Hilfsprojekte 2018

Unsere Hilfsprojekte

Bildung für Kinder und Jugendliche ist seit 2002 unsere Herzensangelegenheit. 2018 investierten wir 500.462 € in unsere Hilfsprojekte. Für uns steht der Schulbesuch der Kinder, die Ausbildung von Jugendlichen und die Aufklärung von Eltern an erster Stelle. Bildung ist der Ausweg aus Armut, Verzweiflung und Not. Bildung schenkt Zukunftsperspektiven und Hoffnung.
Veranstaltung zum Tag der Kinderrechte
Die Situation in Myanmar hat sich zwar politisch seit 2016 stabilisiert, viele ethnische Minderheiten aus Myanmar, wie die Karen, Mon, Shan, Chin oder Karenni, leben nach wie vor an der Grenze in Mae Sot (Thailand) und aber warten ab, wie sich die Lage entwickelt. Die meisten Hilfsorganisationen haben seit 2017 ihre finanzielle Unterstützung auf den Wiederaufbau von Myanmar verlagert. Dies wirkt sich nachteilig für die verbleibenden in und um Mae Sot aus, da viele Projekte nach und nach schließen. Wir bleiben aber weiterhin in Mae Sot tätig, da wir immer noch gebraucht werden, vor allem von den zahlreichen Kindern, die sonst keine Schule besuchen könnten.



Hilfsprojekte 2018

Schulen und Heime

Was wir tun
Bildung ist ein Grundrecht und jedes Kind sollte dazu Zugang haben. Wir unterstützen 5 Ray of Hope Schulen mit 1.439 Kindern. Ohne diese Schulen wären viele dieser Kinder auf der Straße oder müssten den Eltern bei der Arbeit helfen. Die Stiftung in Thailand unterstützt weitere 10 Schulen, welche durch andere Spender finanziert werden.
Viele burmesische Kinder und deren Eltern halten sich illegal in Thailand auf. Damit diese Kinder eines Tages in ihre Heimat zurückkehren können, ist es wichtig, dass sie nach dem burmesischen Lehrplan unterrichtet werden. Thailändisch und Burmesisch sind zwei komplett unterschiedliche Sprachen mit einem eigenen Alfabet.


Der Schulbesuch schützt die Kinder vor den Gefahren der Straße: Menschenhandel, Organhandel, Kindesmissbrauch, Drogenmissbrauch und Kinderarbeit.
Unsere Schulen bieten auch einen sicheren Job für 72 Lehrer. Seit Juli 2017 hat sich das Einwanderungsgesetz in Thailand massiv verschärft. Einen legalen Aufenthaltsstatus zu erwerben, ist so teuer, dass es für die meisten Menschen außerhalb ihrer Möglichkeiten liegt. Aus diesem Grund unterstützen wir alle unsere Lehrer mit ihren Papieren und legalisieren so ihren Status.
Außerdem unterstützen wir 3 Schülerheime für 83 Kinder. Zwei Heime sind unseren Ray of Hope Schulen angeschlossen (Parami und Ah Yone Oo) und ein Heim befindet sich im Flüchtlingslager Mae La. Die Heime bieten Waisenkindern oder Kindern aus besonders bedürftigen Familien einen beschützten Platz zum Leben. Im Heim werden sie behütet, verpflegt und können sich ganz auf ihre Schulbildung konzentrieren.
Die landwirtschaftlichen Aktivitäten an unseren Schulen tragen zum Einkommen bei. Die erzielten Ernten dienen ein wenig zur Selbstversorgung der Schulen und zum Verkauf. Je nach Platz und Möglichkeit werden Obst- und Gemüsesorten angebaut oder Tiere, z.B. Hühner, Gänse, Schweine oder Fische gehalten.
In und um Mae Sot gibt es insgesamt 61 Migrantenschulen. Dank der großzügigen Unterstützung durch die Region Trentino-Südtirol von 45.000 € konnten wir all diese Schulen mit Schulmaterialien ausstatten. Im Schuljahr 2018-19 versorgten wir 12.896 Kinder mit Heften, Stiften, Spitzern und Linealen. Für uns ist das eine große logistische Herausforderung – für die Schulen eine überaus wertvolle Hilfe. Außerdem finanzierte die Region Trentino-Südtirol für alle Ray of Hope Schulen mit 60.000 € Uniformen für 3.304 Schüler sowie den Transport für 1.640 Schüler. Schuluniformen sind für die Flüchtlingskinder in Thailand sehr wichtig: Sie schenken ihnen Identität und sie bieten ihnen Schutz. Das Tragen einer Uniform und der Schülertransport verhindern, dass sie als irreguläre Migranten von der Polizei verhaftet werden. Zudem schützt es sie, Opfer von Menschenhändlern zu werden. Nach wie vor werden die Schulunformen in unserer Nähwerkstatt, die nun auf eigenen Füßen steht, produziert.
Durch die 8 pro Mille der Chiesa Cattolica konnten wir unsere Schulprojekte mit 38.634 € finanzieren.
Unsere Ziele
» Jedem Kind - unabhängig von Geschlecht, Religion und Ethnizität – den Zugang zu Bildung ermöglichen.
» Kinder vor Menschen- und Organhandel, Prostitution, Kindesmissbrauch, Drogenmissbrauch und Kinderarbeit schützen.
» Die Situation illegaler Kinder in Thailand verbessern und ihnen Wege für die Zukunft eröffnen.
» Den Lehrern einen legalen Status und einen sicheren Job zu verschaffen.
» Waisenkindern oder verstoßenen Kindern in den Schülerheimen ein sicheres Zuhause und Geborgenheit bieten.
» Mit den Bildungsministerien in Thailand und Myanmar eng zusammenarbeiten, damit diese die Schulabschlüsse der Migrantenschulen anerkennen.
Beginn Toilettenbau in Ta Aye Say- Myanmar




Unsere Schulen im Überblick
Parami Schule
Mit ihren 496 Schülern und 27 Lehrern ist die Parami unsere größte Schule. Die Schulstufen reichen vom Kindergarten bis zur 9. Klasse. Der Name „Parami“ bedeutet „Fähigkeiten“. Tatsächlich ist die Parami eine wahre Schule der Fähigkeiten, da sie viele innovative Ideen umsetzt. Wir unterstützen die Schule seit 2009.
Seit acht Jahren leitet die Kanadierin Megan Irving die Schule. Vor vier Jahren haben wir einen Montessori-Kindergarten in der Schule eingerichtet. Die Schule befindet sich relativ zentral in Mae Sot und ist eine der wenigen Schulen, die höhere Schulstufen anbietet. Die Eltern arbeiten in den Fabriken und Feldern oder verdienen ihr Geld als Tagelöhner. An Nachmittagen und Wochenenden werden zudem berufsbildende Kurse wie Nähkurse für die älteren Schüler und interessierten Eltern angeboten. Das angeschlossene Schülerheim bietet derzeit 23 Waisenkindern und bedürftigen Kindern einen geschützten Platz zum Leben.

Der Schlafsaal des Parami Schülerheims
Ah Yone Oo Schule
Die Schule wurde 2005 gegründet, und wir unterstützen sie seit 2009. Der Name „Ah Yone Oo“ bedeutet Morgendämmerung und steht somit für einen positiven Start. Sie liegt etwas außerhalb von Mae Sot. Die Schule hat 132 Schüler, die von 7 Lehrern vom Kindergarten bis zur 6. Schulstufe unterrichtet werden. Die Kinder stammen aus den ethnischen Volksgruppen Karen, Burmesen und Mon. Die Eltern der Schüler verdienen ihr Geld in den etwas weiter entfernten Fabriken, als Landarbeiter, Tischler oder Tagelöhner. Die Familien leben nahe der Schule unter sehr armen Bedingungen. Außerdem leben 15 Kinder im Schülerheim.
Benachteiligte Kinder und Waisenkinder erhalten ein sicheres Dach über dem Kopf und regelmäßige Mahlzeiten. Es herrscht eine sehr liebevolle und fördernde Atmosphäre. Man erkennt an jedem Detail die sorgende Hand der Schulverantwortlichen.

Ah Yone Oo Schule
Ah Yone Thit Schule
Die Schule existiert seit 2005, wir unterstützen sie seit 2006. „Ah Yone Thit“ bedeutet „ein neuer Anfang“. Sie befindet sich in einer ländlichen Gegend etwas außerhalb von Mae Sot. Die Eltern der Schüler arbeiten vorwiegend auf den umliegenden Feldern als Tagelöhner und verdienen nur sehr wenig. 83 Schüler werden von 6 Lehrer vom Montessori-Kindergarten bis zur 4. Grundschulstufe unterrichtet. In der regenfreien Zeit nutzen die Lehrer den großzügigen Garten, um den Unterricht im Freien abzuhalten.

Das Lehrerteam der Ah Yone Thit mit Luisa und Matthias
New Day Schule
Vor allem Kinder von Fabrikarbeitern unterschiedlichster ethnischer Gruppen (Burmesen, Karen,Rakhine und Kachin) besuchen die New Day Schule. Sie ist mit 410 Schülern und 18 Lehrern eine unserer größten Schulen. Die Schulstufen reichen vom Montessori-Kindergarten bis zur 8. Klasse. Die Schule existiert seit 2006 und befindet sich nahe dem Grenzfluss zu Myanmar. Seit 2008 unterstützen wir die Schule. Seit der Gründung ist die Anzahl der Schüler jährlich gestiegen, da in der Umgebung immer mehr Fabriken gebaut wurden.
Anprobe der Schuluniformen
KM 42 Schule
Die Grundschule “KM 42” wurde 2007 gegründet und befindet sich 42 km südlich von Mae Sot im Bezirk Phop Phra. Seit 2008 unterstützen wir die Schule. 318 Schüler werden von 14 Lehrern vom Kindergarten bis zur 6. Schulstufe unterrichtet. Die Gegend in Phop Phra ist geprägt von der Landwirtschaft. Die meisten Eltern der KM 42 Schüler arbeiten auf den Feldern und ernten Reis, Mais, Bohnen, Zuckerrohr, Rosen und andere Gemüse- und Obstsorten. Dies ist auch der Grund, warum viele Kinder die Schule abbrechen, da sie den Eltern bei der Ernte helfen müssen, um das Einkommen der Familie zu sichern. Zudem ziehen die Eltern je nach Ernte zu den verschiedenen Grundbesitzern und nehmen ihre Kinder natürlich mit.
Luisa, Barbara und Matthias in der KM 42 Schule
Tha Kaw Kla Schülerheim im Mae La Flüchtlingslager
Dieses Heim befand sich ursprünglich im Karen-Staat in Myanmar und musste aufgrund der Gefechte ins Mae La Flüchtlingslager nach Thailand umziehen, um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten. Die Zahl der Heimschüler beläuft sich derzeit auf
45 Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren. Wir finanzieren einen kleinen Teil der laufenden Kosten (Elektrizität), einen Teil der Grundnahrungsmittel (hauptsächlich Gemüse), Schuluniformen, Schulmaterialien und Hygieneartikel. Die starken Regenfälle im Mai 2018 verursachten ernste Schäden am Schülerheim, vor allem am Dach. Dank der finanziellen Unterstützung der Stiftung Südtiroler Sparkasse, konnten wir die Schäden reparieren und für die Sicherheit der Heimbewohner sorgen. Die Zukunft des Schülerheims ist nach wie vor ungewiss, da die thailändische Regierung die insgesamt neun Flüchtlingslager entlang der Grenze in den kommenden Jahren schließen wird.
Im Namen aller Kinder und ihrer Familien möchten wir unseren Spendern und Paten aus ganzem Herzen danken. Ohne diese großzügige Unterstützung hätten mehr als 1.439 Kinder 2018 keine Schule besuchen können. Unser Dank gilt: ACS Data Systems AG, Bio Südtirol Landwirtschaftliche Genossenschaft, Dr. Ernst-Günther Bröder Stiftung, Familie Ausserhofer (Firma Arimm GmbH), Familie Bartoli, Familie Zeschg, Hans Augschöll, Hanns Engl Werkzeugbau OHG, Infominds AG, 8xmille Chiesa Cattolica, Region Trentino Südtirol, Sibylle Keim, Stiftung Südtiroler Sparkasse, Völser Robert Maschinenbau, Wolf Fenster AG.