Hilfsprojekte 2020
Schulen und Heime
Baumpflanzprojekt an der Irrawaddy Schule
Was wir tun
Bildung ist ein Grundrecht und jedes Kind sollte dazu Zugang haben, deshalb unterstützen wir 7 Ray of Hope Schulen für ca.1.193 Kinder. Zu unseren bestehenden 5 Schulen konnten wir zwei weitere Schulen in unsere Ray of Hope Schulfamilie aufnehmen. Ohne diese Schulen hätten viele dieser Kinder keinen Zugang zum Bildungssystem und würden zwangsläufig auf der Straße landen oder müssten den Eltern bei der Arbeit helfen. Die Stiftung Help without Frontieres in Thailand unterstützt zudem weitere 7 Schulen, welche durch andere Spender finanziert werden.Obwohl sich viele burmesische Kinder und deren Eltern illegal in Thailand aufhalten, wäre es prinzipiell möglich, diese Kinder in staatliche thailändische Schulen einzuschreiben. Dennoch wählen die meisten Eltern die sogenannten „Migrant Learning Centers“ (Migrantenschulen), da die öffentlichen Schulen zu teuer sind und Burmesen in Thailand als minderwertig stigmatisiert werden. Durch den Schulbesuch werden die Kinder gezielt über die vielen Gefahren der Straße wie z.B. Menschenhandel, Organhandel, Kindesmissbrauch, Drogenmissbrauch und Kinderarbeit aufgeklärt und vor ihnen geschützt. Für diese Kinder stellt Bildung die einzige Chance auf eine bessere Zukunft dar.
Unsere Schulen bieten auch einen sicheren Arbeitsplatz für 79 Lehrpersonen. 2017 hat Thailand das Einwanderungsgesetz massiv verschärft, was sich nach wie vor negativ auf alle Migranten und Flüchtlinge auswirkt, da die Gebühren für Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen sehr hoch und für viele Familien nicht finanzierbar sind. Aus diesem Grund unterstützen wir unser Lehrpersonal bei den Antragsverfahren und helfen ihnen so einen legalen Status zu erreichen.
Außerdem unterstützten wir bis Mitte 2020 drei Schülerheime mit insgesamt 83 Kindern. Zwei Heime waren unseren Ray of Hope Schulen angeschlossen (Parami und Ah Yone Oo), ein weiteres Heim befindet sich im Flüchtlingslager Mae La. Die Heime boten Kindern, die aus verschiedenen Gründen nicht bei ihrer Familie leben konnten, einen beschützten Platz zum Leben und Lernen. Unser langfristiges Ziel war es immer, die Kinder im gewohnten Umfeld ihrer Familien unterzubringen. Die Umsetzung dieses Ziels wurde im Zuge der Corona Pandemie beschleunigt, da ohne regulären Unterricht auf dem Schulgelände eine Unterbringung der Kinder durch die strengen Auflagen der Regierung nicht mehr möglich war. Wir haben sichergestellt, dass alle Kinder einen sicheren Platz bei ihren Familien bzw. bei Verwandten gefunden haben. Lediglich das Heim im Flüchtlingslager Mae La kümmert sich weiter liebevoll um die Bildung und Erziehung ihrer Schützlinge und wird auch weiterhin von uns unterstützt.
Die landwirtschaftlichen Aktivitäten an unseren Schulen tragen zur Einkommensgenerierung bei. Je nach Platz und Möglichkeit werden Obst- und Gemüsesorten angebaut oder Tiere wie z.B. Hühner, Gänse oder Schweine gehalten oder Fische gezüchtet. Zum einen wird das Erwirtschaftete zur Deckung des Eigenbedarfs verwendet, zum anderen wird es verkauft. Initiativen, die zur Mitfinanzierung der Schulen beitragen sind sehr wichtig, um den Kindern einen nachhaltigen und langfristigen Zugang zu Schulbildung zu ermöglichen.
Schulrektorenversammlung der 67 Migrant Learning Centers
In und um Mae Sot gibt es insgesamt 67 Migrantenschulen. Dank der großzügigen Unterstützung durch die Region Trentino-Südtirol von 30.000€ konnten wir all diese Schulen mit Schulmaterialien ausstatten. Im Schuljahr 2020/2021 versorgten wir 11.196 Kinder mit Heften, Stiften, Radiergummis, Spitzern und Linealen und 67 Schulen mit Whiteboardmarkern und Tafellöschern. Für uns ist das eine große logistische Herausforderung – für die Schulen eine überaus wertvolle Hilfe. Außerdem finanzierte die Region Trentino-Südtirol für alle 14 Ray of Hope Schulen mit einem Beitrag von 30.000€ Uniformen für 2.527 SchülerInnen und 146 LehrerInnen sowie den Transport für 2.245 SchülerInnen. Hier sollte allerdings erwähnt werden, dass der Schülertransport durch die Pandemie und der sich in die Länge ziehende Lockdown nicht benötigt und deshalb der tägliche Transport der LehrerInnen zu den SchülerInnen finanziert wurde. Schuluniformen sind für die Flüchtlingskinder in Thailand sehr wichtig: Sie schenken ihnen Identität und sie bieten ihnen Schutz. Die Uniformen zeigen, dass die Kinder eine Schule besuchen, d.h. dass sie dort zugehörig sind und sie dort täglich jemand erwartet. Das Tragen einer Uniform und der Schülertransport verhindern, dass sie als irreguläre Migranten von der Polizei aufgegriffen werden. Zudem schützt es sie, Opfer von Menschenhandel zu werden. Nach wie vor werden die Schulunformen in einer Nähwerkstatt produziert, die ihren Anfang als eines unserer Projekte fand und nun auf eigenen Füßen steht.
7 LehrerInnen unterrichtet. Die Schule befindet sich in Mae Sot. An der Schule werden nach burmesischem Lehrplan die Fächer Mathematik, Englisch, Burmesisch, Sport, Naturwissenschaften und das Fach soziales Lernen angeboten. In diesem Unterrichtsgegenstand wird Ethikwissen und Wissen zu Kinderrechten und den sog. „Life-skills“ vermittelt. Des Weiteren bietet die Schule einen Kurs an, in dem die Kultur und Sprache der Mon unterrichtet wird. Die Eltern der Kinder arbeiten hauptsächlich in den nahegelegenen Fabriken. Die Familien sind arm und nur wenige sind im Stande einen monatlichen Schulbeitrag zu leisten, deshalb betreibt die Schule einige einkommensschaffende Projekte. Sie halten Hühner, bepflanzen den Schulgarten und züchten Pilze. Die Einnahmen werden zur Deckung der Schulgebühren verwendet.
9 LehrerInnen unterrichtet. Neben dem burmesischen Lehrplan bietet die Schule auch das sogenannte non-formal-education Programm an. Dazu erlernen die SchülerInnen in einer zusätzlichen 2-jährigen Ausbildung den Lernstoff der ersten 4 Klassen des thailändischen Curriculums. Nach zwei abgelegten staatlichen Prüfungen wird die Ausbildung offiziell anerkannt. Dies bedeutet, dass die Schüler ab der 5. Klasse ihren weiteren Bildungsweg auch an einer thailändischen Schule fortsetzen können. Dieser Kurs ist vor allem für jene Schüler relevant, die einen höheren Bildungsweg in Thailand anstreben. Die meisten Eltern der Kinder arbeiten in den nahegelegenen Fabriken oder sind als Tagelöhner tätig. Des Weiteren kultivierte die Schule in einem Projekt Pilze, dessen Ertrag zur Hälfte an die Familien selbst ging und zur anderen Hälfte verkauft wurde. Auch eine Fischzucht wurde für einige Zeit betrieben, die allerdings keine großen Einkünfte für die Schule erzielen konnte. Für die Zukunft plant die Schule Produkte herzustellen, die aktuell guten Absatz finden: Mundschutzmasken und Seife.
Ähnlich wie bei uns in Europa musste in Thailand das 2. Halbjahr des Schuljahres 2019/2020 zwei Wochen früher als geplant, Mitte März beendet werden. Da es im Mai absehbar wurde, dass die Schulen im Juni nicht unter normalen Bedingungen öffnen werden können, wurden in der ersten Juniwoche Workshops und Kurse für alle LehrerInnen als Vorbereitung zum Home-based Learning abgehalten. Parallel wurden in allen Schulen sämtliche, von der Regierung veranlassten Regelungen zu Hygiene und Abstand umgesetzt, um vorab bereits alle Vorbereitungen für eine schnelle Rückkehr zum Regelunterricht zu treffen. Nachdem ein gemeinsames Curriculum für alle Schulen erarbeitet wurde, startete das Home-based Learning Programm noch im gleichen Monat.
Ziel war es, möglichst vielen Kindern weiterhin die Chance auf Bildung und somit für ein besseres Leben zu ermöglichen. Da es sich bei fast allen unseren Kindern um arme burmesische Flüchtlingskinder handelt, war an einen digitalen Unterricht nicht zu denken und somit reisen unsere Lehrer nun schon seit elf Monaten von einem Ort zum anderen, um ihre SchülerInnen in kleinen Gruppen weiterhin zu unterrichten.
Die Lehrpersonen leisten fantastische Arbeit und versuchen auch in Elterngesprächen diese von der enormen Wichtigkeit von Bildung für ihre Kinder zu überzeugen und zu sensibilisieren. Denn einmal aus dem Bildungssystem gefallen, fällt es schwer, Kinder wieder zu integrieren. Dennoch sind wir positiver Dinge, dass es sich aktuell um eine Ausnahmesituation handelt und unser thailändisches Team in der Lage sein wird, möglichst viele dieser Kinder bei Normalisierung der Situation wieder in die Schulen zurück zu holen.
Im Namen aller Kinder und deren Familien möchten wir unseren Spendern und Paten von ganzem Herzen danken! Ohne diese großzügige Unterstützung wären wir 2020 nicht in der Lage gewesen diesen 1.193 Kindern Unterricht anzubieten. Unser Dank gilt: ACS Data Systems AG, Infominds AG, Ibena Textilwerke, Wolf Fenster AG, Region Trentino Südtirol, Bio Südtirol Landwirtschaftliche Genossenschaft, Familie Ausserhofer (Firma Arimm GmbH), Familie Bartoli, Familie Zeschg, Hans Augschöll, Hanns Engl Werkzeugbau OHG, 8xmille Chiesa Cattolica/Tavola Valdese, Sibylle Keim, Stiftung Südtiroler Sparkasse, Völser Robert Maschinenbau, Konzept GmbH, Dr. Erst-Günther Bröder Stiftung.
Unsere Ziele:
» Jedem Kind - unabhängig von Geschlecht, Religion und Ethnizität – Zugang zu Bildung ermöglichen.
» Kinder vor Menschen- und Organhandel, Prostitution, Kindesmissbrauch, Drogenmissbrauch und Kinderarbeit schützen.
» Die Situation illegaler Kinder in Thailand verbessern und ihnen Wege für die Zukunft eröffnen.
» Legalen Status aller Lehrpersonen und sichere Arbeitsplätze schaffen.
» Kindern im Schülerheim ein sicheres Zuhause und Geborgenheit bieten
» Enge Zusammenarbeit mit Bildungsministerien in Thailand und Myanmar, um Schulabschlüsse an den Migrantenschulen anzuerkennen.
» Kinder vor Menschen- und Organhandel, Prostitution, Kindesmissbrauch, Drogenmissbrauch und Kinderarbeit schützen.
» Die Situation illegaler Kinder in Thailand verbessern und ihnen Wege für die Zukunft eröffnen.
» Legalen Status aller Lehrpersonen und sichere Arbeitsplätze schaffen.
» Kindern im Schülerheim ein sicheres Zuhause und Geborgenheit bieten
» Enge Zusammenarbeit mit Bildungsministerien in Thailand und Myanmar, um Schulabschlüsse an den Migrantenschulen anzuerkennen.
Unsere Schulen im Überblick
Unterricht im Freien an der Parami Schule
Parami Schule
Der Name „Parami“ bedeutet „Fähigkeiten“. Tatsächlich ist die Parami eine wahre Fähigkeitenschmiede, da dort viele innovative Ideen unterstützt und umgesetzt werden. Vor drei Jahren haben wir einen Montessori-Kindergarten in der Schule eingerichtet, in dem speziell ausgebildete KindergärtnerInnen die kleineren Kinder unterrichten. Mit ihren 336 SchülerInnen und 16 LehrerInnen ist die Parami unsere größte Schule. Im Schuljahr 2019/2020 betrug die Schülerzahl noch 419, durch die Pandemie und die vorübergehende Umstellung auf Home-based Learning sind die Schülerzahlen in all unseren Ray of Hope Schulen leider etwas zurück gegangen. Wir sind uns allerdings sicher, dass sich bei Rückkehr zum Regelunterricht auch die Schülerzahlen wieder erholen werden. Die Schulstufen reichen vom Kindergarten bis zur 10. Klasse. Die Schule befindet sich relativ zentral in Mae Sot und ist leicht erreichbar. Da es eine der wenigen Schulen ist, die höhere Schulstufen anbietet, wird sie auch von Kindern, die in der weiteren Umgebung wohnen, besucht. Die Eltern arbeiten in den nahegelegenen Fabriken, oder als Bauarbeiter, aber auch auf den weiter entfernten Feldern. Die meisten verdienen ihr Geld als Tagelöhner. Jeder kennt die Schule, da auf dem Grundstück oft große Veranstaltungen wie Fußballturniere, Abschlussprüfungen oder Weiterbildungen stattfinden. Auf dem Schulgelände wird Gemüse angebaut und es werden Schweine und Geflügel gehalten. Der aus dem Verkauf erwirtschaftete Gewinn trägt zur Deckung der laufenden Schulkosten bei.Ein Lehrer der Ah Yone Oo Schule besucht seine Schüler
Ah Yone Oo Schule
Die Schule wurde 2005 gegründet und seit 2009 von uns unterstützt. Der Name „Ah Yone Oo“ bedeutet Morgendämmerung und steht somit für einen positiven Start. Sie liegt etwas außerhalb von Mae Sot, in der Nähe eines großen Viehmarktes. Die 6 LehrerInnen unterrichteten im letzten Schuljahr insgesamt 86 SchülerInnen vom Kindergarten bis zur 5. Schulstufe. Die Kinder gehören zu den aus Myanmar stammenden ethnischen Bevölkerungsgruppen der Karen, Bamar und Mon. Die Eltern der SchülerInnen verdienen ihr Geld in den etwas weiter entfernten Fabriken, als Landarbeiter, Tischler oder Tagelöhner. Die Familien leben in der Nähe der Schule unter sehr einfachen Bedingungen. Auf dem Schulgelände werden Hühner gehalten, der Eierverkauf trägt zur Deckung der laufenden Kosten bei. Es herrscht eine sehr liebevolle und fördernde Atmosphäre. Man erkennt in jedem Detail die sorgende Hand der Schulverantwortlichen.Home-based Learning in kleinen Gruppen der Ah Yone Thit Schule
Ah Yone Thit Schule
Die Schule wurde 2005 gegründet und seit 2006 von uns unterstützt. 2013 hat eine ehemalige Lehrerin der Ah Yone Oo Schule die Leitung übernommen und der Schule den Namen Ah Yone Thit gegeben. Der Name bedeutet „ein neuer Anfang“. Und gewissermaßen war dem auch so, da die Schule noch im gleichen Jahr umziehen musste. Nun befindet sie sich in einer ländlichen Gegend etwas außerhalb von Mae Sot. Die Eltern der Schüler arbeiten vorwiegend auf den umliegenden Feldern als Tagelöhner und verdienen nur sehr wenig Geld. Da sie häufig umziehen müssen um neue Arbeit zu finden, ist die Schülerzahl starken Schwankungen ausgesetzt. Im letzten Schuljahr wurden 51 SchülerInnen von 3 LehrerInnen vom Montessori Kindergarten bis zur 4. Grundschulstufe unterrichtet. In der regenfreien Zeit nutzen die Lehrer den großzügigen Garten, um den Unterricht im Freien abzuhalten. Auch wird der Platz genutzt um Gemüse und Pilze anzubauen.Auch die Schüler der New Day Schule werden in kleinen Gruppen unterrichtet
New Day Schule
Vor allem Kinder von Fabriksarbeitern unterschiedlichster ethnischer Gruppen (Burmesen, Karen, Rakhine und Kachin) besuchen die New Day Schule. Sie gehört mit 222 SchülerInnen und 13 LehrernInnen zu unseren größeren Ray of Hope Schulen. Die Schulstufen reichen vom Montessori Kindergarten bis zur 8. Klasse. Die Schule wurde 2006 eröffnet und befindet sich nahe dem Grenzfluss zu Myanmar. Seit 2008 unterstützen wir die Schule. Damals wurden nur 100 SchülerInnen unterrichtet. Seit der Gründung ist die Anzahl jährlich gestiegen, da in der Umgebung mehr Fabriken gebaut wurden und mehr Arbeiter in diese Gegend zogen. Die Schule generiert zusätzliches Einkommen durch die Produktion und den Verkauf von getrocknetem Fisch.Hygienekurs an der Km42 Schule
KM 42 Schule
Die Grundschule “KM 42” wurde 2007 gegründet und befindet sich 42 km südlich von Mae Sot im Bezirk Phop Phra. Seit 2008 unterstützen wir die Schule. Im letzten Schuljahr wurden 150 SchülerInnen von 7 LehrerInnen vom Kindergarten bis zur 6. Schulstufe unterrichtet. Die Gegend in Phop Phra ist von der Landwirtschaft geprägt. Die Schule hat das größte Einzugsgebiet, was zur Folge hat, dass knapp 140 Schüler vom Schülertransport Gebrauch machen müssen, um die Schule zu erreichen. Die meisten Eltern der KM 42 Schüler arbeiten auf den Feldern und ernten landwirtschaftliche Produkte wie Reis, Mais, Bohnen, Zuckerrohr und andere Gemüse- und Obstsorten. Dies ist auch der Grund, warum viele Kinder die Schule abbrechen, da sie den Eltern bei der Ernte helfen müssen, um das Einkommen der Familie zu sichern. Zudem ziehen die Eltern je nach Jahreszeit zu den verschiedenen Grundbesitzern und nehmen ihre Kinder natürlich mit. Leider werden die Kinder dann oft nicht wieder in einer neuen, nähergelegenen Schule eingeschrieben und verpassen so mehrere Monate an Unterricht. Wenn sie aber zurückkehren werden sie bei uns mit Freude wieder aufgenommen. Mit Hilfe der Eltern wird eine Schweinezucht zur Einkommensgenerierung der Schule bewirtschaftet.Gemüseanbau an der Saunch Kha Hong Sar Schule
Elternsprechstunde Saunch Kha Hong Sar Schule
Saunch Kha Hong Sar Schule
Die Saunch Kha Hong Sar Schule wurde im Jahr 2006 von der MNLCA Vereinigung gegründet und finanziert, welche sich für die in Myanmar ansässige ethnische Minderheit der Mon Bürger in Thailand einsetzt. Seit 2015 unterstützt Help without Frontiers Thailand die Schule und seit 2020 finanziert sie Helfen ohne Grenzen Italien. Der Name der Schule leitet sich von der Ruderente ab, die im Mon Staat als Symbol für Friede und Kultur steht. Die Schulstufen reichen vom Kindergarten bis zur 2. Oberschule. 99 Schulkinder werden von7 LehrerInnen unterrichtet. Die Schule befindet sich in Mae Sot. An der Schule werden nach burmesischem Lehrplan die Fächer Mathematik, Englisch, Burmesisch, Sport, Naturwissenschaften und das Fach soziales Lernen angeboten. In diesem Unterrichtsgegenstand wird Ethikwissen und Wissen zu Kinderrechten und den sog. „Life-skills“ vermittelt. Des Weiteren bietet die Schule einen Kurs an, in dem die Kultur und Sprache der Mon unterrichtet wird. Die Eltern der Kinder arbeiten hauptsächlich in den nahegelegenen Fabriken. Die Familien sind arm und nur wenige sind im Stande einen monatlichen Schulbeitrag zu leisten, deshalb betreibt die Schule einige einkommensschaffende Projekte. Sie halten Hühner, bepflanzen den Schulgarten und züchten Pilze. Die Einnahmen werden zur Deckung der Schulgebühren verwendet.
Elternsprechtage Irrawaddy Schule
Irrawaddy Flower Garden Schule
Die Irrawaddy Flower Garden Schule wurde im Jahr 2005 gegründet und liegt in Mae Sot/Thailand. Der Name der Schule leitet sich vom Irrawaddy Fluss, dem bedeutendsten Fluss Myanmars, ab. „Flower garden“ bedeutet Blumengarten. Der Name steht symbolisch dafür, dass die Kinder dieser Schule aufblühen sollen – so wie es ein bunter Blumengarten tut, wenn man ihn gut pflegt und wässert. 2015 begann Help without Frontiers Thailand die Schule finanziell zu unterstützen und seit 2020 freut sich Helfen ohne Grenzen Italien, eine neue Ray of Hope Schule mitfinanzieren zu können. Die Schulstufen reichen vom Kindergarten bis zur 6. Klasse. 132 Schulkinder werden von9 LehrerInnen unterrichtet. Neben dem burmesischen Lehrplan bietet die Schule auch das sogenannte non-formal-education Programm an. Dazu erlernen die SchülerInnen in einer zusätzlichen 2-jährigen Ausbildung den Lernstoff der ersten 4 Klassen des thailändischen Curriculums. Nach zwei abgelegten staatlichen Prüfungen wird die Ausbildung offiziell anerkannt. Dies bedeutet, dass die Schüler ab der 5. Klasse ihren weiteren Bildungsweg auch an einer thailändischen Schule fortsetzen können. Dieser Kurs ist vor allem für jene Schüler relevant, die einen höheren Bildungsweg in Thailand anstreben. Die meisten Eltern der Kinder arbeiten in den nahegelegenen Fabriken oder sind als Tagelöhner tätig. Des Weiteren kultivierte die Schule in einem Projekt Pilze, dessen Ertrag zur Hälfte an die Familien selbst ging und zur anderen Hälfte verkauft wurde. Auch eine Fischzucht wurde für einige Zeit betrieben, die allerdings keine großen Einkünfte für die Schule erzielen konnte. Für die Zukunft plant die Schule Produkte herzustellen, die aktuell guten Absatz finden: Mundschutzmasken und Seife.
Tha Kaw Kla Schülerheim im Mae La Flüchtlingslager
Dieses Heim befand sich ursprünglich im Karen-Staat in Myanmar und musste aufgrund der Gefechte ins Mae La Flüchtlingslager nach Thailand umziehen, um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten. Wir haben das Heim bereits in Myanmar unterstützt und wollten die Kinder auch nach dem Umzug nicht im Stich lassen. Die Zahl der Heimschüler beläuft sich derzeit auf 40 Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren. Wir finanzieren einen kleinen Teil der laufenden Kosten (Elektrizität), einen Teil der Grundnahrungsmittel, Schuluniformen, Schulmaterialien und Hygieneartikel. Die Zukunft des Schülerheims ist ungewiss, da die thailändische Regierung plant, die insgesamt neun Flüchtlingslager entlang der Grenze in den kommenden Jahren zu schließen.Das ist Saw Kyaw Htet, auch er hat 2020 das Home-based Leadership Programm begonnen
Home-based Learning und die Pandemie
Durch die Covid-19 Pandemie sahen sich unsere Schulen mit zwei Problemstellungen konfrontiert. Zum einen durften die Schulen im Juni zu Beginn des 1. Semesters des Schuljahres 2020/2021 keinen Präsenzunterricht in den Räumlichkeiten der Schulen durchführen, zum anderen war es vielen LehrerInnen nach den Sommerferien, aufgrund der Einreisebeschränkungen, nicht möglich von Myanmar zurück nach Thailand zu reisen. Deshalb mussten neue Wege gefunden werden, um möglichst vielen Kindern trotz Personalmangels auch weiterhin Bildung ermöglichen zu können.Ähnlich wie bei uns in Europa musste in Thailand das 2. Halbjahr des Schuljahres 2019/2020 zwei Wochen früher als geplant, Mitte März beendet werden. Da es im Mai absehbar wurde, dass die Schulen im Juni nicht unter normalen Bedingungen öffnen werden können, wurden in der ersten Juniwoche Workshops und Kurse für alle LehrerInnen als Vorbereitung zum Home-based Learning abgehalten. Parallel wurden in allen Schulen sämtliche, von der Regierung veranlassten Regelungen zu Hygiene und Abstand umgesetzt, um vorab bereits alle Vorbereitungen für eine schnelle Rückkehr zum Regelunterricht zu treffen. Nachdem ein gemeinsames Curriculum für alle Schulen erarbeitet wurde, startete das Home-based Learning Programm noch im gleichen Monat.
Ziel war es, möglichst vielen Kindern weiterhin die Chance auf Bildung und somit für ein besseres Leben zu ermöglichen. Da es sich bei fast allen unseren Kindern um arme burmesische Flüchtlingskinder handelt, war an einen digitalen Unterricht nicht zu denken und somit reisen unsere Lehrer nun schon seit elf Monaten von einem Ort zum anderen, um ihre SchülerInnen in kleinen Gruppen weiterhin zu unterrichten.
Die Lehrpersonen leisten fantastische Arbeit und versuchen auch in Elterngesprächen diese von der enormen Wichtigkeit von Bildung für ihre Kinder zu überzeugen und zu sensibilisieren. Denn einmal aus dem Bildungssystem gefallen, fällt es schwer, Kinder wieder zu integrieren. Dennoch sind wir positiver Dinge, dass es sich aktuell um eine Ausnahmesituation handelt und unser thailändisches Team in der Lage sein wird, möglichst viele dieser Kinder bei Normalisierung der Situation wieder in die Schulen zurück zu holen.
Im Namen aller Kinder und deren Familien möchten wir unseren Spendern und Paten von ganzem Herzen danken! Ohne diese großzügige Unterstützung wären wir 2020 nicht in der Lage gewesen diesen 1.193 Kindern Unterricht anzubieten. Unser Dank gilt: ACS Data Systems AG, Infominds AG, Ibena Textilwerke, Wolf Fenster AG, Region Trentino Südtirol, Bio Südtirol Landwirtschaftliche Genossenschaft, Familie Ausserhofer (Firma Arimm GmbH), Familie Bartoli, Familie Zeschg, Hans Augschöll, Hanns Engl Werkzeugbau OHG, 8xmille Chiesa Cattolica/Tavola Valdese, Sibylle Keim, Stiftung Südtiroler Sparkasse, Völser Robert Maschinenbau, Konzept GmbH, Dr. Erst-Günther Bröder Stiftung.