Aktuell

Der digitale Wandel und die
Auswirkungen auf die Arbeitnehmer

Der ASGB organisiert am 17. November 2016 eine Tagung zum Thema „Der digitale Wandel und die Auswirkungen auf die Arbeitnehmer“. Die Tagung findet auf der Haselburg bei Bozen statt.

Es gilt vorauszuschicken, dass sich durch die zunehmende Digitalisierung die Arbeit im generellen verändern wird. Viele sprechen vom digitalen Wandel, andere gar von einer neuen industriellen Revolution (Industrie 4.0). Nach eingehender Recherche ist eigentlich nur eines klar, und zwar dass man die Auswirkungen vor allem auf die Arbeitnehmer noch nicht voraussehen kann. Einige Veröffentlichungen, vor allem von wirtschaftsnahen Institutionen, prophezeien durchaus positive Veränderungen für die Arbeitsplätze. In anderen Veröffentlichungen ist vom Gegenteil die Rede. Nach unserer Einschätzung ist es noch nicht zu spät dafür, aktiv den digitalen Wandel mitzugestalten und damit einerseits für die Arbeitnehmer akzeptable Voraussetzungen zu schaffen, im zukünftigen Markt zu bestehen, andererseits aber auch erworbene Rechte weiterhin zu garantieren und bei umfassender Kenntnis der Situation auch durchaus imstande zu sein, bei neu entstehenden Arbeitsformen im Sinne der Beschäftigten reagieren zu können.
Die brennendsten Fragen, die uns im Rahmen
der Digitalisierung beschäftigen sind folgende:
1) Können/werden – und wenn ja, wie viele - Arbeitsplätze durch die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung wegfallen?


2) Welche werden neu entstehen? Können damit die wegfallenden Arbeitsplätze kompensiert werden?

3) Welche Berufe werden zukunftsträchtig sein?

4) Wie bereitet man die Arbeitnehmer auf die digitale Wende vor, wie wird der Ausschluss gering Qualifizierter vermieden?

5) Welche werden die gewerkschaftlichen Herausforderungen in Zukunft zum Arbeitnehmerschutz sein (Entstehung neuer Arbeitsformen, flexible Arbeitsplatzgestaltung etc.)?

Die oben angeführten Fragen zu erörtern, Lösungsansätze bzw. Strategien für eine ungewisse aber durchaus gestaltbare Arbeitnehmersituation zu finden und die jeweiligen Erfahrungen im Kontext der digitalen Wende weiterzugeben ist Anlass für den ASGB am 17. November 2016 eine Tagung zum Thema „Der digitale Wandel und die Auswirkungen auf die Arbeitnehmer“ zu organisieren.
Tagungsprogramm am 17. November 2016
9.00 Uhr
Eröffnung durch Tony Tschenett, dem Vorsitzenden des ASGB
9.15 Uhr
Grußworte der Ehrengäste
9.45 Uhr
Referat von Karin Zimmermann vom Österreichischen Gewerkschaftsbund
10.20 Uhr
Referat von Paul Mairl von der Firma GKN Sinter Metals, die in Sand in Taufers ein Vorzeigewerk für die Industrie 4.0 errichten wird
11.00 Uhr
Kaffeepause
11.20 Uhr
Wie funktioniert ein 3D-Drucker? Kurze Videovorführung
11.30 Uhr
Referat von Josef Ziernhöld, Mitarbeiter im Bereich Produktentwicklung und neue Technologien beim IDM Südtirol
12.00 Uhr
Publikumsfragen an die Referenten und anschließendes Mittagessen

Aktuell

Tod im Maisfeld?

Filmvorführung „Treugrond“ mit anschließender Podiumsdiskussion. Organisierte Morde an afrikaanssprachigen Landwirten erschüttern Südafrika. Ein Thema, das in Europa kaum bekannt ist.
Um auf diese Missstände aufmerksam zu machen und den Opfern Gehör zu verschaffen, organisierte der Südtiroler Freundeskreis der Afrikaaner mit Beteiligung des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes und des Südtiroler Bauernbundes am 13. September auf Schloss Maretsch die Vorführung des Films „Treugrond“ mit anschließender Podiumsdiskussion.
Die Stühle waren bis auf den letzten Platz besetzt, unter das Publikum mischten sich auch prominente Gäste. Unter anderem waren Sieghard Alber (Obmann der Südtiroler Bauernjugend), Florian von Ach (Bundesgeschäftsführer des Schützenbundes), Alex Piras und Priska Auer (Vizevorsitzender und Bundessekretärin des ASGB), Alexander Wurzer (ASGB-Jugend-Vorsitzender), sowie Alberto Stenico (Präsident der Lega Coop) gekommen.
Freundeskreis-Vertreter Christoph von Ach stellte in seiner Einführungsrede fest, dass die Opfer dieser Mordserie fast ausschließlich der einheimischen, afrikaanssprachigen Volksgruppe der Buren angehören, die als Minderheit in Südafrika großem politischen Druck ausgesetzt ist. Die Farmermorde sind dabei nur der offensichtlichste Ausdruck einer minderheitenfeindlichen Grundausrichtung, die zu den negativsten Aspekten in der gegenwärtigen politischen Situation der so genannten „Regenbogennation“ zählen. Auch berichtete von Ach über die historischen Bezugspunkte zwischen Südtirolern und Buren, die vor 70 Jahren beim Abschluss des Pariser Vertrages besondere Bedeutung erhielten. Während des Filmabspanns blickte man in erschütterte Gesichter, dies war einerseits der realistischen Darstellung der Bauernmorde geschuldet, andererseits aber auch der Tatsache, dass der Inhalt nicht Fiktion ist, sondern die reale Situation wiedergibt.
Die Podiumsdiskussion im Anschluss - unter fachkundiger Moderation von Ulrieke van den Driesch - mit Altlandeshauptmann Luis Durnwalder, Bernhard Burger vom Südtiroler Bauernbund, Alexandra Egger vom ASGB, Gino Bentivoglio vom Freundeskreis der Afrikaaner, sowie Danie Brink aus Südafrika, Direktor der Hilfsorganisation „Helpende Hand“, erörterte die problematische Situation Landwirte und der afrikaanssprachigen Minderheit. Sichtlich schockiert zeigte sich Alexandra Egger, die dem Publikum ein Gespräch mit einem südafrikanischen Gewerkschafter folgendermaßen schilderte: „Vor einem Jahr war ich zu Besuch bei der Gewerkschaftsorganisation Solidariteit in Südafrika. Anlässlich der Premiere des heute gezeigten Films mit deutschen Untertiteln, saß ich neben einem Gewerkschafter, dessen Onkel samt Familie auf die eben gezeigte Weise ermordet wurde.“ Nach und nach verlagerte sich die Diskussion zu etwas generelleren Themen, wie die soziale Lage der Buren. Altlandeshauptmann Luis Durnwalder, der bereits persönlich in Südafrika war und sich ein Bild von der Situation machen konnte, erzählte, er hätte aufgrund der schockierenden Situation, der Unterdrückung der Buren, bereits Hilfsprojekte eingereicht, die unverständlicherweise jedoch abgewiesen wurden.
Danie Brink berichtete von den Sozialprojekten seiner Organisation, die auf großes Interesse im Publikum stießen. Unter anderem werden 4.000 Schulkinder in Südafirka durch die Organisation „Helpende Hand“ mit einer täglichen Mahlzeit versorgt. Die Diskussionsteilnehmer zeigten sich sehr interessiert daran und schlossen eine Unterstützung dieses Projekts nicht aus.
Denn am Ende einer angeregten Diskussion waren sich Podium und Zuschauer einig: Minderheiten müssen Minderheiten helfen!