Verbrauchertelegramm

Ultra-Fast-Fashion: billig und giftig?

T-Shirts für acht Euro, Leggings um neun Euro – wer nach unschlagbar günstigen Preisen sucht, wird bei Shein fündig. Der Fast-Fashion-Riese aus China wirbt mit extrem niedrigen Preisen und massig Rabattcodes – und steht damit hoch im Kurs. Auf Instagram, Youtube und Tiktok preisen zahlreiche Influencerinnen und Influencer ihre neusten Shein-Schnäppchen an, und locken so vor allem junge Konsument:innen an.
Dass die Kleider bei der Qualität zu wünschen übriglassen, ist kein Geheimnis. Doch dass sie gefährlich sind, wissen die wenigsten. Das deutsche Konsumentenmagazin Ökotest hat im Juli 21 Kleidungsstücke des chinesischen Billiganbieters genauer untersucht, von Babyschuhen über Mädchenkleider bis zur Kunstlederjacke für Erwachsene. Das Testfazit: «So manches Schnäppchen strotzt nur so vor giftigen Chemikalien.»
In den Kleidungsstücken wurden diverse Schadstoffe gefunden, darunter Antimon. Dabei handelt es sich um ein Schwermetall, das rund zehnmal giftiger als Blei ist. Es gilt als möglicherweise krebserregend. Auch Stoffe, die die Haut und die Schleimhäute reizen können, wurden im Test nachgewiesen.
Besonders belastet waren laut Ökotest zwei Paar Sandalen. Hier fanden die Prüfer etwa Blei und Cadmium. Auch Cadmium ist ein krebserregender Stoff. In einem Fall wurden gleich mehrere Grenzwerte überschritten: Bei Damensandalen wurden verbotene Weichmacher für Kunststoffe nachgewiesen, die im Verdacht stehen, Fortpflanzungsorgane zu schädigen. Auch ein Babykleid und ein bunter Teenageranzug haben potenziell gesundheitsschädigende Schadstoffe enthalten.
Besonders schlecht schnitten Schuhe im Belastungscheck ab, etwa weil die Sohle brach. Beim Waschen seien die Produkte teils deutlich eingelaufen oder hätten schnell Mängel gehabt. «Eines ist deshalb fast tröstlich», schreiben die Tester sarkastisch. «Allzu lange werden die Schuhe nicht mit den Füßen ihrer Käuferinnen und Käufer in Kontakt sein. Zumindest dann nicht, wenn sie beabsichtigen, darin zu gehen.» Shein äussert sich gegenüber dem Konsumentenmagazin nicht – weder zu den Testergebnissen noch zu anderen Vorwürfen.
Teilquelle: srf.ch

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Erneute EZB-Zinssenkung

Welche Auswirkung hat diese auf Darlehen?

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Mitte September erneut die Zinsen gesenkt. Der Leitzins (Hauptrefinanzierungssatz) wurde um 0,6 Prozentpunkte auf 3,65 Prozent gesenkt. Auch der Euribor-Parameter, der für viele variabel verzinste Darlehen in Südtirol als Grundlage dient, zeigt einen Abwärtstrend.
Seit Jahresbeginn ist der Euribor sechs Monate von 3,861 Prozent (Stand 2. Jänner 2024) auf 3,276 Prozent (Stand 11. September 2024) gesunken.
Für KreditnehmerInnen mit variabel verzinsten Darlehen bedeutet dies zwar eine Verringerung der Gesamtrate, aber ab wann genau diese schlagend wird, hängt von den Vertragsbedingungen ab.
Die Zinsklausel sollte kontrolliert werden: dort ist genau festgelegt, welche Anpassung wann stattfindet. Die genaue Senkung hängt dann auch noch von der im Darlehensvertrag festgelegten Aufrundungsregel ab; z.B. bei einer Aufrundung des Euribor 6M auf das nächsthöhere Viertel verringert sich der angewandte Zinssatz für die nächste Zinsperiode um 0,5 Prozentpunkte.
Anhand dieser Information kann man dann mit einem Rechner (z.B. www.zinsen-berechnen.de/kreditrechner.php) überprüfen, wie sich die Senkung auf das eigene Darlehen auswirkt.
Für bereits laufende Darlehen mit fixer Verzinsung ändert sich der Zinssatz nicht.
Tipp
Wer ein günstigeres Wohnbaudarlehen für Erstwohnung am Markt findet, kann über die „Surrogation“ kostenlos zu einer anderen Bank wechseln.