Schuluniformen sind für die Flüchtlingskinder in Thailand sehr wichtig: Sie schenken ihnen Identität und sie bieten ihnen Schutz. Die Uniformen zeigen, dass die Kinder eine Schule besuchen, d.h. dass sie dort zugehörig sind und sie dort täglich jemand erwartet. Das Tragen einer Uniform verhindert, dass sie als irreguläre Migranten von der Polizei verhaftet werden. Zudem schützt es sie, Opfer von Menschenhändlern zu werden. Oft ist die Schuluniform das beste Kleidungsstück der Kinder, und die Schüler tragen diese mit Stolz.
Aus diesem Grund haben wir 2008 The Happy Tailor gegründet. In unserer Nähwerkstatt wurden seitdem sämtliche Schuluniformen für Kinder und Lehrer aller 15 Ray of Hope Schulen genäht. Die Werkstatt ermöglichte es uns auch, Flüchtlings- und Migrantenfrauen aus Myanmar einen sicheren Job unter fairen Arbeitsbedingungen zu bieten.
Im September 2017 lief der Pachtvertrag des Grundstücks, auf dem sich die Nähwerkstatt befand, aus und wurde vom Eigentümer nicht verlängert. Nach vielen Überlegungen und Abwägungen entschlossen wir uns, die Mitarbeiterinnen in die Selbständigkeit zu entlassen.
Zum einen sind die Mietpreise in Mae Sot in der letzten Zeit stark gestiegen. Die Anmietung eines ähnlichen Areals wäre zu teuer geworden. Zum anderen konnten unsere Näherinnen in den vergangenen Jahren ihr Handwerk in unserer Nähwerkstatt gut erlernen und sind jetzt fit für den Arbeitsmarkt.
Wir verteilten unsere Nähmaschinen an die 12 Mitarbeiterinnen, sodass sie in Eigenregie weiterarbeiten können. Die übrigen Nähmaschinen gingen an unsere Schulen, wo sie von Schülerinnen und Lehrerinnen gut genutzt werden können.
Zwischen Jänner und August 2017 lag der Fokus auf der Produktion der Schüler- und Lehreruniformen. Insgesamt fertigte die Happy Tailor Nähwerkstatt 3.027 Sets für Schüler und 161 Lehreruniformen an. Diese verteilten wir nach und nach zwischen August und September an alle unsere Schüler und Lehrer. Finanziert durch die Organisation ActNow fertigten unsere Happy Tailor Mitarbeiter sowie ausgebildete Eltern und Lehrer die Happy Bag Schultaschen an. Bis Ende Dezember 2017 konnten 2.310 Schultaschen auch von zu Hause genäht werden.
2017 fanden vier Weiterbildungen und Trainings in der Nähwerkstatt statt. Zielgruppe waren zum einen die Happy Tailor Mitarbeiter und zum anderen Frauen im Flüchtlingslager Nu Po. In Zusammenarbeit mit der Organisation American Refugee Comittee (ARC) lernten 10 Frauen die Happy Bag Schultasche zu nähen und konnten sich dadurch ein zusätzliches Einkommen für sich und ihre Familie schaffen.
Produkte |
Anzahl
Produkte
2014 |
Anzahl
Produkte
2015 |
Anzahl
Produkte
2016 |
Anzahl
Produkte
2017 |
Schuluniformen (Sets für Schüler und Lehrer) |
1.804 |
2.594 |
3.545 |
3.188 |
Bestellung diverser Organisationen/Kunden |
1.638 |
3.598 |
6.196 |
- |
Bestellungen Rays of Youth |
176 |
107 |
884 |
- |
Bestellungen aus Südtirol |
916 |
845 |
1.397 |
- |
Sportuniformen |
2.316 |
- |
- |
- |
Happy Bag Schultaschen |
- |
|
|
2.310 |
Gesamt |
6.850 |
7.144 |
12.022 |
5.498 |
Dankeschön!
Wir möchten uns sehr herzlich bei Hanns Engl Werkzeugbau OHG für die Unterstützung der Nähwerkstatt bedanken!
2017 haben wir 78.692 Euro oder 13 % der Gesamtausgaben in unsere Nähwerkstatt The Happy Tailor investiert.
Ernährung und Landwirtschaft
Die Eltern arbeiten auf den Feldern
Da der Pachtvertrag des Grundstückes, wo unser Landwirtschaftsprojekt gemeinsam mit der Nähwerkstatt angesiedelt war, im September 2017 auslief, haben wir bereits 2016 begonnen, die landwirtschaftlichen Aktivitäten in unsere Schulen zu verlagern, anstatt zentral einen Garten anzulegen. Die erzielten Ernten und deren Verkauf tragen zum Einkommen der Schulen bei.
Je nach Platz und Möglichkeit halfen wir den Schulen Gärten anzulegen und führten Seminare für Lehrer und Eltern durch, wie man verschiedene Obst- und Gemüsesorten sät, pflegt und erntet.
Zusätzlich zu Obst- und Gemüseanbau halten einige Schulen auch Tiere, z.B. Hühner, Gänse, Schweine oder Fische. Die Eier und die Tiere decken entweder den eigenen Bedarf oder werden verkauft. Initiativen, die zur Selbstfinanzierung der Schulen beitragen, sind sehr wichtig, um den Kindern nachhaltig den Zugang zu Schulbildung zu ermöglichen.
Nach wie vor beliefern wir unsere Schülerheime mit Reis, da die Heimkinder drei Mal täglich eine warme Mahlzeit bekommen.
Danke!
2017 haben wir 8.579 Euro oder 2 % der Gesamtausgaben in unsere Programme Ernährung und Landwirtschaft investiert.