ÖffentlicherDienst
Chaos bei der Post
Anfang Februar 2019 hat Poste Italiane den Zustellungsdienst in unserer Provinz aufgrund nationaler Gegebenheiten umorganisiert.
Die Neueinteilung der Zonen und die Änderung der Arbeitszeiten haben ein noch nie dagewesenes Chaos verursacht. ASGB Betriebssekretär Alfred Sebastian Moser hat bereits Ende Jänner die Verantwortlichen von Poste Italiane um ein Treffen ersucht und seine Bedenken geäußert. Trotz der Flut an Protesten sowie der Intervention lokaler Politiker, konnte Poste Italiane nicht zum Einlenken bewegt werden. Ein besonders zwielichtiges Verhalten legten in dieser Angelegenheit die Konföderierten Gewerkschaften an den Tag. Einerseits hat man in Rom der Regelung zugestimmt und sogar eine Abänderung des Stundenplanes zum Nachteil aller, also Briefträger und Bürger, mitunterzeichnet, andererseits ist von seiten der Konföderierten nach wie vor eine klare Stellungnahme ausgeblieben, was die spezielle Situation unserer Provinz angeht und die Wahrung der Interessen der Südtiroler Bevölkerung. Damit liegt die Verantwortung für die Verschlechterung des Zustelldienstes der Post nicht nur beim Betrieb, sondern auch bei den nationalen Gewerkschaften, die diese Entwicklung hätten erahnen können. Die Stichprobenerhebung der Verbraucherzentrale (Presseaussendung vom 29.05.2019) hat die schlechte Qualität der Postzustellung bestätigt, wobei die unglaublichen Missstände bei der Zustellung von Tageszeitungen bei dieser Recherche nicht mitberücksichtigt werden konnten. ASGB Betriebssekretär Moser musste die Erfahrung machen, dass alle Gespräche in den Wind geschlagen wurden, nicht anders erging es den Konföderierten. Damit blieb kein anderer Weg, als jener in die Presse. Verschiedene Briefträger haben sich beim ASGB für das Engagement bedankt und dafür, dass die tatsächlichen Probleme der Briefträger thematisiert wurden konnten.
Die Situation der Postangestellten in Südtirol widerspiegelt die prekäre Lage vieler Arbeitnehmer in unserer Provinz bzw. die Schwäche der politischen Vertretung der Arbeitnehmerschaft. Über zwei Jahrzehnte hat sich die Politik wenig um die Anliegen der Postangestellten gekümmert, nun sind allerdings auch die Bürger Leidtragende. Ihnen bleibt daher nur die Möglichkeit, eventuelle Beschwerden an die Aufsichtsbehörde AGCOM zu richten.
Die Situation der Postangestellten in Südtirol widerspiegelt die prekäre Lage vieler Arbeitnehmer in unserer Provinz bzw. die Schwäche der politischen Vertretung der Arbeitnehmerschaft. Über zwei Jahrzehnte hat sich die Politik wenig um die Anliegen der Postangestellten gekümmert, nun sind allerdings auch die Bürger Leidtragende. Ihnen bleibt daher nur die Möglichkeit, eventuelle Beschwerden an die Aufsichtsbehörde AGCOM zu richten.