Thema: „Für ein menschenbezogenes, umfassendes Sozialsystem"
Obmann Adolf Buratti eröffnete die Landesversammlung mit Grußworten und bedankte sich für die überaus zahlreiche Beteiligung. Ein besonderer Gruß galt dem Parlamentsabgeordneten Hans Widmann, dem Referenten Benny Fischer, dem Vorsitzenden des ASGB Georg Pardeller, den Mitgliedern des Leitungsausschusses und den Kolleginnen und Kollegen der Fachgewerkschaften. Als Präsidiumsleiter fungierte Walther Andreaus, als Beisitzende wurden Wilhelmine Tschenett und Alfred Egger bestimmt.
Anschließend legte der Sekretär einen ausführlichen Tätigkeitsbericht für den Zeitraum März 1999/März 2003 vor, dem ein Überblick auf die allgemeine Entwicklung vorausgegangen war und der mit einigen Überlegungen zur Rolle des älteren Menschen in der heutigen Gesellschaft seinen Abschluss fand.
Anschließend ergriff der Vorsitzende des ASGB, Georg Pardeller das Wort. Er wies auf die veränderten Rahmenbedingungen hin, die in den letzten 20/30 Jahren für den dritten Lebensabschnitt eingetreten sind. Dabei unterstrich er die oft unersetzlichen Dienste von Oma und Opa zu Gunsten ihrer Jungfamilien und meinte, es wäre zu überlegen, wie solche Großeltern von Seiten der öffentlichen Hand entschädigt werden könnten, weil sie es erst ermöglichen, dass beide Elternteile als Nachwuchskräfte in der öffentlichen oder privaten Wirtschaft tätig sind. Er gab unter anderem auch Informationen, Erklärungen und Zahlen zu den Erwerbspersonen, den Einzelhaushalten und der allgemeinen höheren Lebenserwartung. Der „Generationenvertrag" ist geplatzt, deshalb muss man nach neuen Lösungen für Abfertigungen und Renten suchen. Dabei denkt Georg Pardeller an Zusatzrenten, Eingliederung der Abfertigung, beitragsfreie, steuerbegünstigte Weiterarbeit, um nur einiges zu nennen. Wörtlich sagte er „Nicht zufällig ist die Gewerkschaft der Rentner entstanden": Nicht nur, dass Weiterarbeit, Fürsorge- und Steuerbetreuung, Einfluss auf die Gesellschaft, Einforderung altersgerechten Leistungen und Einrichtungen weiter zu behandeln sind, wir müssen und wollen unsere Berufs- und Lebenserfahrung für uns und die Gemeinschaft nutzen, unsere Rechte verteidigen und uns vor Übergriffen, verweigerten Leistungen und Entrechtung schützen. Deshalb wolle man vordringen in die Zentralen der Macht, wo die Schaltknöpfe sind, um nicht auf Umwegen und als Bittsteller, sondern als Partner in der Gestaltung öffentlichen Geschehens und als Interessenvertreter der mehrzähligen Bevölkerungsschicht, der Südtiroler Arbeiterschaft, unsere Anliegen durchzusetzen.
Es folgte das Hauptreferat, das unser Freund und ÖGB-Funktionär Benny Fischer hielt. Es war ein großartig angelegter zeitlich und räumlicher Rückblick und Ausblick, der brillant vorgetragen, mit einem Wort des Arbeiterdichters Ferdinand Lasalle begann und mit einem solchem endete: Der Erde Glück, der Sonne Pracht, des Geistes Licht, des Wissens Macht, dem ganzen Volke sei´s gegeben.
Es folgte eine Pause, wo alle ein reich gedecktes Buffet vorfanden, das Adolf Buratti organisiert hatte. Ein großer Dank sei hier dem Franziskaner-Bäck Herrn Heinrich Pfitscher ausgesprochen, der die feinen Brötchen, Törtchen und sonstige Süßspeisen gespendet hatte. Danach wurde die Diskussion eröffnet. Es gab sehr viele Wortmeldungen, ein Beweis, dass unsere Themen großes Interesse hervorgerufen haben. Unsere Versammlung hat dadurch eine besondere Note und Lebendigkeit erhalten. Anschließend wurden sechs Resolutionen vorgelesen und zur Abstimmung gebracht. Die Resolutionen, die alle angenommen wurden, befassten sich mit der Pflegeversicherung, dem Verbraucherschutz, der Preisentwicklung, der Muttersprache und mit dem Ticket.
Es wurde der neue Landesvorstand vorgestellt, der aus 18 Vorstandsmitgliedern aus allen ASGB-Bezirken besteht und mittels Briefwahl ermittelt wurde. Man schritt dann zur Ehrung eines verdienten Vorstandsmitglieds. Adolf Buratti würdigte das Wirken von Franz Prenn, der ein Gründungsmitglied unserer Gewerkschaft ist. Da er selbst wegen Krankheit nicht anwesend war, nahm Paul Peter Beikricher stellvertretend das schöne Buch entgegen.
Adolf Buratti bedankte sich am Ende für das gute Gelingen unserer Landesversammlung und anschließend waren alle zum Mittagstisch eingeladen. •