Hilfsprojekte 2020

Jugendprojekt

Die Dorfbevölkerung wird über den richtigen Umgang zum Schutz vor Covid-19 aufgeklärt
Was wir tun
Das Ziel unseres Rays of Youth Projektes ist die Ausbildung Jugendlicher unterschiedlicher ethnischer Gruppen aus Myanmar zu Jugendleitern und Trainern. Ihr Selbstbewusstsein und ihre Fähigkeiten sollen gestärkt und ausgebaut werden, indem sie lernen Probleme selbst anzugehen und zu lösen. Dabei verbessern sich auch ihre Zukunftsperspektiven. Sie haben größere Chancen einen höheren Bildungsweg einzuschlagen und somit auch bessere Perspektiven am Arbeitsmarkt. Zusätzlich lernen sie sich vor den alltäglichen Gefahren zu schützen. Themen ihrer Ausbildung sind Gesundheit und Hygiene, Sexualkunde, Kinder- und Menschenrechte, die Gefahren von Drogen und Prostitution, Gewalt in der Familie/Gewalt gegen Mädchen, Verkehrserziehung, Umweltschutz, Umgang mit den neuen Medien u.v.m. Nach der Ausbildung geben die Jugendlichen das angeeignete Wissen als Multiplikatoren an ihre Mitschüler, Eltern und den Mitgliedern ihrer Gemeinschaft weiter. So können auch viele Menschen erreicht werden, die sonst unerreicht blieben. Ziel ist es, die Gefahren sichtbar zu machen und Wege zum Selbstschutz aufzuzeigen. Das stärkt das Zusammengehörigkeits- und das Selbstwertgefühl. Zudem erleben die Jugendlichen, dass sie selbst die Gesellschaft von morgen gestalten können und sollen. Ein weiterer Bestandteil des Rays of Youth Projektes stellt das Musikprojekt dar. Hier lernen die Jugendlichen verschiedene Instrumente (Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboard) zu spielen, Lieder selbst zu komponieren, aufzunehmen sowie die dazugehörenden Musikvideos zu drehen. Musik verbindet und Musik hilft, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten und eignet sich hervorragend, wichtige Inhalte zu vermitteln.
Seit 2014 organisieren die Jugendlichen gemeinsam mit dem Rays of Youth Team Workshops und Sensibilisierungskampagnen und bauen sanitäre Anlagen in verschiedenen Dörfern Myanmars; zunächst nur im angrenzenden Karen-Staat, seit 2017 folgten Sensibilisierungsworkshops im Mon und Rakhine Staat und seit 2018 auch im Shan und Kayah Staat.
Unser Notfallset
Unsere Ziele:
» Jugendlichen Wissen zu Tabuthemen wie Sexualität, Prostitution, Menschen- und Organhandel, etc. vermitteln.
» Sie so vor den Gefahren der Straße schützen.
» Jugendlichen Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl vermitteln.
» Jugendliche zu Multiplikatoren ausbilden.
» Jugendlichen den Weg in den Arbeitsmarkt erleichtern.
Unser Rays of Youth Projekt wurde leider stark von den Folgen der Pandemie eingeschränkt, da Sensibilisierungsveranstaltungen und Kurse ab März 2020 nicht mehr in Präsenz umgesetzt werden konnten. Um die Rays of Youth Ausbildung weiterführen zu können, wurde ein Kursbuch zum autonomen Lernen erstellt, damit die Ausbildung unter Aufsicht und mit Unterstützung des Teams weiter vorangetrieben werden konnte.
Da sich die Auswahl der Kursteilnehmer für die Jugendleiterausbildung in Myanmar durch die Beschränkungen der Reisefreiheit erschwerte, konnten wir nur Jugendliche aus dem Karen Staat auswählen. 14 Jugendliche wurden für den Ausbildungslehrgang ausgewählt und erhielten das Kursbuch zum autonomen Lernen. Mit der guten Begleitung durch das Team in Myanmar funktionierte die Ausbildung sehr gut und die Jugendlichen konnten sich viel Wissen aneignen. Alle Jugendlichen verpflichten sich nach der Ausbildung, mindestens ein Jahr Teil unseres Jugendleiternetzwerks zu werden und als Helfer und Multiplikatoren für unsere Projektaktivitäten zur Verfügung zu stehen. Die meisten der Ausgebildeten bleiben uns jedoch länger erhalten, wie uns die Erfahrung aus Thailand gezeigt hat.
Unser Hauptaugenmerk lag stets darauf, möglichst viele Projektaktivitäten wie geplant umzusetzen. Das Team stellte sich der Herausforderung, neue und kreative Wege zur Durchführung zu finden. Somit wurde der Internationale Kinder- und Jugendtag, der zur Verbreitung von Wissen über Kinderrechte und Jugendthemen genutzt wird, nicht einfach abgesagt, sondern als Onlineevents auf Facebook mit vielen Gästen und interaktiven Spielen erfolgreich umgesetzt und live gestreamt.
Leider musste 2020 unser Toilettenprojekt weitestgehend pausiert werden, da es die Einschränkung der Reisefreiheit nicht zuließen in die Dörfer zu reisen, um die geplanten 20 Toiletten zu bauen. Die Umsetzung des Projektes ist nur im Team, unter Einbeziehung der Bevölkerung möglich. Eigenverantwortung zu übernehmen ist ein maßgeblicher Bestandteil unserer Projektphilosophie und nur durch direkten Kontakt kann die Wichtigkeit des Projekts und die Umsetzung stattfinden. Ein Großteil der Vorarbeit, wie beispielsweise Bedarfsanalysen und Planung konnten aber bereits in den ersten Monaten 2020 umgesetzt werden. Sobald die Reisebeschränkungen aufgehoben werden, kann mit dem Bau und mit der Abhaltung der Sensibilisierungskampagnen begonnen werden. Das Projekt wird von der Region Trentino-Südtirol mit 30.000€ unterstützt. Ein herzliches Danke dafür!

Hilfsprojekte 2020

Notfallhilfe

Unser Rays of Youth Team bringt eine Wagenladung Hoffnung
Dank der bereits ausgebildeten Jugendleiter und unserem großartigen Rays of Youth Team auf beiden Seiten der Grenze war es uns möglich das Leid vieler Menschen in Myanmar und dem Grenzgebiet in Thailand zu lindern. Als der Lockdown begann, konnten wir 560 Quarantänesets an Personen, die sich an der Grenze zu Thailand in Quarantäne begeben mussten, verteilen. Meist handelte es sich hierbei um burmesische Tagelöhner, die aufgrund des Lockdowns und des Verlustes ihres Arbeitsplatzes zu ihren Familien nach Myanmar zurückreisen wollten und eine 14-tägige Quarantäne im Grenzgebiet unter menschenunwürdigen Bedingungen und ohne Hab und Gut absolvieren mussten. Ein Set enthielt eine Schlafmatte, ein Kissen, ein Moskitonetz, eine Decke, eine Wasserflasche, einen Essensbehälter, eine Zahnbürste, Zahnpasta, Seife, Handtuch, Nagelschere, Seife, Desinfektionsmittel und Mund- Nasenschutzmasken, sowie einen Korb, in dem sie die Habseligkeiten verstauen konnten. Des weitern konnten wir auch jene Dörfer, in denen wir bereits Toiletten gebaut haben, mit einem Notfallpaket ausstatten. Wir bedanken uns bei der Stiftung Südtiroler Sparkasse, die dieses Projekt mit einem Beitrag von 1.000€ unterstützt haben.
Da viele Menschen auf beiden Seiten der Grenze ihre Arbeit verloren haben, wurde auch ihre Situation immer prekärer. Somit wurden kurzerhand, nach Erstellung von Bedarfsanalysen, Hygienesets und Lebensmittelpakete an bedürftige Familien in Thailand und in Myanmar verteilt. Damit konnte das Elend von über 14.080 Menschen maßgeblich gelindert werden. Wir sind unendlich dankbar und stolz über die schnelle und beherzte Intervention unseres Rays of Youth Teams. Durch die Notfallhilfe konnte der Wert unseres Rays of Youth Projektes erneut bewiesen werden. Es ist unserem Team gelungen, sich auch in Regierungskreisen einen Namen zu machen. Dies zeigte sich im Juli 2020, als Gesundheitsämter verschiedener Regionen Myanmars Kontakt mit unserem Team aufnahm, um unsere Infrastruktur und unser Knowhow für die Verteilung von Hygieneartikel zu nutzen. Da die Gesundheitsämter überlastet und kaum Masken und Desinfektionsmitteln vorhanden waren, wurde ein großer Teil der Hygieneartikel durch die Rays of Youth angekauft. Auch wurden Plakate zur Sensibilisierung über das richtige Verhalten um eine Ansteckung mit Covid-19 zu vermeiden in den Gemeinden aufgehängt.
Die Autonome Provinz Bozen unterstützte unser Rays of Youth Projekt und einen Großteil der Notfallhilfe mit einem Beitrag von 50.427,00€. Vielen Dank!
Wir bedanken uns auch von Herzen bei Missio-Bischöfliches Ordinariat Bozen für den Beitrag von 10.000€ für die Arbeit unserer Rays of Youth!
Alle von unseren Rays of Youth produzierten Videos finden sich auf dem Rays of Youth YouTube Channel:
www.youtube.com/user/RaysOfYouth/videos
Dankeschön! Wir möchten unseren Spendern von Herzen danken, dass sie an die Jugendlichen und an unser Projekt glauben. Durch ihre großzügige Unterstützung werden diese Jugendlichen ein besseres Leben führen und die Entwicklung der Gesellschaft positiv beeinflussen.
Egal wie abgelegen der Ort, unsere Hilfe kommt an
Verteilung Notfallhilfe im Karen Staat
Unser Dank geht an: Region Trentino Südtirol, Autonome Provinz Bozen, Missio-Bischöfliches Ordinariat Bozen, Stiftung Südtiroler Sparkasse.