch die kleinen Gäste kommen beim Festival auf ihre Kosten. Sie können selbst Hand anlegen und vom Frischkäse, über Mozzarella, bis hin zum Graukäse und zur Schokolade unter der fachlichen Anleitung der Produzenten alles selber herstellen.
Und wichtig. SKV-Members haben einen Vorzugszutritt zum Käsefestival. Siehe Märzausgabe der SKV Trend- und Fachzeitschrift Südtiroler Köche.
Das Programm des Käsefestivals 2022
Martin Pircher
Organisator