Thema
Evi Tschurtschenthaler
Kräuterküche. Meine Leidenschaft
Wenn man Evi Tschurtschenthaler gegenübersteht, spürt man die Energie, die Leidenschaft, die Freude und Begeisterung für das Kochen förmlich. Evi Tschurtschenthaler ist Autodidaktin und hat sich ihre Leidenschaft für das Kochen in vielen Seminaren bei top Köchinnen und Köchen angeeignet. Als persönliche Vorbilder für ihre Leidenschaft führt sie Sterneköchin Anna Matscher und den langjährigen Tantris-Chef Hans Haas an.
Evi Tschurtschenthaler – FOTO: SILENTIUM
Evi Tschurtschenthaler im kulinarischen Kurzportrait
Jahrgang:
1967
Dein Lebensmotto ist:
Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum.
Deine Lieblingsorte:
Das Silentium, meine Küche, mein Herd und der Kräutergarten in der warmen Jahreszeit, der Wald zu jeder Jahreszeit, mein Bienenstand, der Stall bei meinen Pferden.
Deine Berufung:
Zu kochen mit Liebe und großer Leidenschaft. Und dabei Menschen glücklich zu machen!
Deine Lieblingskräuter sind:
Allialkraut, Brennnessel, Indianernessel, Löwenzahn, Quendel.
Deine Lieblings-Lebensmittel:
Am liebsten verwende ich wildwachsende Kräuter, Fleisch und Fisch einheimischer Herkunft, Kräuter und Gemüse vom eigenen Garten.
Dein Lieblingsgemüse:
Je nach Jahreszeit: wilder Spargel, Mangold, verschiedene Kartoffelsorten.
Dein Lieblingsgewürz:
Ich verwende nur meine eigenen Gewürzmischungen, z.B. Wildkräutersalz oder die Wildgewürzmischung nach Hans Haas, bin aber auch für orientalische Einflüsse offen.
Dein Lieblingsgericht aus frischen Kräutern:
Brennnessel-Gnocchi mit Salbei und Almkäse, da könnte ich mich „hineinlegen“.
Deine kulinarischen Vorbilder sind?
Hans Haas, Anna Matscher, Daniel Humm, Tanja Grandits.
SILENTIUM Dolomites Chalet – FOTO: SILENTIUM
Evi Tschurtschenthaler im Interview
Du und das Silentium befindet euch fast an einem geheimen Ort. Wie beschreibst du persönlich diesen Ort in einem oder zwei Sätzen?
Ein Ort der Stille und des Friedens, ein Treffen mit sich selbst, um der Kreativität freien Lauf zu bieten, die in einem schlummert.
Die Antwort lautete: „Ja, heute Abend schon, wir sind sehr müde von der Anreise, ansonsten essen wir gerne sehr gut.“ Sie aßen dann jeden Abend bei mir und sind inzwischen sehr liebe Stammkunden geworden.
Was fasziniert dich am Kochen?
Ich kann das eigentlich nicht in Worten beschreiben, es erfüllt mich einfach und beschert mir jeden Abend nach getaner Arbeit einen Adrenalinkick. Was will man mehr?
Für wie viele Gäste kochst du im Silentium, wenn das Haus ausgebucht ist?
Im Silentium ist Platz für zehn Gäste.
Du bist Autodidaktin im Kochberuf. Wer hat die Leidenschaft zum Kochen bei dir besonders entfacht?
Dass mich die Küche fasziniert, habe ich in einer Skihütte als Küchengehilfin gespürt, dass ich kochen lernen sollte, wurde mir dann beim Umbau des Silentiums angeraten. Darauf folgten unzählige Kochkurse, unter anderem bei Kochlegende Hans Haas und Anna Matscher, die meine Leidenschaft für die Küche entfacht haben.
Was fasziniert dich an Hans Haas?
Seine wahnsinnige Kompetenz und sein Fachwissen, seine Feinfühligkeit und Ehrfurcht im Umgang mit den Produkten (Fleisch, Fisch).
Warum ist Anna Matscher ein besonderes Vorbild für dich?
Anna hat als Autodidaktin wahnsinnig viel erreicht, mir gefällt ihre Bodenständigkeit, der Umgang mit ihren Mitarbeitern und das Wissen um die Kunst des Kochens.
Was war bisher dein schönstes Schlüsselerlebnis als Köchin?
Bei der Ankunft eines Schweizer Ehepaares hatte ich mir erlaubt nachzufragen, ob die Herrschaften im Silentium Abendessen möchten.Die Antwort lautete: „Ja, heute Abend schon, wir sind sehr müde von der Anreise, ansonsten essen wir gerne sehr gut.“ Sie aßen dann jeden Abend bei mir und sind inzwischen sehr liebe Stammkunden geworden.
Ökologische, biologische Produkte aus kleinen Kreisläufen sind dir besonders wichtig. Welche Vorteile bieten diese Produkte beim täglichen Kochen?
Die Qualität und der Geschmack biologischer Produkte sind unschlagbar. Ich fühle mich auch verpflichtet, unsere Umwelt zu unterstützen.
Woher beziehst du das Fleisch für dieses besondere Konzept?
Vom einheimischen Metzger, der hauptsächlich mit Bauern aus unserer Umgebung zusammenarbeitet, der Hausherr ist Jäger und mein Neffe züchtet Ziegen, unsere Hühner sind für die frischen Eier zuständig.
Brennnessel-Knödel. Speckbutter – FOTO: Faber SILENTIUM
Was fasziniert dich besonders an frischen Kräutern?
Mich fasziniert nicht nur der Geschmack der frischen Kräuter, es sind auch die heilenden Wirkungen, die jedes Kraut in sich trägt. Sie spiegeln einen Teil meiner Naturverbundenheit und Persönlichkeit wider.
Welche Anzahl an frischen Kräutern wird im eigenen Kräutergarten angebaut?
Um die 40 verschiedene Kräuter, die in der Küche, für Tees, für selbstangesetzte Schnäpse und für Sirup ihre Verwendung finden.
Sammelst du auch Wildkräuter? Wenn ja, welche begeistern dich ganz besonders?
Sauerampfer, Brennnessel, Gundermann, Löwenzahn, Giersch u.v.m.
Gibt es im Portfolio von Evi Tschurtschenthaler bevorzugte Wildkräutergerichte?
Nudelgerichte, bei denen ich schon im Teig die Wildkräuter einarbeite oder für Füllungen von Ravioli usw., oder auch Kräutersuppen.Welche Blüten aus dem eigenen Kräutergarten werden bevorzugt in der Küche eingesetzt?
Die Kapuzinerkresse, die Ringelblume und ich finde auch die Blüte vom Schnittlauch höchst interessant.
Evi hat uns ein „persönliches Silentium Kräutermenü“ für die Monate Mai/Juni in 5 bis 6 Gängen zusammengestell
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