Die Seite der Rentnergewerkschaft im ASGB

Unser Einsatz bei den Gemeinden für eine Senkung der öffentlichen Tarife

Wir alle haben mittlerweile die bittere Erfahrung machen müssen, dass die Kaufkraft unserer Renten dahin schmilzt wie Schnee an der Sonne. Die Lebenshaltungskosten sind seit der Einführung des Euro kontinuierlich gestiegen, die Mieten haben sich in vielen Fällen sogar verdoppelt, während die Renten mit dieser Entwicklung überhaupt nicht Schritt halten.
Die Gründe dafür sind vielseitig, nicht der Euro als Währung ist daran schuld, sondern es hat an einer flächendeckenden effizienten und gründlichen Preisüberwachung gefehlt.
Und auch der Warenkorb zur Ermittlung der Inflationsrate entspricht nicht unseren realen Bedürfnissen, das heißt er enthält Güter und Waren und gewichtet diese in einer Weise, die der wirklichen Nachfrage nicht gerecht wird.
Neben dieser privatwirtschaftlichen Teuerung haben aber auch die öffentlichen Einrichtungen kräftig die Tarife erhöht.
Von diesem Sachverhalt ausgehend hat es der Obmann der Rentnergewerkschaft Adolf Buratti als notwendig erachtet, mit dem deutschen „Bürgermeister" Elmar Pichler-Rolle eine Aussprache über diese Problematik zu führen. Im Jänner ist es zu dieser Aussprache gekommen, wo unsere Sorgen bei Herrn Pichler-Rolle ein offenes Ohr gefunden haben. Er versprach sich für uns einzusetzen und nach kurzer Zeit erging an unseren Obmann ein persönlicher Brief, wo uns zugesichert wurde, dass die Stadtverwaltung Bozen heuer und eventuell auch noch im nächsten Jahr die Tarife einfrieren wird.
Gestützt auf diese positive Erfahrung hat Obmann Adolf Buratti alle übrigen 115 Südtiroler Gemeinden angeschrieben mit demselben Anliegen. Etliche der angeschriebenen Gemeinden haben bereits positive Stellungnahmen bezogen. Stellvertretend für alle sei hier die Gemeinde Ahrntal angeführt, dessen Bürgermeister Dr. Rieder sogar die Abwassergebühren, die bekanntlich sehr hoch sind, um 18 Prozent gekürzt hat und auch den ICI-Freibetrag ziemlich erhöht hat. Es ist uns allerdings auch klar, dass die Gemeinde in einigen Fällen wenig Spielraum für größere Tarifsenkungen haben, weil sie an Gesetzes- und Haushaltsregeln gebunden sind.
Immerhin ist es erfreulich für uns, dass wir in vielen Fällen Erfolg bei den Tarifkürzungen gehabt haben. Neben dieser Aktion halten wir auch ständig Kontakt mit der Verbraucherzentrale Südtirol in Sachen Preisüberwachung. Einige Mitglieder aus unserem Vorstand tragen nämlich persönlich die Aktion Preisüberwachung mit; ihnen sei hier auf diesem Wege unser Dank ausgedrückt.
In eigener Sache: Wir bitten unsere Mitglieder eventuelle Adressenänderungen baldigst uns mitzuteilen, damit die Zusendung aller Informationen regelmäßig stattfinden kann.
Mitteilung an alle Mitglieder
Auch heuer im Herbst werden wir Informationsversammlungen abhalten und zwar in Bozen beim Kellermann, im Vinschgau beim Bahnhofrestaurant, in Meran beim Grafen Meran, für Brixen beim Köfererhof in Neustift; für die Wipptaler und Eisacktaler findet unsere Versammlung bei einem Törggeletreffen in Jenesien beim Gasthof Unterweg statt, so wie bei der letzten Frühjahrsreise im Mühlental besprochen und gutgeheißen.
Im Herbst werden wir auch die mittlerweile zur Tradition gewordene Abschlussfahrt nach Occhiobello zum Fischessen unternehmen.
Die Termine werden im nächsten „Aktiv" genauestens bekannt gegeben und wir ersuchen euch so bald als möglich euch im jeweiligen ASGB-Bezirksbüro eure Teilnahme zu melden; es erfolgt nämlich keine persönliche Mitteilung mehr und deshalb nehmt bitte das entsprechende Blatt aus dem „Aktiv" zur Vormerkung des Termins heraus.
Hast Du einen Freund bzw. eine Freundin, die noch nicht bei uns eingeschrieben ist, so ersuche sie auch Mitglied der Rentnergewerkschaft im ASGB zu werden, denn bei allen Aussprachen und Verhandlungen bei den Behörden wird immer gefragt, wie groß die Anzahl der bei uns eingeschriebenen Mitglieder ist. Also, wie man sieht, hat die Größe und die Stärke ein gewichtiges Wort mitzusprechen.
Der Obmann Buratti Adolf

Landesbedienstete

Ablehnung des Angebotes zum Vertrag für die Berufsausbildung

Der Vorstand des Asgb-Landesbedienstete hat in seiner Sitzung vom 14.05.04 beschlossen, den Vertrag zu den Berufsbildern vorerst nicht zu unterzeichnen. Die Arbeitgeberseite besteht derzeit auf einigen Standpunkten, die für uns nicht annehmbar sind. Die nachstehenden Punkte sind zu berichtigen, bevor unterzeichnet werden kann.
1. Führerscheinprüfer
Mit der Begründung, dass für die Höherstufung die Voraussetzungen fehlen, wurde unsere Forderung das Berufsbild des Führerscheinprüfers in die VII. Funktionsebene zuzuordnen, abgelehnt. Für diese Kategorie wurde allerdings eine Zulage wurde für den Fall zugesagt, dass die Gewerkschaften mit der Rückstufung einer anderen vergleichbaren Kategorie einverstanden sind. Wir weisen diesen „Vorschlag" entrüstet zurück. Ein Unrecht zu beseitigen, um ein anderes einzuführen, kann es wohl nicht sein.
2. Fachlehrer mit Hochschulabschluss
Die Einführung eines Berufsbildes für Fachlehrer mit dreijährigem Hochschulabschluss in der siebten Funktionsebene würde die derzeitigen Schwierigkeiten im Berufschulbereich weiter zuspitzen. Die Berufsbilder für die Berufsschullehrer sind in jedem Fall im Einklang mit den neuen noch abzuschließenden Verträgen zu sehen. Da sich derzeit der Arbeitgeber nicht entscheiden kann, den Lehrberuf grundlegend von der Verwaltungstätigkeit zu unterscheiden, sind wir nicht bereit, kurzfristig Eingeständnisse zu machen, welche in Kürze neuen Unmut erwecken würde. Der Arbeitgeber hat versucht, die Gewerkschaften unter Druck zu setzen, indem er die längst fällige Sanierung der Fachlehrer mit gleichen Voraussetzungen, wie die Altsupplenten von der Verabschiedung des Berufsbildes des Fachlehrers mit Hochschulabschluss abhängig macht.
3. Technische Schulassistenten
Obwohl für diese Berufsgruppe wiederholt eine Aufwertung gefordert wurde, sind alle Bemühungen bislang umsonst gewesen. Da die zuständigen Abteilungen und das Schulamt keine Einigkeit finden konnten, ist für eine weitere Sanierung dieser Kategorie von Seiten der Personalverwaltung kein Handlungsbedarf.
4. Wildbachverbauer
Für die Kollegen der Wildbachverbauung wurde die Einführung eines eigenen Berufsbildes grundsätzlich angenommen. Ein konkreter Vorschlag steht aber noch aus.
5. Behindertenbetreuer
Diese KollegInnen beklagen eine unzureichende Ausbildung, um im Schul- und Kindergartenbereich ihre Arbeit zu verrichten. Die Abwanderung in andere Strukturen oder Tätigkeiten ist die Folge. Daher wäre für diese Kategorie eine auf fünf Jahre ausgedehnte Spezialisierung mit Maturaabschluss und entsprechende Höherstufung erforderlich. Die Personalverwaltung sieht diese Notwendigkeit nicht, obwohl sie auch von Fachleuten längst erkannt wurde.
Wegen des neuen Ausbildungsverfahrens, welches den Hochschulabschluss bereits nach dreijährigem Studium vorsieht, beabsichtigt die Personalabteilung die betroffenen Kategorien nicht mehr, wie bisher in die achte, sondern in die siebte Funktionsebene einzustufen. Dieser Grundsatz ist in Frage zu stellen. Die Einstufung sollte in erster Linie nach dem Arbeitsaufwand gerichtet werden und nicht nur nach der Anzahl der Studienjahre. Wir wiederholen, dass wir für gleiche Arbeit gleichen Lohn fordern.
Im übrigen beinhaltet die Verabschiedung der Berufsbilder Grundsätze, die ihre Auswirkungen auf den gesamten öffentlichen Dienst haben werden. Grundsätze sollten aber dort ausgehandelt werden, wo sie ihren Wirkungsbereich haben. In diesem Fall wären sie daher bereichsübergreifend abzuklären.