Metall
Der Vorstand des ASGB-Metall tagt
Der Vorstand des ASGB-Metall hat sich bei einem Treffen über aktuelle gewerkschaftliche Themen unterhalten. Die Entwicklung der Gewerkschaft ASGB-Metall, die Änderungen beim regionalen Familienpaket, die Arbeitsmarktlage in Südtirol und die gesamtstaatlichen Verhandlungen zu einer neuen Kollektivvertragsstruktur standen im Mittelpunkt der Diskussion.
Serafin Pramsohler, der Landessekretär des ASGB-Metall, konnte zur Entwicklung der Zahlen bei den ASGB-Mitgliedern feststellen, dass insgesamt ein leichter Zuwachs zu verzeichnen ist, obwohl immer wieder auch aktive Mitglieder durch Umstrukturierungen in verschiedenen Betrieben, Arbeitsplatzwechsel und Pensionierungen ausscheiden. Die Werbung vor Ort und ein guter Kontakt zu den Mitarbeitern ist ein unverzichtbares Gut für den Aufbau der Gewerkschaftsarbeit, zeigte sich der Landessekretär des ASGB-Metall überzeugt und dankte den ASGB-Vorstandsmitgliedern und Betriebsräten für ihre wertvolle Mithilfe.
Als positive Veränderung beim regionalen Familienpaket nahm der Vorstand des ASGB-Metall zur Kenntnis, dass für die Zeit ab 01.07.2008 nun auch eine Familie mit einem einzigen zu Lasten lebenden Kind im Alter bis zu sieben Jahren ein zusätzliches Familiengeld beansprucht kann, mit der Einschränkung allerdings, dass das Einkommen beider Elternteile ein besteuerbares Jahreseinkommen von 31.950,00 Euro nicht überschreiten darf. Serafin Pramsohler verwies auf den Termin für das entsprechende Gesuch, der zusammen mit dem eventuellen Antrag für das Kindergeld vom Land (80,00 Euro monatlich für Kinder bis zum 3. Lebensjahr) innerhalb Dezember 2008 unbedingt wahrzunehmen ist.
Zur Arbeitsmarktlage stellte der ASGB-Metallvorstand fest, dass gar einige größere Metallbetriebe in Südtirol Probleme mit ihrem Auftragsvolumen haben. Wo noch vor wenigen Monaten beträchtlich mit Überstunden- und Samstagsarbeit gearbeitet worden ist, wird jetzt vermehrt mit Urlaub, Zeitausgleich, Schließtagen und sogar Minusstunden ein zu verspürender Auftragsrückgang überbrückt. Die Metallarbeiter im ASGB hoffen, dass in nächster Zukunft eine mögliche Lohnausgleichskasse in verschiedenen Betrieben nicht zur Tagesordnung wird.
Der Vorstand hat auch einen Bericht des ASGB-Metallsekretärs über die gesamtstaatlichen Verhandlungen zu einer neuen Struktur der Kollektivverträge entgegen genommen. Die fristgerechte Erneuerung eines Kollektivvertrages und die Lohnanpassung mit Berücksichtigung der vollständigen Inflationsbemessung – ohne Unterschied ob durch Energiekosten, Rohstoffpreise oder sonstigen Preiserhöhungen hervorgerufen – wurde als unbedingte Notwendigkeit unterstrichen. In seinem Bericht verwies Pramsohler auch auf die laufenden Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften und dem Arbeitsministerium zu offenen Fragen des Welfare-Paketes des letzten Jahres, in welchem der Renteneinstieg für „Schwerarbeiter" (Nachtschicht), Möglichkeiten einer kostengünstigeren Ausschüttung von Ergebnisprämien und der Steuerdruck auf Löhne und Gehälter eine zentrale Rolle einnehmen.
Im Anschluss an die Vorstandssitzung hat der ASGB-Metall die „Manifesta 7", die Europäische Biennale für Zeitgenössische Kunst, in der Ex-Alumix in der Bozner Industriezone besucht. Die zweifelhaften Begleiterscheinungen für Mensch und Umwelt bei der Erzeugung, Verarbeitung und dem Gebrauch von Aluminium, die u. a. in der Ausstellung auch dokumentiert sind, haben die Vorstandsmitglieder des ASGB-Metall besonders beeindruckt.