Thema
Hansjörg Ladurner
Südtiroler in der Erfolgsspur
Ein eigener Acker, Dreifelderwirtschaft, 16 Punkte Gault&Millau. Und der Grüne Stern von Michelin. 15 Jahre im Scalottas Terroir im Grand Hotel Schweizerhof in Lenzerheide.
FOTOS: © Tina Sturzenegger, Marcus Gyger, Joan Minder
Hansjörg Ladurner ist in der Form seines Lebens. Gault&Millau schrieb kürzlich: “Die spannendste Adresse für Gourmets auf der Lenzerheide”. Seit 2007 ist der Vinschger Küchenchef im Gourmetrestaurant Scalottas Terroir im 5-Sterne-Hotel Schweizerhof in Lenzerheide mit großem Erfolg tätig und aktuell in der Form seines Lebens. Aufgewachsen im Schnalstal und auf der Haid, fundierte Kochlehre im Meranerhof bei Küchenchef Herbert Dejori, in weiterer Folge Stationen in internationalen Spitzenhotels bei Top-Küchenchefs.
Das Wort „Terroir“ kommt vom lateinischen „terra“ – Erde – und genau das ist Ladurners Konzept. Beim „Haidner“ Koch landet nur im Topf und auf dem Teller, was er kennt und auf Hof, Weide und Keller besuchen kann. Das Fleisch, das er verwendet, stammt zum größten Teil von Tieren, die er selber gekauft hat und die bei Bauern in der Umgebung untergebracht sind. Sie leben mindestens doppelt so lange wie sogenannte Nutztiere und verbringen die allermeiste Zeit im Freien. Kein Wunder also, dass das Scalottas Terroir von Michelin mit dem Symbol „Grüner Stern 2021“ ausgezeichnet wurde: „Wir haben Restaurants ausgewählt, die sich durch den Einsatz lokaler, regionaler Produkte aus teils eigenem Anbau, die Schonung der Ressourcen, Verzicht auf Produkte aus Massentierhaltung, Abfallmanagement und Recycling sowie durch den Einsatz saisonal verfügbarer Produkte hervorheben.“ Diese Vorgaben treffen hundertprozentig auf den passionierten Genusstüftler zu. Ladurners Anspruch an die Regionalität der Produkte ist so hoch, dass er mittlerweile seinen eigenen Berg-Acker bewirtschaftet, so die Beschreibung von Michelin.
Das Wort „Terroir“ kommt vom lateinischen „terra“ – Erde – und genau das ist Ladurners Konzept. Beim „Haidner“ Koch landet nur im Topf und auf dem Teller, was er kennt und auf Hof, Weide und Keller besuchen kann. Das Fleisch, das er verwendet, stammt zum größten Teil von Tieren, die er selber gekauft hat und die bei Bauern in der Umgebung untergebracht sind. Sie leben mindestens doppelt so lange wie sogenannte Nutztiere und verbringen die allermeiste Zeit im Freien. Kein Wunder also, dass das Scalottas Terroir von Michelin mit dem Symbol „Grüner Stern 2021“ ausgezeichnet wurde: „Wir haben Restaurants ausgewählt, die sich durch den Einsatz lokaler, regionaler Produkte aus teils eigenem Anbau, die Schonung der Ressourcen, Verzicht auf Produkte aus Massentierhaltung, Abfallmanagement und Recycling sowie durch den Einsatz saisonal verfügbarer Produkte hervorheben.“ Diese Vorgaben treffen hundertprozentig auf den passionierten Genusstüftler zu. Ladurners Anspruch an die Regionalität der Produkte ist so hoch, dass er mittlerweile seinen eigenen Berg-Acker bewirtschaftet, so die Beschreibung von Michelin.
Der Berg-Acker
Die Idee des eigenen Ackers reifte schon lange in Hansjörg Ladurner, doch die wichtigsten Zutaten fehlten ihm. Eine Dreifelderwirtschaft sollte es sein, in Handarbeit betrieben, ohne viel modernes Zubehör. Der Zufall wollte es, dass Bruno Hassler – Bergbauer, Tierflüsterer und Kutscher aus Zorten – nebenbei erwähnte, er hätte für seine Kutschenpferde gerne eine Sommeraufgabe. In diesem Moment wurde aus der Idee ein konkretes Projekt. Noch fehlte das Wichtigste: der Boden. Nach langer Suche fand Ladurner mit Andrea Parpan einen innovativen Bergbauern. Parpan ließ sich vom Berg-Acker begeistern und stellte selten gewordenes Ackerland zur Verfügung. Jetzt fehlte nur noch der Spezialist für Bergackerbau. Mit dem für seine Albulataler Bergkartoffeln weithin bekannten Bauern Marcel Heinrich wurde ein weiterer langjähriger Produzent und Partner Teil von Hansjörg Ladurners Projekt: “Das ist der Weg, den wir gehen wollen. Eine tolle Geschichte für Hansjörg, für uns und dann natürlich für die Gäste im Restaurant.”
Hansjörg Ladurner, Rohschinken vom Schwarzen Alpenschwein und Produzent Jörg Brügger
Terroirkönig
Hansjörg Ladurner ist heute der Terroirkönig Graubündens – mit dieser Bezeichnung wird er von der Schweizer Presse geadelt. In seinem Restaurant Scalottas Terroir zaubert er mit Arveneis und Alpenrosenstaub, Bergheujus und Kastanienrauch. Die Tiere für sein Fleisch sind Turopolje-Schweinchen aus Zorten oder Yaks aus Sufers.
Bienenpsychologie
Sein neuester Coup: Honig von eigenen Bienen. Ausgerechnet er, der allergisch auf Bienenstiche reagiert. “Man muss sich nur gut schützen. Man darf sich auch nie einem Bienenstock hektisch nähern, auch nicht innerlich. Die Bienen spüren das. Man kann an dem Ton, den die Bienen in ihrem Stock machen, auf ihre Laune schließen. Es gibt Tage, da macht man den Deckel am besten gleich wieder zu. Die Organisation in einem Bienenstock ist faszinierend, ein enorm spannender Kosmos. Woher wissen die Bienen, was ihre Aufgabe ist? So oder so könnten wir Menschen ohne die Bienen nicht leben.” Den konkreten Anstoß zu den Scalottas-Bienen gab Regula Mani. Sie ist als Kindergärtnerin im Schweizerhof tätig und hält im Nachbardorf Zorten Bienen. Im Gespräch entstand die Idee, beim Scalottas Terroir Bienen anzusiedeln.
Yak und Ingwer. Ragout vom Surfer Tier, Riso Loto, Züri-Ingwer.
Honig rühren statt Fitnesscenter
Natürlich hat Hansjörg Ladurner immer die Küche im Hinterkopf. “Wir verkaufen zwar den größeren Teil unseres Honigs, aber ein Drittel verwenden wir im Scalottas Terroir. Etwa als Honigeis, oder als Arvenhonig zum Käse. Beim Arvenhonig rührt man den Honig mit einem Arvenlöffel in einer Schüssel aus Arvenholz. Zweimal täglich fünf Minuten, über eine Woche lang – das geht in die Oberarme. Das ist besser als Fitnesscenter.”
Schweizerhof
Im luxuriösen Schweizerhof zeichnet sich Hansjörg Ladurner für die Genusswelt Scallotta Terroir, vier Restaurants für die Hotelgäste, die Trendküche an der Bar und das Take-away hauptverantwortlich. Und die Genusswelt Scalotta Terroir ist seine ganze Leidenschaft.Hansjörg Ladurner und Souschef René Bissig