Pflanzenlust
Kochen mit Bäumen, Sträuchern und wilden Wiesenpflanzen
Schwarze Johannisbeere
Kochen mit Holz
Holz, ein nachwachsender Rohstoff, bringt nicht nur gemütliche Wärme in die Stube, sondern auch Hitze unter Topf und Pfanne. Das Kochen auf einem Holzofen ist viel mehr als Retrostyle, mancher Koch und viele Köchinnen schwören auf diese fast schon archaische Methode. Weil Holzherd wie Holzofen für unvergleichliche Aromen sorgen, die auf Gas oder mit Induktion nie erreichbar sind. Aber ums Kochen AUF Holz soll es hier gar nicht gehen, sondern ums Kochen MIT Holz.
Cook with wood
Holz, Glut und Asche sind nicht nur zur Hitzeerzeugung gut, sondern können auch für exquisiten Geschmack sorgen. Brot oder Pizza aus holzbefeuerten Öfen schmeckt eben anders, im Rauch von Holz erhalten Schinken, Würste oder Fische ihre einzigartige Würze. Süßholz, verholzte Wacholder-, Rosmarin- und Thymianzweige wie sogar Äste von Latsche, Zirbe oder Fichte werden mitgegart, um extravagante Noten in Gerichte zu übertragen. Wer sich das bewusst macht, ist nicht mehr weit von holzigen Koch-Experimenten entfernt.
Kann man Holz wirklich essen?
Im Prinzip ja, aber der Mensch ist nun einmal kein Holzwurm. Holz besteht überwiegend aus Cellulose, dem weltweit häufigsten Kohlenhydrat. Kohlenhydrate liefern Energie, Holz hat Kalorien (Brennwert!), jedoch sind diese vom menschlichen Organismus nicht nutzbar. Wir können die Cellulose nicht aufspalten, uns demnach nicht von Holz ernähren. Fichtenzweige, Eschenäste, Lindenrinde dienten einst als Futtermittel fürs Vieh, das im Pansen mit Hilfe von Mikroorganismen die Holzfasern verdauen kann. Holz kam als Mehl nur in höchsten Notzeiten zum Strecken in den Brotteig.
Wozu dann Holz im Essen?
Auf der ewigen Suche nach immer neuen Aromen kommt Holz sehr gelegen. Auf Brettchen aus Rotzeder und Hickory garen nicht nur die Ureinwohner Nordamerikas ihren Fisch. Das lässt sich „europäisieren“ mit heimischen Holzarten, denn Buche, Kirsche, Eiche, Erle, Ahorn oder Walnuss sind ebenso fürs Plank Grilling geeignet. Fleisch, Fisch, Gemüse lässt sich auch in dünne Holzlagen, wood papers oder wood wraps, so etwas wie Furnier, einwickeln. Aufgrund der verdampfenden Inhaltsstoffe des Holzes bekommt das Grillgut, ob Fisch oder Fleisch, ein würziges Aroma. Es bleibt zudem saftiger und zarter, da das Brett vor der starken Hitze des Feuers schützt.Holz mit- und auskochen
Nicht mehr ganz unbekannt ist Johannisbeerholz, das Speisen ein wunderbar komplexes Aroma mit ungeahnter Intensität überträgt – einerseits fruchtig, andererseits herb und erdig. Mit zerkleinerten Zweigen vom Schwarzen Johannisbeerstrauch können Sie Milch und Sahne verfeinern, um damit z.B. Panna cotta, Eis oder Saucen zuzubereiten. Zerkleinerte Zweige in Öl oder in einem Sud ausgezogen erlauben außergewöhnliche Kreationen. Johannisbeeröl passt perfekt zu Sellerie, Rohnen oder Grünkohl. Mit Johannisbeerholzfond kann man Obst dünsten oder Granité zaubern.
Und warum nicht Holzstücke von Apfel, Birke, Bergahorn, Lärche, Walnuss oder Zirbe für eine Suppe oder Sauce im Ansatz mitkochen? Oder Lavendelholz zu überraschenden Desserts nutzen? Fragen Sie doch mal beim Tischler oder Gärtner nach urig-holzigen Kochgewürzen. Sie werden überrascht sein, was in Holz alles drinsteckt!
Und warum nicht Holzstücke von Apfel, Birke, Bergahorn, Lärche, Walnuss oder Zirbe für eine Suppe oder Sauce im Ansatz mitkochen? Oder Lavendelholz zu überraschenden Desserts nutzen? Fragen Sie doch mal beim Tischler oder Gärtner nach urig-holzigen Kochgewürzen. Sie werden überrascht sein, was in Holz alles drinsteckt!