Aktuell
52. Mitgliederversammlung des Südtiroler Köcheverbandes - SKV

Ein Rundum-Erfolg mit Ehrungen, Diskussionen und kulinarischem Genuss

Die 52. Mitgliederversammlung des Südtiroler Köcheverbandes - SKV hat in diesem Jahr unter dem Zeichen herausragender Erfolge und inspirierender Momente stattgefunden. Die Veranstaltung, die im Zeichen der Förderung von Talenten, Nachhaltigkeit und regionaler Kulinarik stand, bot den Mitgliedern und Gästen ein unvergessliches Erlebnis.
Podiumsdiskussion mit Geschäftsführer von Wörndle Interservice in Bozen Roman Tschimben, Gastronomin vom Vitalpina Hotel Pfösl in Deutschnofen Brigitte Zelger, Moderator Florian Mahlknecht, Landwirt und Gründer von Terra Vitae in Gais Lorenz Schiner, Sternekoch vom Parkhotel Holzner/Restaurant 1908 - Ritten Stephan Zippl und IDM – Marketing Director Wolfgang Töchterle (v.l.) – FOTO: Südtiroler Köcheverband – SKV / Fabian Putzer
Ein Highlight der Versammlung war zweifellos die Ehrung der besten Lehrlinge des Jahres. In einem feierlichen Akt wurden sechs junge Talente (siehe Seite 29) für ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten und ihre Leidenschaft für die Kochkunst ausgezeichnet. Der Präsident des Köcheverbandes - SKV, Patrick Jageregger, betonte die Bedeutung der Förderung aufstrebender Talente für die Zukunft der Südtiroler Gastronomie. Auch die Teilnehmer der WorldSkills Italy wurden geehrt. Sieger Yannik Ennemoser sagte: „Es ist ein atemberaubender Beruf, der mich täglich auf ein Neues fasziniert.“
SKV-Präsident KM Patrick Jageregger – FOTO: Südtiroler Köcheverband – SKV / Fabian Putzer
Ebenfalls hervorgehoben wurden der beste Ausbildungsbetrieb (Am Sonnenhang, Dorf Tirol) und der beste Ausbildner (KM Thomas Kostner), die sich durch ihre engagierte und qualitativ hochwertige Ausbildungsarbeit hervorgetan haben. Diese Ehrungen verdeutlichen das Engagement des Verbandes für Exzellenz in der kulinarischen Ausbildung.
Auszeichnung der Teilnehmer der Landesmeisterschaft/WorldSkills 2023 Matthias Waibl, Benjamin Hofer, Tobias Rainer, Max Oberprantacher, und Landesmeister Yannik Ennemoser (vordere Reihe v.l.) durch SKV-Vizepräsidentin KM Margareth Lanz, Landeshauptmann Arno Kompatscher (hintere Reihe) und SKV-Präsident KM Patrick Jageregger (r.) – FOTO: Südtiroler Köcheverband – SKV / Fabian Putzer
Grußworte des Landeshauptmannes Arno Kompatscher unterstrichen die enge Verbindung zwischen der Landesregierung und der Gastronomiebranche. Der Landeshauptmann würdigte die wichtige Rolle der Köchinnen und Köche in der Förderung von Südtirol als kulinarisches Reiseziel und betonte die Bedeutung von Innovation und Nachhaltigkeit in der Gastronomie.
Eine spannende Podiumsdiskussion über Regionalität und Nachhaltigkeit brachte die Fachleute Brigitte Zelger (Hotel Pfösl), Lorenz Schiener (Bio-Landwirt Terra Vitae), Stephan Zippl (Sternekoch und SKV-Vizepräsident), Roman Tschimben (Firma Wörndle) und Wolfgang Töchterle (Marketingdirektor IDM) zusammen, um über die Herausforderungen und Chancen für eine nachhaltige Gastronomie in Südtirol zu diskutieren. Die Teilnehmer:innen tauschten Ideen aus, um die traditionelle südtirolerische Küche zu bewahren und gleichzeitig moderne Ansätze für nachhaltiges Kochen zu fördern.
Kulinarische Impressionen aus der Vogelperspektive – FOTO: Südtiroler Köcheverband – SKV / Fabian Putzer
Der krönende Abschluss der Veranstaltung bildete ein geselliges Beisammensein, bei dem die Mitglieder und Gäste die Gelegenheit hatten, sich auszutauschen, die Vielfalt der Südtiroler Küche in vollen Zügen zu genießen. Ein fantastisches Essen rundete einen erfolgreichen Tag ab und schuf Erinnerungen, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch lange begleiten werden. Die 52. Mitgliederversammlung des Südtiroler Köcheverbandes - SKV war somit nicht nur ein Treffpunkt für die gastronomische Gemeinschaft, sondern auch eine Plattform für Inspiration, Austausch und die Feier der kulinarischen Exzellenz Südtirols.
pj

Thema
Marc Bernhart

From farm to table

Marc Bernhart, geboren am 18. Juni 1988 in Herrenberg in Deutschland, ist in Burgeis im Obervinschgau aufgewachsen. Seine Leidenschaft für das Kochen entdeckte er im Gasthaus seiner Tante in Burgeis. Neben der Mithilfe auf dem Hof seiner Großeltern (von dort kommt auch die Passion für die Landwirtschaft) stand er immer wieder in der Küche des Bruggerhofs.
Marc Bernhart – FOTO: Hotel Weisses Kreuz / Daniel Zangerl
Marc Bernhart im Kurzportrait
Lebensmotto?
Die Voraussetzung für Wissen ist die Neugierde.
Lieblingsort?
Diese Frage ist schnell beantwortet – meine Küche.
Beruf – Posten?
Gastgeber – Küchenchef
Lieblingslebensmittel?
Ich habe eindeutig ein Faible für Koriander. Ach ja, und Speck darf eigentlich auch nirgends fehlen.
Lieblingsgericht?
Alles, was gut gekocht ist
Was ist für mich kochen?
Produkt, Geschmack, Respekt. Die beste Qualität des Produkts und dessen Eigengeschmack reduziert und punktgenau auf den Teller zu bringen, stehen für mich an erster Stelle. Außerdem ist es mir wichtig, ein Produkt zur Gänze zu verarbeiten und mich nicht immer nur auf das Herzstück zu konzentrieren.
Persönliches Zitat?
Kochen ist für mich ein nie endendes Abenteuer, bei dem man sich immer wieder auf neue Pfade begibt und sich selbst ständig neu erfindet.
Seine Lehre absolvierte er im Romantik Hotel Oberwirt in Marling bei Küchenchef Werner Seidner. Anschließend zog es Marc ins Hotel Castel in Dorf Tirol wo er drei Jahre unter Gerhard Wieser kochte. Er war sowohl für das Hotelrestaurant als auch für die Trenkerstube (zwei Sterne Michelin) zuständig.
Brennsupp Tortelloni-Almkäse-rote Beete – FOTO: Hotel Weisses Kreuz / Daniel Zangerl
Die Wintersaisonen verbrachte Marc in Kitzbühel im Petit Tirolia (Küchenchef Bobby Bräuer, 18 Gault&Millau-Punkte) und im Kristiania in Lech (mit Christopher Engel). Danach gab es einen kürzeren Zwischenstopp in Lermoos, wo er zusammen mit Bruno Sojer kochte.
Von da aus zog es ihn nach Zürich, wo er einen seiner größten Lehrmeister traf. Die Rede ist von Stefan Heilemann, in seinem Team gelang der Einstieg mit zwei Michelin-Sternen nur zehn Monate nach der Eröffnung. Auch die Inspiration, asiatische Aromen mit der klassisch französischen Küche zu kombinieren, kam von dort. Seit 2017 ist Marc Küchenchef im Hotel Weisses Kreuz in Burgeis. Seit Juli 2022 gibt es nun auch das Gourmetrestaurant Mamesa, welches Marc innerhalb eines Jahres in den Südtiroler Kocholymp aufsteigen lies: drei rote Hauben im Gault&Millau, 94 Punkte und Aufsteiger des Jahres laut Falstaff und 3,5 Bestecke im Schlemmer Atlas. Im Mamesa ist Marc nicht nur für die Küche zuständig, sondern auch in seiner Rolle als Gastgeber zu erleben.
Über mich
Meine erste kulinarische Erinnerung habe ich an meine Oma, sie hat alles selbst hergestellt – „from farm to table“ würde man heute sagen. Das ist ein Grundsatz, der meine Küche bis heute prägt. Einen geschlossenen Kreislauf zu fördern und lokale Produzenten in meine Küche einzubeziehen, ist mir sehr wichtig. Allerdings koche ich auch gerne über Südtirols Tellerrand hinaus und lasse internationale Aromen und Produkte in meine Gerichte einfließen. Bodenständig und weltoffen. Auch wenn dies etwas klischeehaft klingt, mache ich nichts lieber als essen und reisen. Ich war und bin gerne in den verschiedensten Ecken dieser Welt unterwegs, probiere gerne neue Geschmäcker aus und scheue den Kontakt mit besonderen Zutaten nicht. Meine Passion gilt aber der asiatischen und vor allem thailändischen Küche.
Seit nun mehr einem Jahr kann ich meine ganze Kreativität im Gourmetrestaurant Mamesa präsentieren. Ein enormer Ansporn für die Zukunft sind die vielen Auszeichnungen, die es für uns bereits nach einem Jahr geregnet hat. Das Ziel ist ganz klar der Michelin-Stern, wobei wir uns in Geduld üben und nicht unter Druck setzen möchten.
Wo Zukunft Geschichte berührt
Das Wort „Hotel“ ist einfach nicht der richtige Begriff für das Weisse Kreuz in Burgeis. Denn wer hier seinen Urlaub verbringt, wohnt in jahrhundertealten Gemäuern. Wandelt auf historischen Pfaden. Kostet den ursprünglichen Geschmack Südtirols. Und spürt die Stille einer einzigartigen Landschaft. Das Weisse Kreuz besteht aus drei eigenständigen Gebäuden, verbunden durch den kleinen Dorfplatz. Das Stammhaus gab dem heutigen Hotel seinen Namen.
Blick auf die Vinschgauer Bergwelt vom Gourmetrestaurant Mamesa – FOTO: Hotel Weisses Kreuz / Daniel Zangerl
Im Ansitz zum Löwen schmiegt sich moderner Sichtbeton an 800 Jahre alte Mauern. Und da aller guten Dinge immer drei sind, begeistert auch der moderne Neubau. Klare Linien, zurückhaltendes Design und eine offene Bauweise laden dazu ein, den Blick schweifen zu lassen. 2022 wurde dem Weissen Kreuz eine weitere Dimension hinzugefügt. Für beste Aussichten und ein unendliches Freiheitsgefühl. Für exklusiven Raum voller anregender Gaumenfreuden. Der bereits bestehende Spa-Bereich, ein Kleinod das den Namen „Aura Mea“ trägt, wurde durch einen 20 Meter langen Infinity-Outdoor-Pool ergänzt. Das Hallenbad wurde zu einem lichtdurchfluteten Wintergarten mit Wohnzimmerflair. Ein heller Fitness- und Yoga Raum runden das neue Wellness-Angebot ab. Eine Heimstatt des guten Geschmacks ist das neu eröffnete Fine-Dining-Restaurant „Mamesa“. Ein Ort, an dem alles zusammenkommt, was die Gastgeber lieben. Exzellente Produkte aus der Region, erstklassige Weine und die erfrischende, moderne Küche.
Mein Lieblingsrezept finden Sie auf der Webseite des SKV - skv.org/liste-rezepte/
SKV-Redaktion