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Schließt die älteste Druckerei Bozens?
1450 hat Johann Gensfleisch zu Gutenberg in Mainz die Idee entwickelt, in Blei gegossene Einzelbuchstaben zu verwirklichen. Schon um 1474 gründeten Deutschstämmige in Trient eine „Offizin", so nannte man damals die ersten Druckereien. Erst 1554 wurde in Innsbruck und 1658 in Bozen eine ständige „Offizin" eröffnet. Eine „Offizin" in der eigenen Stadt zu haben, war zu den damaligen Zeiten ein Statussymbol, wie es heute für eine Universitätsstadt der Fall ist.
Die älteste „Offizin" Bozens ist die Druckerei Ferrari-Auer. Seit über hundert Jahren wird in der Wolkensteinstraße gedruckt. Für manche Anrainer scheinen die Maschinen nun zu laut zu sein. Was einmal Fortschritt und Kultur war, scheint heute nur ein störendes Element zu sein. Es scheint so, als müßte die letzte deutsche Druckerei im Stadtbereich Bozens zusperren. Einige Dutzend Buchdrucker schlafen derzeit nicht gut, weil sie entweder in einen anderen Betrieb versetzt werden oder sich einen anderen Arbeitsplatz suchen müssen.
Wir vom ASGB werden nicht stillschweigend zusehen, wie die geschichtsträchtige Druckerei Ferrari-Auer zugesperrt wird, und dadurch nicht nur Arbeitsplätze verloren gehen, sondern auch ein Stück Tirolertum aus Bozen verschwindet.