Aktuell

Der ASGB zum internationalen Tag der Frau

Priska Auer: Viel erreicht aber immer noch nicht genug!
Seit über 100 Jahren gibt es den Tag der Frau. 1911, als er zum ersten Mal gefeiert wurde, waren viele, inzwischen als selbstverständlich erachtete Frauenrechte Wunschgedanken, die hart erkämpft werden mussten und auch gegenwärtig sind wir von einer echten Gleichstellung immer noch entfernt.
Frauen brauchen auch heute bei allem, was sie fordern, viel Durchhaltevermögen. So verdienen Frauen im Schnitt in Italien und auch in Südtirol immer noch 17 Prozent weniger als Männer, sie arbeiten oft in Teilzeit, sind stärker von Armut betroffen, verrichten einen Großteil der nicht bezahlten Arbeit und stoßen auf dem Weg zu Führungspositionen oft an die gläserne Decke. Außerdem sind sie häufig einer Mehrfachbelastung ausgesetzt – neben dem Beruf liegt die Kindererziehung, Pflegebetreuung von Angehörigen und Haushaltsführung in ihrer Verantwortung.
„Frauen gehören wieder in der Küche, sollen am Herd stehen und ihren traditionellen Pflichten nachkommen.“
„Diese Aussagen, oder ähnliche, sind leider keine Seltenheit. Eins ist aber Gewiss: die moderne Frau lässt sich ihre lang erkämpften Rechte nicht mehr nehmen, denn sie ist den Männern in allen Bereichen ebenbürtig!“
Eine weitere Herausforderung, der sich Frauen künftig stellen müssen, ist die voranschreitende Digitalisierung. Denn gerade in frauendominierten Branchen wie dem Handel oder Bankwesen sind die Veränderungen kaum übersehbar, Stichwort: Selbstbedienungskassen oder Online-Banking. Damit Frauen, ebenso wie Männer, vom zunehmenden Einsatz digitaler Technologien profitieren, ist Aus- und Weiterbildung das Gebot der Stunde. Und zwar nicht nur, um im Beruf zu bleiben, sondern auch um mit den strukturellen Veränderungen besser mitzukommen und gegebenenfalls in neu entstehende Berufsfelder umsteigen zu können. Der ASGB hat immer für selbstbestimmte Frauen gekämpft und wird dies auch zukünftig tun!

Aktuell

Allianz für den freien Sonntag

Zum „Internationalen Tag des freien Sonntags“, der am 3. März begangen wurde, ruft die „Allianz für den freien Sonntag in Südtirol“ nachdrücklich zu einem besseren Schutz für den arbeitsfreien Sonntag auf.
Die Allianz für den freien Sonntag setzt sich dafür ein, dass im Südtiroler Handelssektor die Sonntagsarbeit wieder zur Ausnahme gemacht wird. Denn die Zahl jener, die aufgrund der gesetzlichen Regelungen am Sonntag arbeiten müssen, steigt stetig. Vor allem Frauen im Dienstleistungsbereich tragen die Last der Sonntagsarbeit. Neben dem ASGB und den anderen Gewerkschaftsbünden gehören der Allianz auch die Diözese Bozen-Brixen, die Dachverbände der deutsch-, ladinisch- und italienischsprachigen katholischen Vereine und Verbände und neuerdings auch die Evangelischen Gemeinden von Bozen und Meran an. Der Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol (hds) nimmt einen Beobachterstatus in der Allianz ein.
Die Allianz für den freien Sonntag wird gerade im Wahljahr die Parteien mit ihren politischen Anliegen konfrontieren. Denn der Landtag hat vor einigen Monaten (am 9. November 2017) die Landesregierung damit beauftragt, sich weiter für die Sonntagsruhe einzusetzen und geeignete Maßnahmen zu setzen, die zur Einschränkung der Sonn- und Feiertagsarbeit beitragen. Die Allianz fordert, entsprechend diesem Beschluss, den Sonntagsschutz zu regeln, Ausnahmen für Sonntagsarbeit einzudämmen und der Entwicklung entgegenzuwirken, dass Einkaufszentren das ganze Jahr über ihre Geschäfte offenhalten. Die gesetzliche Lage erlaubt es seit dem Jahr 2011, dass die Geschäfte an 365 Tagen im Jahr offenhalten können. Dies wurde zwar von der damaligen römischen Regierung Monti als Maßnahme zum Ausweg aus der Wirtschaftskrise verkauft, in Wahrheit hat es aber zu nachteilhaften Wettbewerbsbedingungen für die kleinen Geschäfte durch die Verlagerung des Konsums auf die großen Ketten geführt und die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten im Handel verschlechtert, insbesondere bezüglich der Arbeitszeiten.
Die Sonntagsruhe ist ein hohes Gut. Sonntagsarbeit soll es nur dort geben, wo sie notwendig ist wie etwa in den Bereichen Sanität, öffentliche Sicherheit und öffentlicher Transport. Im Handelssektor hingegen ist dies keinesfalls notwendig. Der arbeitsfreie Sonntag ist nicht nur für den einzelnen Menschen und für die Familie, sondern auch für die freiwillige Betätigung in dem in Südtirol stark verwurzelten Vereinsleben wichtig. Der ASGB vertritt weiterhin den Standpunkt: offene Geschäfte am Sonntag braucht kein Mensch!