Elmar Pichler Rolle informierte, dass Landesregierung und SVP-Landtagsfraktion zur Zeit einen Vorschlag zur Reduzierung der Einkommenssteuer ausarbeiten: "Das Land Südtirol hat einen gesetzlichen Spielraum, der genutzt werden muss, um bereits mit dem Jahr 2012 vor allem Arbeitnehmer mit niedrigem Einkommen und Familien noch stärker als bisher zu unterstützen." Tony Tschenett verwies in diesem Zusammenhang auf besondere Probleme von jungen Menschen mit prekären Arbeitsverträgen, von Mindestrentnern und von Familien. Er forderte rasche und klare Signale seitens der Politik.
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Pichler Rolle und Tschenett waren sich auch darin einig, dass bereits bestehende Möglichkeiten vor allem von Einheimischen zu wenig genutzt werden. Als Beispiel nannte der ASGB-Chef die Bilateralen Körperschaften, die es in Südtirol in den Sektoren Handel, Dienstleistungen, Gastgewerbe und Handwerk gibt. Diese von Arbeitgebern und Gewerkschaften gemeinsam gegründeten Einrichtungen haben laut Tschenett den Zweck, sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer durch wirtschaftliche und soziale Zusatzleistungen zu unterstützen: "Die Maßnahmen reichen von Geburtengeld, zusätzlichem Krankengeld und Schulstipendien bis zur teilweisen Bezahlung von Arztvisiten oder zusätzlichen Dienstaltersprämien." Viele Arbeitgeber und Arbeitnehmer seien jedoch gar nicht oder schlecht informiert, so Tony Tschenett. Pichler Rolle sagte, er wolle die zuständigen Landesämter auffordern, die Informationstätigkeit gerade gegenüber der einheimischen Bevölkerung zu verstärken.
Der SVP-Fraktionschef und der Vorsitzende des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes sprachen auch das neue staatliche Lehrlingsgesetz an, welches vom Landtag und übernommen und angepasst werden muss. Einig waren sich Pichler Rolle und Tschenett darüber, dass Wege und Mittel gefunden werden müssen, um mit Hilfe auch der Betriebe jungen Menschen eine gute fachliche Ausbildung zukommen zu lassen und prekäre Arbeitsverträge zu vermeiden.