Pflanzenlust
Kochen mit Bäumen, Sträuchern und wilden Wiesenpflanzen
Weidenroeschentee
Weidenröschen
Blätter so schlank wie die von Weiden, Blüten so rosarot wie die von Rosen, schon erklärt sich der Name des Weidenröschens. Diese sind hochgeschätzt als Heilpflanzen, aber nur wenig bekannt als wertvolles Wildkräuter für die Küche.
Unübersehbar und doch unbeachtet
Das auffälligste und bekannteste Weidenröschen ist das Schmalblättrige oder Wald-Weidenröschen. Man kennt es als Holzhackerblume von Waldschlägen, wo es schnell große Bestände auf den vom Baumwuchs befreiten Flächen bildet. Viele weitere Weidenröschen führen dagegen ein Mauerblümchendasein wegen ihrer schlichten Erscheinung mit hellrosa. Aber Kleinblütiges, Zottiges, Rosenrotes, Vierkantiges oder Berg-Weidenröschen haben ebenso Aufmerksamkeit verdient.
Durstlöscher und Gaumenschmaus
Bei Insekten sind Weidenröschen überaus beliebt, sie spenden reichlich Pollen und Nektar. Wildtiere, allen voran Rehe, wie auch Haustiere wie Ziegen, Schafe und Kühe mögen die proteinreichen Kräuter, davon berichten alte Volksnamen wie Geißblumen, Ziegenstängel oder Butterstriezel. Aber auch Wildpflanzenköche schätzen die Pflanzen. Wegen der hohen Gehalte an Vitaminen sind sie, frisch geerntet und verwendet, echte Vitalkost. Und manchem mögen knackige Weidenröschen sicher gut zur Vorbeugung vor altersbedingten Beschwerden mit der Prostata dienen.
Weidenblättrige Speise
Im Frühjahr können Sie die jungen Blattrosetten ähnlich wie Feldsalat stechen und zubereiten. Sie erinnern geschmacklich sehr an Feldsalat, schmecken säuerlich und kohlartig. Das Mundgefühl beim Verzehr roher Blätter wird wesentlich angenehmer, wenn man sie vorher mit Essigwasser oder Zitronensaft mariniert. Ältere Teile werden zunehmend herb und bitter, aber gedünstet oder gebraten, für Mischgemüse oder Füllungen sind sie interessant. Frisch austreibende Stängel, deren Mark leicht süßlich ist, lassen sich einfach schälen und dann zu einer Art knackigem Wildspargel verarbeiten, oder man legt sie in gewürzten Essigsud bzw. Öl ein.Rosenblütige Feinkost
Mit den farbenprächtigen Blüten lässt sich so manches Gericht krönen, vom schlichten Blattsalat bis zum Pfannengemüse, aber auch Desserts wie etwa Blaubeerkuchen – welch ein Farbenspiel! Noch knospige Blütenstände bereichern Gemüsepfannen oder Salate. Aus Nordamerika ist die Herstellung von Gelee und Sirup aus den Blüten bekannt, die dann wiederum als Zutaten für Köstlichkeiten wie Eiscreme oder Bonbons dienen. Ähnlich wie beim Holunderblütensirup übergießt man reichlich Blüten mit heißem Zuckerwasser, gibt Zitronensaft hinzu, lässt alles einen Tag stehen und filtert die duftende, fuchsiarote Flüssigkeit dann ab.
Noch nicht probiert? Dann wird es aber Zeit, denn Weidenröschen sind wirklich eine Bereicherung für die Südtiroler Küche, die Wildkräuter als Markenzeichen führt.
Noch nicht probiert? Dann wird es aber Zeit, denn Weidenröschen sind wirklich eine Bereicherung für die Südtiroler Küche, die Wildkräuter als Markenzeichen führt.