Bauindustrie
Zusatzvertrag für Bauarbeiter
Auch in Südtirol läuft – ähnlich wie in Deutschland – die Bauwirtschaft gut. Das kommt auch im Landeszusatzvertrag für Bauarbeiter zum Ausdruck. ASGB und Handwerkverband haben ein für das gesamte Land gültiges Abkommen unterzeichnet. Die anderen Gewerkschaften haben nicht mitgemacht, weil sie die Eigeninitiative des Handwerkerverbandes und die hiefür benötigte Geburtshilfe durch den ASGB nicht hinnehmen wollen. Sie verteidigen eigene Interessen. Das ist sehr bedauerlich, weil es in der Bauwirtschaft wie in allen anderen Wirtschaftssektoren nicht um Sonderinteressen einzelner Verbände und Organisationen, sondern um das Wohl der Arbeiterschaft gehen soll. Der Landeszusatzvertrag, den der ASGB mit dem Handwerkverband ausgehandelt hat, sieht unter anderem folgende Leistungen vor:
1. auf der Lohn- und Gehaltsebene die Anhebung der Gebietszulagen für die Arbeiter
2. die Anhebung der Produktionsprämie für die Angestellten
3. die Anhebung der Zulagen für Arbeiten unter erschwerten Bedingungen (zum Beispiel im Tunnelbau)
4. die Anhebung der Zulagen für Arbeit im Außendienst
5. die kostenlose Zurverfügungstellung von Arbeitskleidung
6. die Auszahlung des Urlaubsgeldes
7. Prämien für neue Handwerksmeister
8. Eine Prämie für das erste Kind von Bauarbeitern und Angestellten
Mit diesem Vertrag hat der ASGB nicht nur sein Verhandlungsgeschick zugunsten der Bauarbeiter unter Beweis gestellt, sondern auch seine Eigenständigkeit als Südtiroler Gewerkschaftsorganisation betont. Leider tun sich andere Gewerkschaften noch immer schwer, dieses demokratische Recht des ASGB anzuerkennen.