Chemie / Druck / RAI


Vorstandssitzung und Betriebsbesichtigung

Fachgewerkschaften Chemie, Druck und RAI setzen neue Impulse für 2025. Im Rahmen einer Vorstandssitzung der Fachgewerkschaften Chemie, Druck und RAI wurden die Weichen für das kommende Jahr gestellt.
Die Vorstandsmitglieder erhielten Einblick in sämtliche Produktionsabläufe der Whiskyherstellung
Um die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Fachgewerkschaften zu stärken und auf die Bedürfnisse der Mitglieder noch besser eingehen zu können, hatte Markus Dibiasi, Sekretär des genannten Fachgewerkschaften, zusätzlich einige Fachsekretäre der Industriegewerkschaften eingeladen. Dieser Schritt unterstreicht die zunehmende Bedeutung einer engeren Kooperation zwischen den Fachgewerkschaften, um die Anliegen der Mitglieder gezielt und nachhaltig zu fördern.
Im Anschluss an die Sitzung fand eine besondere Betriebsbesichtigung statt: Die Vorstandsmitglieder erhielten in der Whisky-Destillerie Puni in Glurns Einblick in sämtliche Produktionsabläufe der Whiskyherstellung. Diese Destillerie ist die einzige ihrer Art in Südtirol und bot den Teilnehmenden eine einzigartige Gelegenheit, sich von den besonderen Herstellungsprozessen faszinieren zu lassen und ihre Kenntnisse zu erweitern. Die Vorstandsmitglieder zeigten sich beeindruckt und interessiert, das besondere Handwerk der Whisky­produktion aus nächster Nähe zu erleben.
Der ASGB legt großen Wert darauf, seinen Mitgliedern und Funktionären durch regelmäßige Besuche verschiedenster Betriebe einen praxisnahen Einblick in die Vielfalt der Unternehmen und Produkte in Südtirol zu ermöglichen. Diese Begegnungen dienen nicht nur dem Wissensaustausch, sondern auch der Weiterentwicklung der gewerkschaftlichen Arbeit im Sinne der Mitglieder.

Öffentlicher Dienst


450 Millionen Euro reichen nicht!

Die Gehälter der öffentlich Bediensteten verlieren wieder an Kaufkraft
Landesrätin Magdalena Amhof erklärte vor den Delegierten des 15. Bundeskongresses des ASGB am 28. September 2024, die Landesregierung wisse, dass die Löhne der öffentlich Bediensteten anzupassen sind und das die entsprechenden Geldmittel im Landeshaushalt bereitgestellt werden. Bereits Anfang September, im Rahmen der Großtagung des ASM und KSL für das Bildungspersonal des Landes, hatte der Landeshauptmann höchstpersönlich eine Inflationsanpassung versprochen und sogar von Lohnerhöhungen gesprochen. Diese Aussage wurde auch medial mehrfach verbreitet.
Nicht schlecht gestaunt haben wir Gewerkschaften daher über die Höhe der im Haushaltsvoranschlag vorgesehenen 450 Millionen Euro für die nächsten drei Jahre! (200 Millionen Euro für das Jahr 2025 und 125 Millionen jeweils für die beiden Folgejahre).
Gestaunt vor allem deshalb, weil allen bewusst ist, dass diese Mittel niemals ausreichen werden, um die Gehälter von über 40.000 öffentlich Bediensteten an die Inflation anzupassen.
Bei einer Aussprache mit dem Landeshauptmann und der Landesrätin Amhof am Mittwoch, 6. November wurde uns Gewerkschaften mithilfe einer anschaulichen Broschüre nochmals erklärt, dass man wohl weiß, dass die bereitgestellten Geldmittel nicht reichen, es aber schwerlich möglich sein wird, mehr bereit zu stellen.
Konkret bedeutet dies: die bisher kolportierten ca. 13 Prozent Inflation (NIC ohne energetische Kosten) des Dreijahreszeitraumes 2022-2024 können nicht strukturell ab Januar 2025 in der Lohntüte der Bediensteten landen, sondern man soll sich mit weniger zufrieden geben.
Ebenso wird es schwierig, den Ausgleich für den Kaufkraftverlust des entsprechenden Zeitraumes abzüglich der beiden Akontozahlungen (siehe anderer Artikel) zu bezahlen.
Der öffentliche Dienst in Südtirol ist eine maßgebliche Säule der Gesellschaft und leistet wertvolle Dienste für die Allgemeinheit. Umso nachdenklicher stimmt daher, dass die politisch Verantwortlichen die Notwendigkeit nicht erkennen, die eigenen Bediensteten entsprechend zu entlohnen bzw. nicht alle Hebel in Bewegung setzen, um die nötigen Geldmittel zu finden!
Der öffentliche Dienst läuft Gefahr, in den nächsten Jahren aufgrund von Pensionierungswellen und Abwanderung jüngerer Interessenten ins umliegende Ausland, wo die Gehälter ein Auskommen ermöglichen, an die Wand gefahren zu werden.