Nachlese
Food Waste

Vom linearen zum zirkulären System

Lebensmittelverschwendung stellt ein wachsendes globales Problem dar, das erhebliche ethische, ökologische und wirtschaftliche Folgen mit sich bringt.
FOTO: KI generiertes Bild
Eine der wichtigsten Lösungen könnte der Übergang von einer linearen zu einer zirkulären Lebensmittelproduktion sein. In einer linearen Wirtschaft werden Ressourcen genutzt, um Produkte zu schaffen, die nach Gebrauch als Abfall enden. Eine zirkuläre Wirtschaft hingegen setzt auf die Wiederverwertung von Abfällen und Ressourcen, was zu einer nachhaltigeren Nutzung führt.
Es gibt mehrere Ursachen für die Lebensmittelverschwendung. Dazu zählen Überproduktion, ineffiziente Lieferketten, falsches Verbraucherverhalten und ein missverständlicher Umgang mit Verfallsdaten. Häufig werden mehr Lebensmittel produziert, als tatsächlich benötigt werden, und auch Transport- und Lagerprobleme führen dazu, dass viele Produkte verderben. Zudem werfen Verbraucher Lebensmittel oft weg, weil sie das Mindesthaltbarkeitsdatum missverstehen oder sie als nicht mehr frisch genug empfinden.
Der Übergang zu einer nachhaltigeren Lebensmittelproduktion erfordert verschiedene Ansätze. Eine Möglichkeit besteht in der Verkürzung von Lieferketten. Lokale Produktionssysteme und kürzere Lieferwege könnten nicht nur den CO2-Ausstoß verringern, sondern auch die Frische und Qualität der Lebensmittel verbessern. Die Implementierung von Kreislaufwirtschaftsmodellen bietet ebenfalls Potenzial, da Abfallprodukte wie Schalen oder Kernen wiederverwendet werden können, um neue Produkte zu schaffen oder für Biogas zu nutzen. Technologische Innovationen wie intelligente Verpackungen und KI-gestützte Bestelloptimierung könnten ebenfalls zur Reduktion von Lebensmittelabfällen beitragen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Sensibilisierung der Mitarbeiter. Sie müssen lernen, wie sie Lebensmittel effizienter lagern, Reste sinnvoll verwenden und ihre Einkaufsgewohnheiten anpassen können. Politische Maßnahmen, die Unternehmen dazu anregen, Überschüsse zu spenden oder Recycling zu fördern, können ebenfalls einen positiven Beitrag leisten.
Regionale und globale Produktionsansätze spielen ebenfalls eine Rolle in der Diskussion um Nachhaltigkeit. Regional produzierte Lebensmittel haben den Vorteil kürzerer Transportwege und einer besseren Nachvollziehbarkeit der Produktionsbedingungen, jedoch können sie in Bezug auf Produktvielfalt und Wirtschaftlichkeit Einschränkungen mit sich bringen. Globaler Handel ermöglicht den Zugang zu einer breiten Produktpalette das ganze Jahr über, geht jedoch mit hohen CO2-Emissionen und einer geringeren Transparenz der Produktionsprozesse einher.
Insgesamt liegt die Herausforderung darin, eine Balance zwischen Regionalität und Globalität zu finden, die sowohl ökologische als auch ökonomische Ziele berücksichtigt. Kreislaufwirtschaft und Ressourcennutzung sowie technologische Innovationen spielen eine zentrale Rolle bei der Transformation hin zu einer nachhaltigeren Lebensmittelproduktion. Nur durch Zusammenarbeit auf allen Ebenen, von Unternehmen über Regierungen bis hin zu den Konsumenten, kann eine zukunftsfähige Lösung für die globale Lebensmittelproduktion gefunden werden.
ml

Editorial
Kreativität auf dem Teller

Die pflanzliche Küche als kulinarische Herausforderung

Liebe Köchinnen und Köche,
liebe Freunde der Kochkunst, sehr geehrte Leserschaft,
mit großer Freude präsentiere ich Ihnen die neueste Ausgabe unserer SKV-Zeitung, die sich einem Thema widmet, das in der Gastronomie immer mehr an Bedeutung gewinnt: der vegetarischen und veganen Küche.
Wichtig ist mir an dieser Stelle, deutlich zu machen, dass diese Ausgabe nicht darauf abzielt, Sie zu Vegetariern oder Veganern zu machen. Vielmehr möchten wir die vielfältigen Möglichkeiten und die enorme Kreativität beleuchten, die in der pflanzlichen Küche stecken – sowohl für die Zubereitung als auch für das gastronomische Erlebnis.
Vegetarische und vegane Gerichte haben in den vergangenen Jahren einen festen Platz in vielen Restaurants gefunden, nicht nur, weil sie den Wunsch vieler Gäste nach fleischlosen Alternativen aufgreifen, sondern auch, weil sie eine Vielzahl an kulinarischen Innovationen ermöglichen. Gerade wir Köche haben die Möglichkeit, in der pflanzlichen Küche neue Techniken zu entwickeln und spannende Aromen zu kombinieren, die unseren Gästen ungeahnte Genüsse bieten können.
Lassen Sie uns gemeinsam die Chancen nutzen, die uns die vegetarische und vegane Küche bietet, ohne den klassischen kulinarischen Reichtum, den wir in Südtirol pflegen, zu verlieren. Es geht darum, die Möglichkeiten der modernen Küche zu erweitern und neue Horizonte zu entdecken – zum Wohle unserer Gäste und der Zukunft unserer Branche.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe und hoffe, dass Sie viele wertvolle Impulse für Ihre eigene Arbeit mitnehmen können.
In persönlicher Wertschätzung
KM Patrick Jageregger
SKV-Präsident