Thema
Nachlese zu den Gemeinderatswahlen

Soziale Orientierung und Zusammenschau

Die Gemeinderatswahlen sind seit mehr als einem Monat vorbei, aber die Lehren daraus müssen erst in den kommenden Monaten und Jahren gezogen werden. Für den ASGB erfreulich ist, dass die sozialen Komponenten in den Gemeinden bei diesen Wahlen wiederum verhältnismäßig stark zum Tragen gekommen sind: Die Arbeiterschaft hat in vielen Gemeinden ihre Positionen behauptet und zum Teil auch ausgebaut; in einigen Gemeinden sind diesbezüglich aber auch Einbußen hinzunehmen, und das vor allem sollte Anlass sein, in den kommenden Jahren verstärkt darauf hinzuarbeiten, dass die gewählten Vertretungen in allen Gemeinden der sozialen Gliederung der Gesellschaft entsprechen. Das heißt: Die Vertretungen der Arbeiterschaft müssen weiter ausgebaut werden, um eine ausgewogene Gemeindepolitik im Sinne der gesamten Bevölkerung zu gewährleisten.
Politische Spannungen
Dies ist aber nur ein Aspekt, wenn auch ein sehr wichtiger. Es hat bei diesen Wahlen große Bewegungen innerhalb der Wählerschaft gegeben. In vielen Gemeinden sind Dorflisten verschiedener Art angetreten und haben auch erhebliche Erfolge eingefahren. Gründe waren die politische Zerstrittenheit, die Bildung von Seilschaften oder auch der nicht richtige Umgang mit der Macht, in manchen Fällen zu große Selbstgefälligkeit der Verwalter und zu geringe Berücksichtigung der Anliegen aller Bevölkerungsteile. Das hat zu Aufsplitterungen geführt und den politischen – in manchen Fällen auch den sozialen – Frieden in den Gemeinden in Frage gestellt. Jetzt ist die Zeit, sehr genau darauf einzugehen, warum das so gekommen ist. Einige Ursachen sind offensichtlich: Nicht überall wurde in der letzten Amtsperiode demokratisch und offen gehandelt, Teile der Bürgerschaft haben sich von den Entscheidungen ihrer Verwalter ausgeschlossen gefühlt, in gar manchen Gemeinden „brannte die rote Lampe". Aber es ist zu spät, wenn erst hinterher erkannt wird, was falsch gemacht wurde.
Wählerwillen respektieren
Die Wähler haben sehr deutlich gesprochen. Sie haben die Vorzugsstimmen verteilt und sich erwartet, dass dieser deutliche Hinweis bei der Bildung der Verwaltungen auch respektiert wird. Das ist leider in zahlreichen Fällen nicht erfolgt, und das lässt in der Wählerschaft Enttäuschung und Bitterkeit zurück. Die niedrigere Wahlbeteiligung hat zudem gezeigt, dass manche Bürgerinnen und Bürger das Interesse an der aktiven Beteiligung verloren haben, weil sie enttäuscht wurden. Es ist immer schlecht, wenn der Volkswille missachtet wird. In unserer Gesellschaft will sich zu Recht niemand bevormunden lassen. Selbstherrlichkeit ist wirklich nicht gefragt. Deshalb muss der offene Dialog zwischen Wählern und Gewählten wieder stärker gepflegt werden.
Der Fall Bozen
Die Stadt Bozen hat sich zu einem politischen Grundsatzfall entwickelt. Viele Wähler, besonders in der deutschen Bevölkerung der Landeshauptstadt, sind wahlmüde geworden, und dies hat zu einem sehr kontroversen Ergebnis geführt. Offensichtlich sind auf beiden Seiten Fehler gemacht worden: Auf der italienischen Seite, weil der Nationalismus Jahre lang angeheizt und dabei vergessen wurde, dass die Entwicklung der Stadt Bozen in den letzten Jahren durchaus positiv war: Beide Volksgruppen haben miteinander verwaltet, und wenn die Stadt Bozen in den Statistiken fast immer weit vorne liegt, dann ist das sicher auch die Folge einer guten Verwaltung. Doch bei Teilen der italienischen Bevölkerung steht noch immer der nationalistische Geist im Vordergrund, und man hatte den Eindruck, dass diese Kreise der deutschen politischen Vertretung einen Denkzettel verpassen wollten und dabei viele große „nationale Kaliber" als Wahlhelfer eingespannt haben.
Auf der deutschen Seite ist die Wahlmüdigkeit stärker zum Vorschein gekommen. Nicht nur haben sich die „großen Kaliber" unserer Landespolitik weitgehend nicht um die Wahlkampagne in Bozen gekümmert, sondern auch zu wenig getan, um den Leuten klar zu machen, dass das Wählen wichtig ist, nach der alten Erfahrung: Wer nicht mitbestimmt, lässt andere für sich entscheiden. Genau das ist eingetreten. Wegen einer Handvoll fehlender Stimmen befindet sich Bozen in einer Zerreissprobe, aus der es derzeit keinen guten Ausweg zu geben scheint. Die politischen und weltanschaulichen Grundsätze der deutschen Bevölkerung in der Landeshauptstadt, aber ganz allgemein in der Südtiroler Bevölkerung, werden jetzt in Frage gestellt, und es wird lange brauchen, um diese Gegensätze zu überwinden und vor allem einem wesentlichen Teil der italienischen Bevölkerung verständlich zu machen, dass der Weg der Autonomie und der Zusammenarbeit zwischen den Sprachgruppen keine Alternative hat.
Lehren ziehen
Für Bozen und für das ganze Land sind aus diesen Wahlen Lehren zu ziehen. Diese Lehren sind klar: Der demokratische Dialog zwischen den Sprachgruppen muss die Stadt Bozen stärker einbeziehen. Es muss klar gemacht werden, dass die Rückkehr zu vergangenem Nationalismus der falsche Weg ist und dass es im Zusammenleben zwischen verschiedenen Sprachgruppen Werte gibt, die nicht verschiebbar sind. Die Aufarbeitung der politischen Stimmung, die bei diesen Wahlen in Bozen und im gesamten Land zu Tage getreten ist, muss ehrlich und umfassend sein, sonst läuft Südtirol Gefahr, das viele Positive, das in den letzten Jahrzehnten geleistet worden ist, zu verlieren.
Georg Pardeller

Die Seite der Rentnergewerkschaft im ASGB
Vorankündigung der Informationsversammlungen,

Törggelen und „Fischessen in Occhiobello" im Herbst 2005

Für die Mitglieder im Wipptal
» Am 18.10.2005 findet in Jenesien die Versammlung (Törggelen inbegriffen) wieder im Gasthaus Unterweg (Fraktion Afing) statt.
Unser Hauptthema ist heuer das Erbschaftsrecht. Es werden auch gewerkschaftliche Themen von Aktualität angeschnitten.
Moderation: Adolf Buratti
Referentin: Petra Kalser
Solltet Ihr diesbezüglich Fragen haben, bereitet Euch vor. Gerne geben wir Euch Auskunft.
Wir freuen uns auf ein zahlreiches Erscheinen (der Bus soll voll sein).
Unkostenbeitrag pro Person: 17 Euro (Essen und Getränke inbegriffen).
Anmeldungen sind erbeten bei Wilhelmine Tschenett – Gossensass (Tel. 0472/ 63 26 46).
» Am 4.11.2005 findet das traditionelle Fischessen in Occhiobello (Flussrestaurant am Po) statt.
Abfahrt um 6.30 in Gossensass.
Preis 35 Euro
Diese Fahrt findet für das Wipptal/Eisacktal, für den Bezirk Bozen und das Unterland statt.
Für die Mitglieder im Bezirk Meran
» Am 25.10.2005 findet in Jenesien, wie bei der letzten Versammlung allgemein gewünscht, ein gemeinsames Törggelen mit Musik (Flocky) beim Gasthaus Unterweg (Fraktion Afing) statt.
Abgefahren wird in Meran am Praderplatz mit dem Reiseunternehmen „Domanegg" um 10 Uhr vormittags. Die Fahrt geht bis Bozen, wo wir anschließend das Gewerkschaftshaus besichtigen werden. Nach der Führung durch das Gewerkschaftshaus, das ja auch Euch gehört, geht es anschließend zum Törggelen.
Das Menü:
1. Gerstsuppe
2. die übliche Schlachtplatte
3. gebratene Kastanien und Krapfen
Wein und Mineralwasser
Der Preis für dieses Törggelen samt Fahrt beträgt 26 Euro. Es sollten sich mindestens 45 Personen melden.
Mit der Anmeldung beim ASGB-Bezirksbüro Meran , Tel. 0473/ 23 71 89, muss die Barzahlung erfolgen.
» Am 4.11.2005 findet das traditionelle Fischessen in Occhiobello (Flussrestaurant am Po) statt.
Preis 35 Euro.
Abfahrt in Meran am Praderplatz um 7.30 Uhr.
Anmeldung und Zahlung im ASGB-Bezirksbüro Meran, Tel. 0473/ 23 71 89. Der Bus kommt vom Vinschgau. Die Fahrt findet statt, wenn sich mindestens 45 Teilnehmer melden (Fahrt für die Bezirke Meran und Schlanders).
» Am 8.11.2005 findet in Meran (Untermais) eine Informationsversammlung bei der Bar Restaurant Schiessstand mit Beginn um 14.30 statt.
Man ersucht jene, die an der Versammlung teilnehmen wollen, sich im ASGB-Bezirksbüro Meran, Tel. 0473/ 23 71 89 anzumelden und ihre Telefonnummer zu hinterlassen.
Heuriges Hauptthema ist das Erbschaftsrecht, worüber Euch unsere Rechtsschutzmitarbeiterin Petra Kalser umfassend informieren wird.
Für die Mitglieder im Bezirk Schlanders
» Am 27.10.2005 findet in Schlanders eine Informationsversammlung beim Restaurant Zur Traube (Bahnhofstr. 10), mit Beginn um 14.30 statt.
Heuriges Hauptthema ist das Erbschaftsrecht, worüber unsere Rechtsschutzmitarbeiterin Petra Kalser Euch umfassend informieren wird.
Wir erhoffen uns heuer mehr Teilnehmer, da durch die Wiederinbetriebnahme der Vinschgau Bahn eine günstige und schnelle Verbindung vorhanden ist.
Man ersucht jene, die an der Versammlung teilnehmen wollen, sich im ASGB-Bezirksbüro Schlanders, Tel. 0473/ 73 04 64 anzumelden und ihre Telefonnummer zu hinterlassen.
» Am 4.11.2005 findet in Occhiobello (Flussrestaurant am Po) das traditionelle Fischessen statt.
Preis 35 Euro
Abfahrt ab Mals um 5.30 mit den üblichen Zusteigemöglichkeiten.
Anmeldung und Zahlung unter Angabe des Zusteigeortes im ASGB-Bezirksbüro Schlanders, Tel. 0473/ 73 04 64.
Die Fahrt findet statt, wenn sich mindestens 45 Teilnehmer melden (Fahrt für die Bezirke Schlanders und Meran).
Für die Mitglieder im Bezirk Bozen/Überetsch und Unterland
» Wir möchten diese Informationsversammlung (Hauptthema Erbschaftsrecht), wie in der Vergangenheit, beim oberhalb der Talstation Schwebebahn Jenesien gelegenen Kellermannhof abhalten, wo Platz für 80 Personen ist. Als Termin hatten wir den 3.11.2005 (mit Beginn um 14.30) vorgesehen, haben aber bis jetzt noch keine verbindliche Zusage erhalten; sollten wir umdisponieren müssen, werden wir das rechtzeitig mitteilen.
» Am 4.11.2005 findet das traditionelle Fischessen in Occhiobello (Flussrestaurant am Po) statt, zusammen mit den Wipptalern und Eisacktalern.
Preis 35 Euro
Abfahrt in Bozen um 7.45 beim Busbahnhof mit Zusteigemöglichkeit bei der Autobahnmautstelle Neumarkt.
Anmeldung und Zahlung bei der ASGB-Landesleitung in Bozen, Tel. 0471/ 30 82 00 bei Adolf Buratti oder H. Lochmann und beim ASGB-Bezirksbüro Neumarkt, Tel. 0471/81 28 57)
Bei entsprechend hoher Nachfrage (mindestens 45 Teilnehmer) könnte diese Fahrt einige Tage später wiederholt werden.
Für die Mitglieder im Bezirk Brixen
» Am 9.11.2005 findet in Neustift eine Informationsversammlung (Hauptthema Erbschaftsrecht) beim „Köferer Hof", Pustertalerstr. 3, mit Beginn um 14.30 statt.
Es ist dort Platz für 80 Personen.
Anmeldungen beim ASGB-Bezirksbüro Brixen, Tel. 0472/ 83 45 15.
» Am 4.11.2005 findet das traditionelle Fischessen in Occhiobello (Flussrestaurant am Po) statt.
Preis 35 Euro
Der Bus startet um 6.30 in Gossensass mit Zusteigemöglichkeit (bei der Anmeldung angeben) bis Bozen.
Anmeldung und Zahlung beim ASGB-Bezirksbüro Brixen (Tel. 0472/83 45 15).