Erfahrungsbericht einer Witwe
Meist trifft es die Angehörigen plötzlich und unerwartet. Für Trauer bleibt im ersten Moment wenig Zeit, denn es stehen die Vorbereitungen zur Beerdigung an. Was da alles zu bedenken ist, können wir Ihnen anhand eines Beispiels schildern.
Der Mann von Frau S. starb bei einem Autounfall, und die Nachricht wurde ihr von den Carabinieri überbracht. Sie musste mit, um die Leiche zu identifizieren. „Das war ein schwerer Gang“ erinnert sich Frau S., „ich hatte zuvor meine Schwester gebeten bei meinen Kindern zu bleiben“. Wichtig ist in der ersten Zeit, dass Sie sich gleich an Ihre engsten Familienangehörigen wenden und sie bitten Ihnen zur Seite zu stehen. Natürlich sind dann umgehend alle nahen Verwandten zu informieren. Frau S. hat ihre Schwiegereltern, die Schwägerinnen und den Schwager sofort informiert. Dann geht es an die Planung der Beerdigung. „Zum Gespräch mit dem Pfarrer hat mich meine Schwester begleitet. Wir mussten den Termin für die Beerdigung festlegen und dann natürlich noch das „Beten“ organisieren. Bei uns macht das der Mesner, und den haben wir gleich gefragt. Gebetet wird zwei Tage vor der Beerdigung am Abend, am Tag vor der Beerdigung zu Mittag und am Abend sowie am Sonntag nach der Beerdigung zu Mittag. Auch den Kirchenchor und die Träger (meist ist das der Jahrgang des Verstorbenen) haben wir organisiert. Da meine Schwester die Chorleiterin und einen Jahrgangskollegen meines Mannes gut kennt, hat sie das für mich erledigt“, so Frau S. weiter.
Wie Sie sehen ist es wichtig, dass man bei der Organisation der Beerdigung Helfer hat.
Frau S. erzählt: „Wir sind im Anschluss zum Bestattungsunternehmen gefahren und haben dort die Truhe ausgesucht und zudem den Text für die Todesanzeige besprochen. Auch die Sterbebildchen haben wir gleich bestellt.
Am Tag danach hat mein Schwiegervater im Gasthaus gefragt, wo wir nach der Beerdigung die Verwandten, die Träger und den Jahrgang zur „Suppe“ einluden.
Bevor ich zum Pfarrer gegangen bin, hab' ich noch den Chef meines Mannes angerufen und auch meine Vorgesetzte im Betrieb über den Unfall informiert. Sie sagte mir dann sofort, dass ich vom Gesetz her drei Tage zuhause bleiben könne, und wenn ich es wünschte, dann könne ich auch noch weiteren Urlaub nehmen. Das habe ich dann auch gemacht, denn nach der Beerdigung standen noch verschiedene Erledigungen an.
Es gab sehr viele Beileidsbekundungen schriftlich und mündlich. In den nächsten Tagen musste ich allen schriftlichen Beileidsbekundungen eine Danksagung mit Sterbebildchen schicken und auch eine Danksagung veröffentlichen, schließlich haben mich in dieser schwierigen Zeit viele Menschen begleitet, auch wenn ich das nicht immer so wahr genommen habe. Wir sind dann nach der Beerdigung zum Mahl gegangen, haben den Trägern gedankt, und ich wollte dann jedem Träger eine Kleinigkeit an Geld geben, das hat dann aber niemand genommen.
Zunächst war da die Bank, bei der ich ein Treffen vereinbart hatte. Die Bankangestellte war sehr zuvorkommend und erklärte mir die aktuelle Situation. Mein Mann und ich hatten Gütertrennung und durch den Tod des Kontoinhabers werden automatisch alle Zahlungen gestoppt. Auch hat niemand Zugriff zum Konto. Nachdem ich einiges an Ersparnis hatte, konnte ich die Beerdigungskosten bezahlen.
Es ist sehr schwierig in der Zeit, in der man mit dem Verlust zu kämpfen hat, sich um die ganzen bürokratischen Dinge zu kümmern. Aber es gibt nun mal Zeiten und Fristen, in denen bestimmte Schritte gesetzt werden müssen. Auch die Hinterbliebenenrente habe ich beantragt. Zudem hatte mein Mann eine Ablebensversicherung, die ich verständigen musste. Außerdem mussten sämtliche Verträge dann im Laufe der Zeit auf mich umgeschrieben werden (Strom, Heizung usw.) Das Auto musste abgemeldet werden, der Mechaniker, der den Wagen abgeschleppt hatte, war mir dabei behilflich, und die Versicherung konnte auch abgemeldet werden, dafür habe ich mit dem zuständigen Versicherungsberater gesprochen.
Abgefunden habe ich mich sehr lange nicht mit dem Tod meines Mannes, aber ich hatte Menschen, die mich begleiteten und mir zur Seite standen. Wichtig ist, dass man Hilfe annimmt, und das habe ich damals gelernt“ sagt Frau S. abschließend.
Dies ist ein Beispiel, wie sich eine Lebenssituation abspielen kann. Für die unmittelbare Zeit nach dem Tod und zusammenfassend listen wir einzelne Punkte auf.