1. Vorbereitung auf unseren Fachkongress im Herbst 2020
2. Ausarbeitung eines Visionspapiers zum Thema „Lebensqualität im Alter“
3. ständiges Bemühen um Sichtbarkeit in der Gesellschaft
4. Vereinfachung und Vereinheitlichung von Verwaltungsabläufen bei Ansuchen um öffentliche Beiträge
5. Schaffung eines Sanitätsfonds für RentnerInnen
Nun nach Ablauf des Jahres stellt sich die Frage, inwieweit wir mit unserer Arbeit den gesteckten Zielen nahegekommen sind und was noch zu tun übrig bleibt.
1. Die Vorbereitung auf den Fachkongress im Herbst 2020 hat bereits einen Teil unserer Arbeit beansprucht, zumal es vor allem darum geht, die überalterten Statuten den neuen Gegebenheiten anzupassen. An dieser Überarbeitung werden wir auch im Geschäftsjahr 2020 weiterarbeiten und die nötigen organisatorischen Schritte zur Durchführung des Kongresses erledigen.
2. In Anlehnung an das Visionspapier „Forum Zukunft Kind“ kam vom Bundesvorstand der Vorschlag zur Erarbeitung eines Visionspapiers zum Thema „Lebensqualität im Alter“. Diesbezüglich fanden bereits mehrere Treffen der Arbeitsgruppe statt. Die Arbeiten daran werden im kommenden Tätigkeitsjahr fortgesetzt.
Auf Initiative der ASGB-Rentner haben wir in Zusammenarbeit mit den konföderierten Rentnergewerkschaften Südtirols den Gesetzesvorschlag für ein Landesgesetz zur Förderung und Aufwertung des aktiven Alterns ausgearbeitet.
3. Unser stetes Bemühen war auf die Zusammenarbeit mit den Sozialverbänden und den anderen Rentnergewerkschaften ausgerichtet.
Durch unsere Präsenz bei öffentlichen Versammlungen, den Treffen und Aussprachen mit Politikern und verschiedenen Institutionen haben wir uns laufend eingebracht. Dabei haben wir unseren Standpunkt vertreten und auch in zahlreichen Pressemitteilungen Stellung bezogen und Forderungen gestellt.
Es ging u.a. um:
den demographischen Wandel der Gesellschaft und den daraus resultierenden Bedarf an Pflege und Betreuung,
neue Formen des Zusammenlebens zwischen Jung und Alt und individuell angepasste Wohnformen für SeniorInnen,
unbürokratische Abwicklung von Verwaltungsabläufen,
entsprechende Information und Auskunft über das Recht auf angemessene Dienstleistungen von Seiten der öffentlichen Verwaltung,
Maßnahmen gegen den Kaufkraftverlust der Renten und fehlenden Inflationsausgleich,
Mangel an Betten in Senioren- und Pflegeheimen, besonders in den Zentren und die Überarbeitung der Zugangskriterien, • gerechte Honorierung der Pflegekräfte in solidarischer Haltung der jungen Generation gegenüber,
Aufwertung durch Einbindung von SeniorInnen in das gesellschaftliche Leben,
Des Weiteren sind wir beim INPS-NISF vorstellig geworden, um gegen die falschen Rentenberechnungen von Lehrpersonen, die in den Jahren 2017– 2019 in Rente gegangen sind, zu intervenieren.
4. Zum Thema Vereinfachung bürokratischer Abläufe referierte die Volksanwältin Dr. Gabriele Morandell anlässlich der Vorstandssitzung am 12. Juni 2019 über die Schwierigkeiten älterer Menschen mit der öffentlichen Verwaltung und gab anhand von Erfahrungsberichten einen detaillierten Überblick über Fragen und Probleme, mit denen sich SeniorInnen im Allgemeinen an sie wenden.
Zunehmend mehr SeniorInnen wenden sich an unser Büro, um sich in verschiedenen Angelegenheiten Rat und Hilfe zu holen.
5. In der Angelegenheit Schaffung eines Sanitätsfonds für RentnerInnen haben wir zwar Informationen gesammelt und Kontakte geknüpft, der Realisierung derselben sind wir aber noch nicht näher gekommen.
Natürlich trugen wir einige noch nicht erledigte Anliegen weiter und konnten deren Lösung ansatzweise realisieren oder zu deren Lösung beitragen.
So wurde die Anhebung der Einkommensgrenze zur Berechnung der regionalen Zusatzsteuer in die Resolution zum Bundeskongress 2019 aufgenommen und
die Abschaffung der kommunalen Zusatzsteuer in den restlichen Gemeinden Südtirols neuerdings gefordert.
Aufgrund unserer Forderung ist von Seiten der Politik an die einzelnen Gemeinden Südtirols die Aufforderung ergangen, eine Liste jener Bürger zu erstellen, die Anspruch auf eine Wohnbauförderung haben.
Die Stellen im öffentlichen Dienst für Menschen mit Behinderung wurden um 21 aufgestockt.
Auf unser Drängen hin wurden Maßnahmen zur Reduzierung der Wartezeiten bei Hausärzten, im Krankenhaus und in der Ersten Hilfe angedacht und teilweise umgesetzt.
Der Gesetzesvorschlag für ein Landesgesetz zur Förderung und Aufwertung des aktiven Alterns wurde in landesweiten Versammlungen diskutiert und vorgestellt. Das Gesetz zielt darauf ab, die Ressourcen von Senioren zu nutzen, sie am aktiven Leben in der Gesellschaft teilhaben zu lassen und damit ihr psychophysisches Wohlergehen zu fördern.
Die Anzahl der Patienten für Hausärzte wurde von 1000 auf 1300 angehoben und damit die Wahlmöglichkeit für Bürger erhöht.
Auf unsere Forderung hin, die vernetzte Gruppenmedizin flächendeckend umzusetzen, wurde sie in einigen weiteren Gemeinden verwirklicht.
Das „begleitete und betreute“ Wohnen wurde in einigen Gemeinden ausgebaut.
Die Veröffentlichung und Verteilung der Dienstleistungscharta für Hausärzte trug wesentlich zur Mündigkeit der Patienten bei.
80 neue PflegehelfeInnen werden in den Gesundheitsbezirken Bozen, Meran, Brixen und Bruneck ausgebildet.
Unsere landesweiten Vorstellungen der Patientenverfügung fanden großen Anklang.
Auf unser Betreiben hin wurde am 19. November 2019 das Landesgesetz zur Sachwalterschaft dahingehend abgeändert, dass es, sofern der Betreute mittellos ist, ab 1. Jänner 2020 eine Vergütung von 1200 Euro vorsieht.
Die Bemühungen zur Stromreduzierung für ENEL-Bedienstete wurden fortgesetzt und an der Realisierung zum reduzierten Stromtarif wurde weiter gearbeitet.
Zu den jährlichen Jahresversammlungen, die in den einzelnen Bezirken stattgefunden haben, wurden von den BezirksvertreterInnen wieder ReferentInnen eingeladen, die zu aktuellen Themen sprachen.
Im Bezirk Pustertal referierte Agnes Innerhofer, Dienststellenleiterin bei der Caritas- Hospizbewegung, zum Thema „Die letzten Dinge regeln, Patientenverfügung und dazugehörige Themen“ am 21. März in der Blitzburg in Bruneck und am 4. April im Mühlenerhof von Mühlen in Taufers.
Zum selben Thema referierte Frau Anita Tscholl Weirather, Koordinatorin der Hospizbewegung Schlanders, auf der Jahresversammlung des Bezirkes Vinschgau am 25. Oktober im Landhotel Anna von Schlanders.
Gleich bei drei Jahresversammlungen referierte die Volksanwältin Dr. Gabriele Morandell: Bei der Jahresversammlung des Bezirkes Bozen, am 26. Oktober im Gasthof Moarhof in Afing, bei der des Bezirkes Meran, am 06. November im Saal des Kolpinghauses Obermais, als auch bei jener des Bezirkes Brixen, am 21. November im Brunnerhof in Klausen. Sie sprach über Themen, mit denen sich SeniorInnen an sie wenden.
Die zahlreichen Fragen, die nach jeder Versammlung an die jeweiligen Referenten gestellt wurden, sind Ausdruck dafür, dass die Themen bei den Anwesenden auf großes Interesse gestoßen sind.
Im Bezirk Wipptal sprach LA Dr. Franz Ploner am 21. November im vollbesetzten Saal des Kolpinghauses Sterzing zum Thema „Patientenverfügung und dazugehörige Themen“ und beantwortete anschließend die Fragen der anwesenden SeniorInnen.
Im abgelaufenen Arbeitsjahr standen wir unserer Devise nach Partizipation entsprechend in ständigem Kontakt zu den anderen Fachgewerkschaften, zum Patronat und den Bezirken und haben die Zusammenarbeit gepflegt und intensiviert.
Fachsekretär Stephan Vieider nahm im abgelaufenen Arbeitsjahr an zahlreichen Verhandlungen und Aussprachen mit dem WOBI, dem NISF-INPS, dem Seniorenbund, dem Seniorenbeirat, dem Assessorat für Gesundheit und Soziales, den Sozialverbänden und den konföderierten Rentnergewerkschaften teil.
Am 19. Juli trafen sich die ASGB–Rentner mit Vertretern der konföderierten Rentnergewerkschaften in Völsegg oberhalb von Tiers, um die wichtigsten Vorhaben der nächsten Zeit zu besprechen und deren Durchführung voranzutreiben. Im genannten Treffen ging es vor allem um:
die Neuauflage des Einvernehmensprotokolls mit dem Assessorat für Gesundheit und Soziales,
die Ausarbeitung eines Gesetzesvorschlages zum aktiven Altern (invecchiamento attivo)
die Reorganisation eines schlankeren, gerechteren und treffsicheren Sozialsystems,
die Umsetzung altersgerechter Pflege anhand neuer Modelle
Maßnahmen zur digitalen Ausbildung und Schulung von Senioren,
die Aufwertung und Honorierung der Volontariatsarbeit von Senioren
An weiteren verschiedenen Tagungen haben wir teilgenommen, oder an deren Vorbereitung mitgewirkt:
Masatscher Sozialgespräche am 05. April in Oberplanitzing: Es ging dabei vor allem um das Bürgereinkommen, um das Grundeinkommen, neue soziale Risiken und um die Gestaltung eines sozialen Grundeinkommens im Rahmen der Südtiroler Autonomie.
10. und 11. Mai: „Faire Arbeitsbedingungen: Die europäische Säule für soziale Rechte als Grundlage für einen neuen Sozialpartnerkonsens”, Tagung in der Lichtenburg in Nals.
21. Mai: Tagung im Kolpinghaus Bozen: „Das Europa, das wir wollen: Schutz der Pensionen, Reduzierung der Steuern, Funktionierende Sanität überall, aktives und gesundes Altern.
13. Juni: Tagung zum Thema „Alzheimer“ im Kolpinghaus Bozen
15. November: Wobi–Tagung im Palais Widmann: „Wohnen im Alter–Nachbarschaft hilft: von der Diskussion zur Umsetzung“ .
27. November: Tagung der Rentnergewerkschaften im Kolpinghaus/Bozen: „Langes Leben als soziale Errungenschaft“.
Auch im heurigen Arbeitsjahr nahmen unsere Vertreter an den Sitzungen der ARGE–ALP -Senioren teil, die sich hauptsächlich mit Wirtschafts-, Umwelts-, Mobilitäts- und Sozialfragen beschäftigen.
Reisen und Unterhaltung
Im vergangenen Jahr kamen unsere reisefreudigen SeniorInnen nicht zu kurz. Vier mehrtägige Reisen in Zusammenarbeit mit den Reiseunternehmen Eurotours und Moser Reisen standen zur Auswahl und waren stets ausgebucht. Ziele waren Portugal mit Santiago de Compostela, Kreuzfahrt im adriatischen und östlichen Mittelmeer, Zauberhaftes Piemont und einzigartiges Ligurien, Adventsfahrt an den Bodensee.
Außerdem veranstalteten die einzelnen Bezirke Tagesausflüge, kulinarische Tagesfahrten und Törggelepartien.
Unser Motto richten wir nach Hermann Hesse „Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen“.