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Bausparen leicht gemacht

Am 1. Juni ist es soweit: Nach dem Erfolgsstart des Projektes „Bausparen“ der Provinz Bozen vor etwa zwei Jahren, gibt es nun erste Neuerungen.
Endlich in den eigenen vier Wänden wohnen – das ist der Traum vieler Südtirolerinnen und Südtiroler, die in einen Zusatzrentenfonds investieren. Mit den neuen Regelungen baut die Provinz das Projekt zur Unterstützung der Bevölkerung beim Bau der Erstwohnung weiter aus. Von den Neuerungen profitieren vor allem Zusatzrentenfondsmitglieder höheren Alters und Bedienstete des öffentlichen Sektors.
Die Neuerungen
Durften bis dato nur Bürgerinnen und Bürger unter 55 Jahren der Provinz Bozen das Bausparmodell nutzen, wurde die Altersgrenze nun auf 65 Jahren angehoben.
Zudem dürfen öffentliche Bedienstete, welche in einem geschlossenen Zusatzrentenfonds (LABORFONDS) eingeschrieben sind, ab 1. Juni ein Bauspardarlehen beantragen, das ein Dreifaches ihres angesparten Kapitals im vertragsgebundenen Zusatzrentenfonds beträgt.
Bausparen ist gleich Rentensparen
Das Prinzip ist simpel: Jeder, der bereits seit mindestens acht Jahren in einen regionalen Zusatzrentenfonds eingeschrieben ist, seit 5 Jahren in der Provinz Bozen ansässig ist und mindestens 15.000 Euro im Rentenfonds angespart hat, kann ein begünstigtes Bauspardarlehen beantragen. Damit kann der Kauf, der Bau oder die Restaurierung der Erstwohnung finanziert werden. Gewährt wird das Bauspardarlehen von einer vertragsgebundenen Bank.
Alle Vorteile des Bausparens auf einen Blick:
Flexibles und günstiges Sparen
Jede/r Eingeschriebene bestimmt selbst, wie viel er/sie in seinen Zusatzrentenfonds einfließen lässt. Zudem können bis zu 5.164,57 Euro der eingezahlten Beträge jährlich vom Einkommen abgezogen werden (für öffentlich Bedienstete, die in geschlossene Rentenfonds eingeschrieben sind, gelten andere Bestimmungen).
Kostengünstige Finanzierung des Eigenheims
Das Bausparen kann weitgehend mit anderen Finanzierungsmöglichkeiten und Wohnbauförderungsmaßnahmen kombiniert werden. Mitglieder erhalten das Bauspardarlehen zu einem fixen Zinssatz von nur 1,5% und bis zum Doppelten bzw. Dreifachen (nur für öffentlich Bedienstete) des Kapitals, das im Zusatzrentenfonds angespart wurde. Die maximale Höhe des Darlehens beträgt 200.000 Euro für Einzelpersonen und 300.000 Euro für Eheleute und Personen in eheähnlichen Beziehungen.
Mehr Sicherheit für die Zukunft
Mit dem Bausparmodell können Mitglieder ihre Erstwohnung finanzieren und gleichzeitig eine Zusatzrente aufbauen, die ihnen Sicherheit im Alter gewährt, wenn die staatliche Rente dafür nicht mehr ausreicht.
Erste Priorität: Familie
Das Bauspardarlehen kann indirekt auch für Kinder oder andere zulasten lebende Familienmitglieder genutzt werden. Das Familienoberhaupt kann für sie in den Zusatzrentenfonds einzahlen und die steuerliche Absetzbarkeit für sich geltend machen. Auf diese Weise unterstützt man die eigenen Kinder dabei, für ein späteres Bauspardarlehen zu sparen.
Nutzen auch Sie die Vorteile des Bausparens!
Alle Informationen rund um das Thema Bausparen erhalten Sie unter www.bausparen.bz.it. Weiters können Sie sich an die vertragsgebundene Bank ihres Vertrauens richten oder direkt an einen der Pensplan Infopoints beim ASGB. Auch Bürgerinnen und Bürger, die noch nicht Mitglied eines Zusatzrentenfonds sind, können sich dort zum Thema Zusatzrente und Bausparen kostenlos beraten lassen.

Thema
Forum Zukunft Kind trifft Gleichstellungsrätin

Wahlfreiheit, Sensibilisierung, Vereinbarkeit

Von Rentenfortzahlung über Einbindung der Wirtschaft bis zu alternativen Arbeitsmodellen: Maßnahmen für volle Wahlfreiheit besprochen
Eltern sollen die volle Wahlfreiheit haben und sich – möglichst ohne Nachteile – für ein Familienmodell entscheiden können. Auf dieses Ziel arbeiten mehr als ein Dutzend Familienorganisationen im vom ASGB ins Leben gerufenen Forum Zukunft Kind zusammen. Am Montagabend (22. Mai) hat sich das Forum mit Gleichstellungsrätin Michela Morandini zu einem Gedankenaustausch getroffen.
Wie kann der gesellschaftliche Wert von Familie gesteigert werden? Wie schafft man für Eltern volle Wahlfreiheit? Wie kann man ihren Bedürfnissen entgegenkommen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Gesprächs zwischen Vertretern des Forums und Gleichstellungsrätin Morandini, die berichtete, dass ein großer Teil der bei ihr eingehenden Anfragen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf betreffe. So fürchteten viele Neo-Eltern einen Karriereknick, wenn sie sich für eine Elternzeit entscheiden. „Wenn eine Auszeit für die Familie als Entscheidung gegen den Arbeitgeber gesehen wird, dann hat Familienarbeit noch nicht den gesellschaftlichen Stellenwert, den sie sich verdient“, heißt es aus dem Forum, das deshalb eine breit angelegte Sensibilisierungsarbeit in diesem Sinne fordert.
Für immer mehr Eltern gehe die Entscheidung für die Familie sogar mit dem Verlust des Jobs einher. „2016 haben 1000 Arbeitnehmerinnen nach Ende der gesetzlichen Mutterschaft gekündigt, weil sich die Bedürfnisse am Arbeitsplatz mit jenen zuhause nicht vereinbaren ließen“, erklärt der ASGB-Vorsitzende Tony Tschenett. Er hat am Montag erneut den Vorschlag lanciert, der Staat solle für diese Eltern zwei Jahre lang die Kosten übernehmen, die sie im Unternehmen verursachten, anstatt Arbeitslosengeld auszuzahlen. „Verknüpft mit einer Arbeitsplatzgarantie würde man so den Wiedereinstieg ermöglichen“, so Tschenett.
Einig sind sich Gleichstellungsrätin und Forum Zukunft Kind darüber, dass derzeit noch zu wenig über alternative Arbeitsmodelle nachgedacht werde, die den Bedürfnissen der Eltern entgegenkommen. „Auch das ist eine Frage der Kultur und der Wertschätzung der Familie“, so das Forum. Alle gesellschaftlichen Kräfte müssten gemeinsam ein neues Denken entwickeln, nicht zuletzt, indem man Best-Practice-Beispiele einem breiten Publikum vorstelle. So könne man zeigen, dass Familienfreundlichkeit einen – auch wirtschaftlichen – Mehrwert darstelle.
Das Forum Zukunft Kind ist Mitte Oktober 2016 vom ASGB ins Leben gerufen worden und umfasst mehr als ein Dutzend Organisationen, Vereine und Verbände, die sich in Südtirol mit Erziehung, Bildung und Familie befassen. Im Forum wird darüber nachgedacht, wie Bildungs-, Erziehungs- und Familienarbeit, Bildungs- und Familienpolitik gestaltet werden müssen, um den Familien in Südtirol bestmögliche Chancen zu bieten und ihnen gesellschaftlich zu jener Bedeutung zu verhelfen, die sie tatsächlich haben.