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Komitee „Rettet den Bahnhof"

10.494 Unterschriften konnten gegen die Verlegung des Bahnhofs Bozen vom Komitee „Rettet den Bahnhof", welchem auch der ASGB angehört, gesammelt werden.
Der Erfolg der Unterschriftenaktion ist der eindeutige Beweis dafür, dass die Bürger und Pendler den bisherigen Standort unbedingt beibehalten möchten.
Wie von kompetenter Seite mehrfach aufgezeigt wurde, sind ein Umbau und eine Erweiterung an der bisherigen Stelle durchaus möglich. Auch eine bessere Zusammenführung von Bus und Bahn ist bei einem Neubau des Busbahnhofs auf der Ostseite – gegenüber dem bestehenden Zugbahnhof – möglich und dessen Anbindung an die Staatsstraße sinnvoll. Die Gewinnung von neuem Bauland wird bei einer solchen Lösung sogar noch erhöht.
Im Sinne einer demokratischen Mitentscheidung aller Beteiligten und Betroffenen, und aufgrund der Tatsache, dass von Seiten der zuständigen Gemeinde- und Landespolitiker seit der Gründung des Komitees keinerlei Informationen zum geplanten Projekt an die Öffentlichkeit weitergegeben wurden, obwohl ein transparentes Verhalten zugesichert wurde, stellt das Komitee im Namen der 10.494 Unterzeichnenden folgende Forderungen an die Adresse der Entscheidungsträger:
Information der Öffentlichkeit über die jeweils neueste Entwicklung und Vorgehensweise aller eingesetzten Kommissionen.
Offenlegung der Absichten und Tendenzen vor dem Treffen endgültiger Entscheidungen.
Einbeziehung unserer Bürgerinitiative in die Gruppe der Entscheidungsträger.
Zusammenarbeit mit der Gemeinde, da diese wesentlich den neuen Bauleitplan und den neuen Verkehrsplan von Bozen mitbestimmt.
Das Gemeinwohl soll vor den Interessen einiger Lobbyisten stehen.
Der erneuerte Bahnhof soll nach den Bedürfnissen der Benutzer gestaltet und nicht als Nebenprodukt urbanistischer oder investitionspolitischer Interessen in den Bozner Boden verdrängt werden.
Bau eines dritten Geleises in Bozen Süd, wie schon seit Jahren gefordert: dadurch wird der Flaschenhals mit geringem Aufwand entflochten und die prekäre Platznot am Bahnof Bozen entschärft.
Schnelle und sichere Erreichbarkeit des Zentrums durch Beruhigung des Bahnhofsplatzes.
Der Bahnhof darf für Pendler infolge Aussiedlung nicht eine zusätzliche Belastung durch längere Wege von täglich ca. 15 Minuten ergeben. Dies hätte eine Verminderung der Attraktivität und Abnahme der Benutzer zur Folge.
Erhaltung der bestehenden Struktur, welche an die modernen Bedürfnisse des Reisens angepasst werden muss.
Verknüpfung des Schienenverkehrs mit der „sanften Mobilität" (Fahrrad, Öffentliche Verkehrsmittel).
Errichtung sicherer Verbindungen für Radfahrer und Fußgänger unter der bestehenden Bahntrasse zur Reduzierung der Barrierewirkung der Bahn.
Integration des Projektes in den aktuellen Mobilitäts- und Verkehrsplan.
Der Bahnhof soll das Aushängeschild der Stadt Bozen sein.
Ein Mobilitätszentrum soll nicht einen neuen Mittelpunkt erzeugen, sondern soll integrativer Bestandteil des bestehenden Zentrums sein.
Langfristiges Planen zur Erhaltung eines lebenswerten Stadtzentrums.
Mitglieder des Komitees „Rettet den Bahnhoft haben kürzlich die Unterschriften symoblisch symbolisch an Landeshauptmann Durnwalder und den Bozner Bürgermeister Luigi Spagnolli übergeben.

aktuell
Rückblick auf das Jahr 2007

Viele Sorgen – wenige Sicherheiten

2007 war ein ereignisreiches Jahr, aber für viele von uns kein Jahr, dem man nachweint. Die Arbeiterschaft hat keine Veranlassung, Tränen der Freude zu vergießen, obwohl es einige Umstände gegeben hat, die auch zur Zufriedenheit Anlass bieten. Einer davon betrifft die gesetzliche Einführung der Pflegesicherung, der andere die Beibehaltung einer guten Beschäftigungslage, also einer niedrigen Arbeitslosigkeit. Dem stehen allerdings besorgniserregende Entwicklungen gegenüber. Fassen wir also nochmals zusammen.
Pflegesicherung
Es ist besonders dem Einsatz des ASGB zu verdanken, dass die Pflegesicherung ohne Einführung zusätzlicher Steuern zur Gänze von der öffentlichen Hand (Land) garantiert wird.
Beschäftigung
Die Arbeitslosenrate ist 2007 niedrig geblieben. Trotz des harten internationalen Wettbewerbs durch Länder mit niedrigen Arbeitskosten haben die Betriebe in Südtirol durchwegs ihren Beschäftigungsstand halten können.
Berufsmatura
Als großen Erfolg im Berufsbildungsbereich erachtet der ASGB, dass auch und vor allem, auf Grund seiner Bemühungen die Berufsmatura eingeführt werden wird. Das ist eine große Aufwertung im Lehrlingsbereich.
Teuerung
Das Leben ist teurer geworden. Es hat viele Preissteigerungen gegeben, während hingegen Löhne und Gehälter gleich geblieben sind. Das erschwerte es vielen Familien, mit ihrem Einkommen auszukommen. Die Preistreiberei war stellenweise weder wirtschaftlich notwendig noch moralisch vertretbar.
Unsichere Arbeitsplätze
Die so genannten neuen Formen der Arbeit haben der Volkswirtschaft nicht viel Gutes gebracht. Der Arbeitsplatz an sich ist unsicherer geworden, die arbeitende Jugend kann ihre Zukunftsplanung nicht mehr auf langfristige Beschäftigungssicherheit aufbauen. Das tut den jungen Familien alles eher als gut.
Unzufriedene Wirtschaft
Die Wirtschaft insgesamt hat im Jahr 2007 dauernd Klagen gegen die hohe Steuerbelastung geführt, obwohl es eine Tatsache ist, dass der wirtschaftliche Wohlstand in den oberen Schichten gewachsen, in den unteren hingegen geschrumpft ist. Die Unzufriedenheit der Wirtschaft ist nur zum Teil berechtigt.
Positives Wirtschaftsjahr
Insgesamt haben sich die verschiedenen Wirtschaftssektoren gut behauptet: Landwirtschaft, Industrie, Handel, Handwerk, besonders Tourismus erzielten guten Ergebnisse. Etwas schwächer lief die Bauwirtschaft, der Kleinhandel musste kämpfen.
Politik
Politisch war das Jahr bewegt, aber nicht hysterisch. Das Land hat seine Förderungspolitik fortgesetzt. Die meistkritisierten Vorhaben waren der Brennertunnel, der Flugplatz, die Thermen in Meran, die Regierungspolitik in Rom.
Soziales und Schule
Das Gesundheitssystem hat gehalten. Für die Familien wurde einiges getan, ebenso für die Frau in der Gesellschaft, für die Schule war der Landeseinsatz beachtlich, die Zusatzrente hat sich weiter durchgesetzt; es wurde viel von Sparen geredet, aber den Worten folgten – besonders in den Gemeinden – nicht die Taten.
Arbeitsverträge lassen warten
Unverständlich und unannehmbar ist die Säumigkeit der Landesverwaltung bei der Erneuerung der seit zwei Jahren überfälligen Kollektivverträge. Auch in der Privatwirtschaft sind Verträge überfällig.
Der ASGB
Der ASGB hatte ein schwieriges Jahr. Er musste seine Position als gleichgestellte und eigenständige Gewerkschaft ständig verteidigen. Die Leistungen des ASGB für die Arbeiterschaft – Beratung, Rechtshilfe, andere Dienstleistungen, sozialpolitischer Einsatz im ganzen Land – waren groß.
Die Ziele 2008
Die Ziele für das kommende Jahr sind vorgegeben: Gesicherte Arbeit, soziale Gerechtigkeit, Kampf der rücksichtslosen Teuerung, Einsatz für die Rechte der Arbeiterschaft, Vorbereitungen einer wichtigen Landtagswahl im November 2008, Sozialpartnerschaft, Einsatz für die Familie, für die Jugend, für die Frau, für die Bildung, sozialer Frieden bei sozialer Gerechtigkeit.