Hilfsprojekte 2013

Unsere Hilfsprojekte im Jahr 2013

Im Jahr 2013 haben wir insgesamt 564.164 Euro in unsere Projekte investiert. Das waren 11.968 Euro weniger als im Jahr vorher. Absoluter Höhepunkt war der Besuch höchster politischer Delegation aus Südtirol Anfang des Jahres, bestehend aus dem Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder, dem LA Thomas Widmann und dem Kabinettschef Klaus Luther. Die Delegation besuchte unsere Projekte und der Landeshauptmann weihte das neue „Rays of Youth“-Jugendzentrum ein.
Schulen, Ausbildung und Schülerheime
Im Schuljahr 2013/14 unterstützten wir insgesamt 10 Schulen mit 1.972 SchülerInnen und 98 LehrerInnen. Außerdem finanzierten wir 4 Schülerheime mit 136 Kindern.
Mit Hilfe des Landes Südtirol konnten zu Beginn des Schuljahres 2013/14 zusätzlich Unterrichtsmaterialien für 74 Flüchtlingsschulen mit insgesamt 14.150 SchülerInnen gekauft werden. Zudem unterstützten wir auch die kleine Schule in Ku Don & San P’Lar in Burma mit einem Zuschuss für Lehrergehälter und Bauarbeiten.
„Ray of Hope“-Schulen in Thailand: Die „Ray of Hope“-Schulen werden von unserem Team umfassend betreut: sämtliche Schulmaterialien werden gekauft und zugestellt, in monatlichen Treffen werden die Lehrergehälter bezahlt, Probleme und gemeinsame Projekte besprochen, Rechnungen überprüft und eingesammelt sowie ein Vorschuss für den kommenden Monat ausbezahlt. 2013 unterstützten wir 7 „Ray of Hope“-Schulen mit insgesamt 1.833 SchülerInnen und 93 LehrerInnen.
Alle SchülerInnen bekamen von uns einen Ausweis mit Lichtbild für das Schuljahr 2013-14. Die LehrerInnen sind beim lokalen Erziehungsministerium registriert und haben ebenfalls einen Ausweis. Das schützt SchülerInnen und LehrerInnen vor möglicher Verhaftung und Abschiebung.
Zu Beginn des Jahres kam es zu einem tragischen Schulbusunfall an unserer 42km Schule, bei der ein LKW ungebremst in den stehenden Schulbus raste. Ein Kind kam ums Leben und viele weitere wurden schwer verletzt. In der Regenzeit kam es zu schweren Überschwemmungen von denen unsere Schulen, aber vor allen Dingen die Familien unserer SchülerInnen hart getroffen wurden. In beiden Fällen leistete unser Team Nothilfe.
Aufgrund von Schwierigkeiten mit der Schulleitung der BHSOH Schule und fehlender Transparenz haben wir beschlossen uns ab dem kommenden Schuljahr von der Schule zu verabschieden. Trotz langer Gespräche ist eine Kooperation leider nicht mehr möglich.
Im März deckte Chaung Khu einen Mißbrauchsfall an der LDF-Schule auf. Ein Lehrer hat sich an einer 12jährigen Schülerin vergangen. Der Fall sorgte für großes Aufsehen. Die Schule läuft inzwischen unter dem neuen Namen Ah Yone Thit mit neuer Führung weiter, das Heim wurde geschlossen. Der verantwortliche Lehrer wurde zu einer Gefängnisstrafe von 48 Jahren verurteilt.
Schulen im burmesischen Grenzgebiet (Special Area): In diesem Jahr unterstützten wir die Schule in Pah Bu Hla Hta, sowie die Grund- und Mittelschule in Kaw Poe Khee mit insgesamt 139 SchülerInnen und 5 LehrerInnen. Die Situation jenseits der Grenze hat sich etwas beruhigt und wir hoffen, dass die drei Schulen im kommenden Schuljahr auf eigenen Füßen stehen können.
Schülerheime: wir unterstützten 4 Schülerheime mit insgesamt 136 InsassInnen. Zwei sind unseren „Ray of Hope“-Schulen angeschlossen, eines liegt im Flüchtlingslager Mae La und ein weiteres an der Grenze in Umphang. Die Heime bieten einen Platz für Kinder von besonders armen Familien und Waisen. Im Heim werden sie behütet, verpflegt und können sich ganz auf ihre Schulbildung konzentrieren.
Beschreibung Anzahl Schüler Lehrer
„Ray of Hope“ Schulen Mae Sot 7 1.883 93
Schulen in der Grenzregion (Special) 3 139 5
Schulen gesamt 10 1.972 98
Schülerheime 4 136

Die Verantwortliche der Schul- und Ausbildungsprogramme Chaung Khu hat uns Ende Dezember verlassen. Sie war maßgeblich für den Erfolg unserer Arbeit an der Grenze verantwortlich und wir werden sie sehr vermissen. Sie wird uns weiterhin mit Rat und Tat in Burma zur Seite stehen. Ihre Position wurde ab September von Khin Soe Mon übernommen. Seit Juni arbeitet zudem David als Assistent im Projekt.
Aus- und Weiterbildung: Immer wieder organisieren wir verschiedene Aus- und Weiterbildungen. Im vergangenen Jahr wurden z.B. eine Fortbildung zur Sensibilisierung von Körperhygiene, ein Workshop im Haareschneiden oder ein Kurs für die Schulbusfahrer organisiert, um die Sicherheit des Transports zu verbessern. Auch von außerhalb wurden Kurse angeboten. So kam wie in jedem Jahr das Team des SPARK Circus und gab einen Zirkusworkshop an unseren Schulen in Mae Sot.
Außerdem nahm unser Team gemeinsam mit den Schulen an verschiedenen Veranstaltungen und Aktivitäten, wie dem Welt-Kinder-Tag oder – als einzige Organisation in Thailand - dem „World Humanitarian Day“ der UNO in Bangkok, teil.
Helfen ohne Grenzen organisierte für alle Schulen einen Sport Tag im Dezember, bei dem 350 SchülerInnen unserer Schulen in Sport und Spiel gegeneinander antraten.
Viele der Fortbildungen werden mittlerweile von den Jugendlichen unseres „Ray of Youth“-Teams organisiert und durchgeführt. Mehr dazu im folgenden Abschnitt.
„Rays of Youth“: Höhepunkt des Jahres war die Eröffnung des eigenen „Rays of Youth“-Jugendzentrums im Januar durch den Südtiroler Landeshauptmann Luis Durnwalder. Das Jugendzentrum verfügt über genügend Platz für Trainings, Workshops und Veranstaltungen, dazu einen voll ausgestatteten Computerraum und den Musikraum.
Dort sowie an Schulen und in den Flüchtlingsgemeinschaften führt das „RoY“-Team allerlei Fort-und Weiterbildungen durch und unterstützt andere Organisationen in diesem Bereich. Das „Rays of Youth“-Team ist weit über die Grenzen Mae Sots bekannt und hat inzwischen begonnen, das Projekt auf der burmesischen Seite der Grenze anzubieten.
Das „RoY“-Team bestand in diesem Jahr aus 4 jungen Mitarbeiterinnen: Joli, Kiki und Kat, sowie der neuen Leiterin des Musikprojektes Nay Chilin. Die zwei Hauptprojekte sind die Ausbildung der „Peer Youth“ sowie das Musiktraining. Die ersten „Peer Youth“ beendeten ihre zweijährige Ausbildung erfolgreich im Juni. Fünf der Absolventen werden ab April 2014 in unser Programm aufgenommen, um den Aufbau der Aktivitäten in Burma zu beginnen.
Im vergangenen Jahr wurden unter anderem folgende Aktivitäten durchgeführt:
Aufnahme eines neuen Albums/CD der MusikschülerInnen mit 7 Songs und dazugehörigen Musikvideos
Abschluss des 2-jährigen „Rays of Youth Leadership Trainings“ im Juni mit Zeremonie und Vergabe der Diplome an die 20 „Peer Youth“
Die folgenden Fortbildungen wurden von den Jugendlichen als eigenes „Mini Projekt“ zur Übung und zum Abschluss der Ausbildung selbst geplant und durchgeführt: Training über Menschenhandel für insgesamt 206 SchülerInnen, Training über Gesundheit und Hygiene für insgesamt 288 SchülerInnen, Training über Kinderrechte für insgesamt 189 SchülerInnen, Verkehrstraining für insgesamt 153 SchülerInnen und Training zum Thema umweltgerechte Müllentsorgung für insgesamt 100 SchülerInnen.
Unser Team war zentrale Ansprechstelle für M-TV MitarbeiterInnen bei der Planung und Organisation der „M-TV EXIT“ Show in Mae Sot, der Kampagne des Musiksenders M-TV gegen Menschenhandel. Unsere Jugendlichen bekamen eigene Auftritte während der Show, unsere Leiterin des Programmes Joli wurde für eine Dokumentation über die Arbeit von „Rays of Youth“ interviewt.
Mitgestaltung des „World Children Day“ in Pho Phra
Regelmäßige „Community Road Shows” zum Thema „Geburtenregistrierung“ in Zusammenarbeit mit der Organisation „World Vision“
Sommercamp mit Intensivkursen für die „Peer Youth” u.a. zu Themen wie Kinderrechte, Projektmanagement, Tonaufnahme, Schnitt und Exkursionen zu Organisationen in Mae Sot sowie ein Workshop mit dem thailändischen Fernsehsender „Thai PBS“, bei dem ein eigener Dokumentarfilm erstellt wurde.
Teilnahme am Ausbildungscamp der Provinz Tak zum Thema Menschenhandel
Gemeinsamer Besuch der Dörfer unserer „Peer Youth” auf thailändischer sowie auf burmesischer Seite der Grenze, sowie eine Exkursion nach Burma, das viele der Jugendlichen zum ersten Mal besuchten
2 wöchiges Praktikum der „Peer Youth” bei Helfen ohne Grenzen und anderen Organisationen in Mae Sot
Insgesamt entstanden 38 Videos (zu sehen im „Rays of Youth“ Youtube Channel) sowie 3 Komikbücher.
Einige unserer Schulen, Heime und das Jugendprojekt „Rays of Youth“ werden, oft seit vielen Jahren, von vielen EinzelspenderInnen und den folgenden Projektpaten finanziert: ACS Data Systems AG, Augschöll Johann, Bio Südtirol Landw. Gen., Camping Seiser Alm, Capito Caroline, Olivia Guevara, Hope 4 the World, Jugendsinfonieorchester Südtirol, Sybille Keim, Kunstdünger GmbH, Eine Weltgruppe Lajen, Maico GmbH, Nonna Gabriella, Nordwal AG, Axel & Sabine Senftleben, Klasse 2 A Technologische Fachoberschule J. Ph. Fallmerayer, Bäckerei Trocker, Wendelgard Lageder Projekt, Wolf Fenster AG.
Im Jahr 2013 haben wir 246.710 Euro oder 43,7% der Gesamtausgaben in Schulen und Ausbildung investiert. Die Nettoausgaben für die laufenden Kosten betragen 212.283 Euro und die Baukosten für Einrichtung und Ausstattung vom „RoY“-Jugendzentrum 34.427 Euro.
Gesundheit und medizinische Projekte
Prothesenabteilung Mae Tao Klinik: Wir unterstützen die Prothesenabteilung der Mae Tao Klinik mit Beitrag des Landes Südtirol mit sämtlichen Materialien zum Prothesenbau, sowie Desinfektionsmitteln und Verbandsmaterialien. 2013 erhielten 256 Minenopfer dort eine neue Prothese.
Das Unternehmen Ladurner Hospitalia hat uns medizinische Geräte und Zubehör für die Mae Tao Klinik gespendet, und Fercam hat für uns die Transportspesen übernommen.
Akupunkturabteilung Mae Tao Klinik: Die Akupunkturabteilung besteht seit 2011 und wird seit Beginn von uns mit Materialien versorgt. Unter anderem werden Migräne, Lähmungen, Arthritis, Rückenschmerzen und Muskelschmerzen behandelt. Akupunktur kann oft die teuren Medikamente ersetzen. 2013 wurden in der Akupunkturabteilung insgesamt 3.593 Patienten behandelt. Wir belieferten die Akupunkturabteilung mit Akupunkturnadeln, Wärmelampen, ätherischen Ölen und Salben, Stethoskopen, Scheren, Kleidung und Trennwänden.
Kathi Zeschg Klinik: Die kleine Klinik auf burmesischer Seite kümmert sich um die Gesundheit der 3 umliegenden Dörfer mit insgesamt 1.374 Menschen. 2013 mussten insgesamt 12 Patienten nach Umphang überwiesen werden, da die Klinik nicht ausreichend Mittel hatte, um die Patienten erfolgreich zu behandeln. Wir kaufen und stellen sämtlichen Bedarf direkt zu.
Wir danken der Familie Zeschg und deren Freunden und Verwandten für die langjährige Unterstützung im Gedenken an ihre Tochter Kathi.
Im Jahr 2013 haben wir 26.461 Euro oder 4,7% der Gesamtausgaben in unsere medizinischen Projekte investiert.
Gemeinschaft und Schaffung von Einkommen
„The Happy Tailor“ – Nähwerkstatt: 2013 stellte die Nähwerkstatt insgesamt 2.030 komplette Schuluniformen für die SchülerInnen unserer „Ray of Hope“-Schulen her. Zu Beginn des Jahres arbeiteten nur mehr 5 MitarbeiterInnen in der Nähwerkstatt. Da die Bestellungen von außerhalb anstiegen, konnte die Anzahl der MitarbeiterInnen am Ende des Jahres auf 8 erhöht werden.
Neben den Uniformen für unsere Schulen produzierte die Nähwerkstatt Uniformen auf Bestellung, sowie Jacken, Shirts und Poloshirts. Insgesamt wurden 4.273 Kleidungsstücke inklusive 172 Sonderbestellungen des „Rays of Youth“-Teams (Tanzkleidung, Rücksäcke, Vorhänge, Shirts und Taschen für die Musikinstrumente) sowie 327 Taschen bestellt und gefertigt. Zusätzlich begannen wir mit der Herstellung von netten Geschenksartikeln, die wir selbst entwerfen, wie z.B.: verschiedenste Taschen (Einkaufstaschen, Handtaschen etc.), Korbsets in verschiedenen Größen, geflochtene Armbänder, Portemonnaies, Schlüsselanhänger, Beauty Cases, Rucksäcke und Computertaschen. Helfen ohne Grenzen vermarktet diese Erzeugnisse bei Veranstaltungen und im Internet. Insgesamt wurden 383 Artikel hergestellt.
Das Team vor Ort ist sehr kreativ und entwirft mittlerweile selbständig neue Produkte. Im letzten Jahr hat das gesamte Team einen großen Qualitätssprung gemacht. „Happy Tailor“ erhielt aber auch externe Aufträge von anderen Organisationen und kleinen Modefirmen und erwirtschaftete damit 77.079 Thai Baht (ca. 1.888 Euro), die selbstverständlich in das Projekt einfließen.
Wir danken der Stiftung Maro für die Unterstützung.
Im Jahr 2013 haben wir 40.011 Euro oder 7,1% der Gesamtausgaben in unser Programm für Gemeinschaft und zur Schaffung von Einkommen investiert.
Nahrung und Landwirtschaft „yummy! – Essen an Schulen
Anfang 2013 zog die Küche in ein neueres, größeres Gelände um. Wir haben auf den Bau der neuen Küche aus wirtschaftlichen Gründen verzichtet, da der Bedarf nicht langfristig – wie ursprünglich geplant – gesichert ist. Wir bezahlten daher der Region Trentino Südtirol den Teil des erhaltenen Beitrages in Höhe von knapp 37.000 Euro zurück. Für diese sorgfältige Vorgangsweise erhielten wir von Seiten der Region anerkennendes Lob.
Das neue Areal bietet reichlich Platz für zusätzliche Landwirtschaft. Es wurde mit dem Anbau von verschiedenen Gemüsesorten begonnen. Die Ernte deckt nun einen Teil der Lebensmittel, die für die Zubereitung der Mahlzeiten verwendet werden. Ebenso wurde mit der Abfall-Kompostierung zur umweltgerechten Mülltrennung begonnen und so natürlicher Dünger für den eigenen Gemüsegarten hergestellt.
Zum Jahresende belieferte die Küche insgesamt 14 Schulen und 8 Schülerheime im Großraum Mae Sot mit gesunden und ausgewogenen Mahlzeiten.
Der Catering-Service unserer Küche bereitete dieses Jahr 28.932 Mahlzeiten zu, 7.250 mehr als im Vorjahr. Insgesamt erwirtschaftete die Küche mit externen Aufträgen 90.060 Baht (ca. 2.207 Euro), die ins Projekt eingeflossen sind.
2013 kochte das Team insgesamt 642.937 Mahlzeiten. Wir konnten den Preis pro Mahlzeit bei 30 Cent belassen (inkl. aller Kosten und der Zustellung). Es arbeiteten 12 MitarbeiterInnen sowie ein Praktikant im Projekt.
Wir selbst finanzierten insgesamt 516.556 der 642.937 Mahlzeiten. Das Essen an einige Schulen wird von anderen Spendern unterstützt.
Notfallhilfe:
Immer wieder musste unser Büro Nothilfe leisten. Am Anfang des Jahres verunglückte unser Schulbus der 42km Schule. Ein Kind starb und viele mussten ins Krankenhaus. Ein Junge musste über mehrere Monate in Chiang Mai behandelt werden. Ihm drohte eine Beinamputation, die dank der Unterstützung von Herrn Brodtbeck verhindert werden konnte. Wir unterstützten die Kinder und deren Familien im Krankenhaus und kümmerten uns um regelmäßige Nachuntersuchungen. 3.100 € konnten von unserem Büro in Südtirol aus für das tragische Unglück gesammelt werden.
In der Regenzeit brach eine Jahrhundertflut über Mae Sot herein, das für die Dauer einer Woche teilweise meterhoch unter Wasser stand. Besonders betroffen waren die Flüchtlingsgemeinden, die aus Armutsgründen entlang der Flussläufe hausen. Wir lieferten Essen aus unserer Küche, Trinkwasser, Lebensmittel, Kleider, Medikamente, Decken, Matten, Moskitonetze und Kochgeschirr. Dabei durften wir die Boote der thailändischen Armee mitbenutzen und erstmals auch offiziell auf der burmesischen Seite der Grenze helfen. 6.710 Euro wurden für die Flutnot gespendet. Auch die Stiftung Südtiroler Sparkasse sagte für die Flutopfer einen Beitrag von 5.000 Euro zu.
Viele Hilfsorganisationen haben ihre Zelte auf thailändischer Seite abgebrochen und die Flüchtlinge ohne finanzielle Hilfe alleine zurückgelassen. Im Juli drohte dann einigen Schulen das komplette Aus, da Geldmittel für die Lehrergehälter fehlten. Unser Team vor Ort hat gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen ein Krisenkomitee gebildet, um zu verhindern, dass unzählige Flüchtlinge ohne Schulausbildung bleiben. Wir konnten 2.015 Euro für die Lehrergehälter beisteuern.
Wir danken neben den vielen EinzelspenderInnen vor allem den folgenden Projektpaten und Beitraggebern für die oft bereits langjährige Unterstützung bzw. Finanzierung dieser Projekte: Amt für humanitäre Hilfe (Region Trentino Südtirol), Bischöfliches Ordinariat (Missio-Sternsinger) , Hans Engl Werkzeugbau OHG, Amt für Kabinettsangelegenheiten (Land Südtirol), Costanza und Cristina Merzagora Piatti, Metzgerei Schanung, Stiftung Maro, Stiftung Südtiroler Sparkasse.
Im Jahr 2013 haben wir 154.967 Euro oder 27,5% der Gesamtausgaben in unser Programm für Nahrung und Landwirtschaft investiert. Die Nettoausgaben für die laufenden Kosten betragen 149.627 Euro und die Renovierungskosten der neuen Küche betragen 5.340 Euro.
Projektbetreuung und Soziales
Sämtliche Projekte werden von unserem Büro in Mae Sot, Thailand aus überwacht und betreut. Das Team besucht die Projekte regelmäßig, bearbeitet Anfragen und löst anfallende Schwierigkeiten. Die MitarbeiterInnen pflegen Kontakt zu lokalen Organisationen und Regierungsbüros, helfen unseren Projektpartnern in Notfällen und stehen ihnen immer beratend zur Seite. Regelmäßig werden Treffen und Trainings mit anderen Organisationen in Mae Sot, aber auch in Bangkok und Chiang Mai besucht.
Karin Thaler, die Koordinatorin von Helfen ohne Grenzen, besuchte Anfang Jänner für zwei Wochen unsere Projekte und unser Team in Mae Sot.
Besucher und Freiwillige werden von unseren Mitarbeitern administrativ und bei täglich anfallenden Problemen und Fragen unterstützt.
Seit Anfang 2013 steht das „Rays of Youth“-Jugendzentrum neben unserem Bürogebäude und bietet mehr Platz für Treffen und Veranstaltungen.
Unsere Ann, Leiterin des Büros, wurde im Oktober Mutter einer Tochter. Zur Unterstützung der Büroleitung begann im September P’Djim einige der Aufgaben Anns zu übernehmen und vertrat sie während des Mutterschaftsurlaubes.
Im Dezember fand ein zweitägiger Ausflug des gesamten Teams zum Bhumipol-Damm statt, an dem auch der Gründer Benno Röggla teilnahm. Begleitet wurden wir von professionellen Trainern, die in kurzen Workshops halfen, den Team-Geist zu verstärken. Die Wahl des Mitarbeiters/der Mitarbeiterin des Jahres wurde durchgeführt und anschließend fand eine große Party statt.
Neben den Projekten, die von uns aus Südtirol unterstützt werden, hat unsere Stiftung Help without Frontiers Thailand Projektfinanzierungen von internationalen Organisationen überantwortet bekommen. So wird zum Beispiel das Projekt „IMPACT“, zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Burmesischen Kindern in Thailand, gemeinsam mit der Organisation Save the Children durchgeführt. Weiters wurden Projekte zum Schutz von Kindern sowie eines zur Förderung informeller Bildungsmaßnahmen innerhalb der Flüchtlingsgemeinde gestartet.
Die Ausgaben für die Projektbetreuung betrugen 2013 insgesamt 95.884 Euro oder 17% der Gesamtausgaben. Die laufenden Kosten für die Projektbetreuung belaufen sich auf 82.288 Euro und die restlichen Baukosten für das „RoY“-Jugendzentrum liegen bei 13.596 Euro.

Hilfsprojekte 2013

Einnahmen aus Spenden und Beiträge für Hilfsprojekte 2013

Alle Spenden und Beiträge werden zu 100% in unsere Projekte investiert. Die Verwaltungskosten werden getrennt gedeckt (siehe Punkt 7).
Beschreibung
Beträge gerundet
2011 2012 2013 % Ver. 12/13
Spenden Projekte insgesamt 446.642 463.440 363.934 -21,5
Öffentliche Beiträge Land 30.700 27.148 n.a.
Öffentliche Beiträge Region 95.000 70.000 108.165 +54,5
Beiträge andere 8.490 129.145 68.982 -46,6
Erhaltene Bankzinsen 2.019 5.622 3.624 -35,6
Gesamtsumme 582.851 695.355 544.706 -21,7
An Spenden für Projekte erhielten wir 2013 insgesamt 363.934 Euro, das entspricht einer Abnahme von 21,5% gegenüber 2012 und ist ein Spiegelbild der schwierigen wirtschaftlichen Lage.
Das Land Südtirol genehmigte – direkt an unsere Stiftung HoG TH (scheint also hier nicht auf) - einen Beitrag von 70.000 Euro für die Finanzierung sämtlicher Schulmaterialien für 75 Flüchtlingsschulen mit über 14.000 SchülerInnen sowie Ausbesserungsarbeiten an unseren Schulgebäuden.
Die Region Trentino Südtirol genehmigte 2013 einen Beitrag von 145.000 Euro für den Ankauf von Lebensmitteln im Rahmen unseres Programmes „yummy! Essen an Schulen“. In der Bilanz scheinen aber nur 108.165 auf, da wir 36.835 Euro nicht ausgenutzte Beiträge für den nicht erfolgten Bau der Küche an die Region zurück zahlten.
In der Kategorie „Beiträge andere“ sind u.a. die Beiträge der Stiftung Maro und von Reinhard Plank über die Stiftung King Baudouin US enthalten.
Wir haben 2012 den Betrag von 250.000 Euro auf ein jederzeit verfügbares Anlagesparbuch übertragen und damit unsere Zinserträge steigern können, auch wenn 2013 die Zinsen weiter gesunken sind.