kommentar

Tony Tschenett

Wertes Mitglied,
seit mehr als einem Jahr sind wir von der größten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit betroffen. Auch Südtirol ist davon nicht verschont geblieben. Es vergeht keine Woche, in der die Gewerkschaften nicht zu einem Treffen wegen Lohnausgleichskasse oder Mobilität gerufen werden. Auch unsere Betriebsräte haben gemeinsam mit unseren Gewerkschaftsfunktionären in den letzten Monaten vermehrt um Betriebsvereinbarungen zur Bewältigung der Krise gekämpft. Zwar zeigt sich in einigen Bereichen eine leichte Wetterbesserung, vor allem kleinere Handwerksbetriebe spüren aber erst jetzt die Auswirkungen der Krise.
Der ASGB unterstützt die verschiedenen Maßnahmen von Staat, Region und Land, zur Rettung von Arbeitsplätzen und zur finanziellen Unterstützung für jene, die den Arbeitsplatz wegen der Krise verloren haben. Zur Ankurbelung der Wirtschaft braucht es aber vor allem eines: die Stärkung der Kaufkraft. Als erstes gilt es, im kommenden Herbst die ausstehenden Kollektivverträge in verschiedenen Bereichen abzuschließen. Neben dem Bereichsübergreifenden Kollektivvertrag für die ca. 35.000 öffentlich Bediensteten sind auch deren Bereichsverträge seit längerer Zeit fällig. Auch die Verhandlungen zum wirtschaftlichen Teil des Kollektivvertrages für 2010–2011 in den Bereichen Metall, Bau, Holz Chemie, Lebensmittel, usw. müssen angegangen werden. Ebenso sind lokale Zusatzverträge in bestimmten Zweigen zu erneuern.
Die Kaufkraft zu erhalten ist gerade wirtschaftspolitisch richtig und notwendig. Wie sonst soll das Rad wieder zum Drehen gebracht werden? Denn noch vor einem Jahr waren sich Politiker und Unternehmer mit den Gewerkschaften einig, dass der Kaufkraftverlust ein tatsächliches Problem für das gesamte Land darstellt. Nulllohnrunden und Lohnverzicht, wie von einigen Vertretern aus Politik und Wirtschaft gefordert, lehnen wir ab.
Die Wirtschaft ist auf beiden Ohren taub, wenn die Gewerkschaften Lohnanpassungen fordern. Sie ruft vielmehr nach Steuer?erleichterungen für die Betriebe. Wenn Steuerbegünstigungen nachweislich, etwa durch Betriebsabkommen, an die Mitarbeiter weitergegeben werden, wenn der Steuerdruck auf Löhne und Renten gesenkt wird oder wenn verschiedene öffentliche Tarife auf das notwendige Maß reduziert werden, sind Steuerreduzierungen sicher sinnvoll.
Mit einem guten Programm und einem starken Team will der ASGB dafür arbeiten, dass wir in Südtirol auch nach dieser Krise gute Arbeitsplätze mit angemessenen Löhnen, eine gute Ausbildung für die Jugend und die notwendige Unterstützung für die Familien und Rentner haben.
Tony Tschenett
Vorsitzender des ASGB

aktuell

Die neue Führung des ASGB

Am 15.06.2009 wurde Tony Tschenett mit großer Mehrheit zum neuen Vorsitzenden des ASGB gewählt. Ihm zur Seite steht Alex Piras als Stellvertreter. Die weiteren Vertreter im Leitungsausschuss sind Priska Auer für den Bereich Dienstleistungen, Serafin Pramsohler für den Bereich Industrie und Reinhard Innerhofer für den Bereich öffentlicher Dienst.
Tony Tschenett
Mein Name ist Tony Tschenett, ich wohne in Meran und bin seit 01.09.1994 beim ASGB beschäftigt. Von 1994 bis 1998 arbeitete ich im ASGB Bezirk Brixen und Sterzing. Dort wurde ich vom damaligen Bezirkssekretär Serafin Pramsohler und der jetzigen Bezirkssekretärin Beatrix Angerer in die Gewerkschaftsarbeit eingeführt. Nach fünfjähriger Tätigkeit im Bezirk übernahm ich 1998 in einer schwierigen Sitaution die Fachgewerkschaft Gebietskörperschaften. Seit 2000 bin ich gleichzeitig Landessekretär für die Fachgewerkschaft Gesundheitsdienst. In meiner bisherigen Funktion als Landessekretär versuchte ich stets den Kontakt zu den jeweiligen Sekretären, Vorständen und vor allem Mitgliedern zu pflegen.
Alex Piras
Mein Name ist Alex Piras, ich wohne in Brixen und bin seit 1999 beim ASGB. Nach dem Studium der Politikwissenschaften habe ich im Rechtsschutzbüro des ASGB in Bozen meine ersten Erfahrungen in der Gewerkschaftsarbeit gesammelt . Von 2002 bis 2004 war ich in der Landesverwaltung beim Amt für industrielle Innovation als Verwaltungsinspektor sowie als Mitarbeiter und Koordinator von EU-Projekten tätig. Im Mai 2004 bin ich zum ASGB zurückgekehrt und bin dort im Landessekretariat für die Bereiche Zusatzrente, Lehrlingswesen, Öffentlichkeitsarbeit sowie für die Fachgewerkschaften Handel- Dienstleistungen-Gastgewerbe, Landwirtschaft und Medien (RAI) zuständig. Den ASGB vertrete ich zur Zeit auch als Vizepräsident der Bilateralen Körperschaft für den Handels- und Dienstleistungssektor (EBK), welche für die Beschäftigten des Handelssektors wertvolle Unterstützungs- und Förderungsbeiträge vorsieht.
Serafin Pramsohler
Mein Name ist Serafin Pramsohler, ich wohne in Brixen und bin seit 1973 für den ASGB tätig. Ich war viele Jahre Bezirkssekretär in Brixen und in Sterzing und seit dem Jahr 2002 Landessekretär der Fachgewerkschaft ASGB-Metall. In diesen Tätigkeitsbereich fallen neben der Versammlungstätigkeit auch Verhandlungen über Zusatzverträge auf Betriebs- und Landesebene, Gespräche mit Wirtschaft und Politik über soziale Belange der arbeitenden Menschen, Lehrlingsausbildung und vieles mehr. Ich bin Gründungsmitglied des Arbeitsförderungsinstitut (AFI/IPL) und gehöre seit Beginn an dessen Ausschuss an. Seit 2003 bin ich Mitglied des Bundesvorstandes des ASGB und seit sechs Jahren auch im Leitungsausschuss.
Priska Auer
Meine Name ist Priska Auer, ich wohne in Steinegg und bin seit 1979 Mitarbeiterin des ASGB. In den ersten 13 Jahren meiner Tätigkeit beim ASGB war ich engste Mitarbeiterin unseres ehemaligen Vorsitzenden Hans Widmann. Nach seinem Weggang und der Übernahme des Vorsitzes von Georg Pardeller führte ich meine Tätigkeit im Landessekretariat weiter und wurde 1995 das erste Mal in den Leitungsausschuss gewählt, dem ich seither angehöre.
Reinhard Innerhofer
Mein Name ist Reinhard Innerhofer, ich wohne in Sand in Taufers und bin seit 2001 für die Fachgewerkschaft ASGB-Gesundheitsdienst tätig. Meine bisherige Tätigkeit lag in erster Linie in der Mitgliederbetreuung für die Gesundheitsbezirke Bruneck und Brixen. Gleichzeitig vertrat ich den ASGB bei den Verhandlungen zu den bisherigen Betriebsabkommen in Bruneck und zusammen mit dem bisherigen Landessekretär Tony Tschenett nahm ich an den Verhandlungen für den Bereichsvertrag des nicht ärztlichen Bereiches statt.