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De Nardo

Tradition und Innovation im Fischhandel vereint

Seit über 65 Jahren ein fester Bestandteil Südtirols kulinarischer Landschaft. Die Familie Gallonetto über den Weg vom Marktstand zum Fischgroßhandel.
Daniela und Sandro Gallonetto – FOTO: De Nardo
Die Geschichte von De Nardo beginnt in den 1950er-Jahren, als Giuseppina „Giustina“ De Nardo mit ihrem ikonischen Ape-Dreirad die Märkte Südtirols vom Brenner bis Innichen besuchte und frischen Fisch verkaufte. Ihr Engagement und ihre Leidenschaft legten den Grundstein für das heutige Unternehmen, das inzwischen in dritter Generation geführt wird. 1980 trat ihr Sohn Adriano mit seiner Frau Anni in die Firma ein und spezialisierte sich zunehmend auf den Fischgroßhandel, der bald von Vahrn aus das gesamte Gebiet Südtirols belieferte. Heute wird das Unternehmen von Sandro und Daniela Gallonetto geleitet, die zusammen mit einem engagierten Team die Tradition fortführen und gleichzeitig neue Wege beschreiten.
Von der Marktverkäuferin zur regionalen Größe im Fischhandel
Mit einem starken Fokus auf Qualität, Nachhaltigkeit und Regionalität ist De Nardo mittlerweile als Fischlieferant in Südtirol bekannt und stolz auf seine Zertifizierungen wie MSC, ASC und BIO. Im Jahr 2024 feiert die Firma ihr 65-jähriges Bestehen und blickt auf eine erfolgreiche Entwicklung zurück, die auf dem Engagement für frische Produkte und enger Zusammenarbeit mit regionalen Köchen beruht.
Interview mit Sandro und Daniela Gallonetto
„Unsere Wurzeln und die Zukunft des Fischhandels“
Die Geschichte von De Nardo reicht bis in die 1950er-Jahre zurück. Was bedeutet es für Sie, ein so traditionsreiches Familienunternehmen weiterzuführen?
Sandro Gallonetto: Es ist eine Ehre für uns, die dritte Generation dieses Unternehmens zu sein, das unsere Großmutter Giuseppina mit ihrem kleinen Dreirad gegründet hat. Unsere Eltern haben es durch harte Arbeit zu einem renommierten Großhandelsbetrieb in Südtirol gemacht. Für uns stehen Familie und der enge Zusammenhalt mit unseren Mitarbeitern im Mittelpunkt unseres Erfolgs. Dieser familiäre Geist und die starke Zusammenarbeit haben uns regional bekannt gemacht. Wir sind auch stolz darauf, ein Teil der weltweit geschätzten Südtiroler Küche zu sein, die von mediterranen und regionalen Einflüssen geprägt ist.
Welche Fischarten aus Ihrem Sortiment empfehlen Sie besonders für die Südtiroler Küche?
Daniela Gallonetto: Für die Südtiroler Küche eignen sich vor allem Süßwasserfische, die in einfachen und traditionellen Rezepten Verwendung finden. Aber auch Meeresfische spielen eine Rolle, um den mediterranen Charakter Italiens zu betonen. Hier verbinden wir das Beste aus beiden Welten: regionale Tradition und italienische Raffinesse.
Wie hat sich die Nachfrage nach Fischprodukten in den letzten Jahren verändert und wie passt sich Ihr Unternehmen an diese Entwicklungen an?
Sandro Gallonetto: Die Nachfrage nach Fisch hat sich in den letzten Jahren stark erhöht, besonders aufgrund des Trends zur gesunden Ernährung. Wir sehen eine konstante Nachfrage nach neuen, qualitativ hochwertigen Produkten und arbeiten kontinuierlich daran, unser Sortiment zu erweitern. Dabei suchen wir nicht nur in Italien, sondern auch weltweit nach den besten Lieferanten.
Ihr Unternehmen bietet frische, gefrorene und geräucherte Fischprodukte an. Wie gewährleisten Sie die Qualität während des gesamten Prozesses?
Daniela Gallonetto: Wir arbeiten vorwiegend mit Partnern zusammen, die Qualitätszertifizierungen wie MSC, ASC, BIO oder „Friend of the Sea” vorweisen können. Auch unsere eigenen Prozesse unterliegen regelmäßigen Audits. Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die Kühlkette, die lückenlos überwacht wird – von der Anlieferung bis zur Küche des Kunden. So können wir sicherstellen, dass unsere Produkte stets frisch und von höchster Qualität sind.
Welche Trends sehen Sie aktuell in der kreativen Zubereitung von Fischgerichten?
Sandro Gallonetto: Ein starker Trend geht hin zur schonenden Zubereitung und zum Rohverzehr von Fisch. Immer mehr Köche setzen auf natürliche, einfache Methoden, die den Eigengeschmack des Fisches hervorheben. Auch die Suche nach besonderen, schwer erhältlichen Produkten wird immer wichtiger. Die Köchinnen und Köche wollen ihren Gästen etwas Einzigartiges bieten.
Haben Sie ein persönliches Lieblingsprodukt aus Ihrem Sortiment?
Daniela Gallonetto: Ja, ich liebe unsere Antipasti aus geräuchertem oder mariniertem Saibling oder Lachsforelle. Diese regionalen Fischprodukte sind in den letzten Jahren immer besser geworden und zeichnen sich durch ihren exzellenten Geschmack aus. Sie sind einfach zuzubereiten und dabei unglaublich lecker.
Mit ihrem starken Bekenntnis zur Qualität und ihrem familiären Unternehmergeist führt die Familie Gallonetto ihr Unternehmen weiterhin auf Erfolgskurs. Im Jahr 2024 feiert De Nardo das 65-jährige Jubiläum – ein perfekter Anlass, um auf eine traditionsreiche Vergangenheit und eine vielversprechende Zukunft zu blicken.
red | pj

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Die Blaukrabbe

Eine invasive Delikatesse mit maritimem Ursprung

Die Blaukrabbe (Callinectes sapidus) ist eine bemerkenswerte Krebstierart, die an der Atlantikküste Nordamerikas heimisch ist. Ihre charakteristische bläuliche Färbung und das zarte, geschmackvolle Fleisch haben sie zu einer beliebten Zutat in der internationalen Gastronomie gemacht.
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Blaukrabbe jedoch auch in europäischen Gewässern, insbesondere in der Nordsee und im Mittelmeer, angesiedelt. Dies wirft nicht nur Fragen zur Ökologie auf, sondern eröffnet auch neue kulinarische Möglichkeiten. In Südtirol, wo die alpine Küche auf mediterrane Einflüsse trifft, ist die Blaukrabbe eine spannende Ergänzung, die frischen Wind in die regionale Gastronomie bringt.
Unsere Köchinnen und Köche können die Vielseitigkeit der Blaukrabbe nutzen, um innovative Gerichte zu kreieren, die sowohl lokale als auch maritime Aromen vereinen.
„Am intensivsten schmecken die Weibchen, und die am besten, wenn sie Eier tragen“, so Chiara Pavan vom Sternerestaurant Venissa und zuletzt Gastköchin am SKV-Messestand auf der Hotel 2024.
Ihre Fähigkeit zur Regeneration von Gliedmaßen und die Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume machen die Blaukrabbe zu einem faszinierenden Forschungsobjekt. Gleichzeitig stellt ihre Invasion in neue Ökosysteme eine Herausforderung dar, vor allem für lokale Fischereien und aquatische Lebensgemeinschaften. Für Köche bietet die Blaukrabbe nicht nur einzigartige Aromen, sondern auch eine Fülle von Nährstoffen. Sie ist reich an Proteinen und essenziellen Fettsäuren, was sie zu einer gesunden Wahl für Meeresfrüchte-Liebhaber macht.
red