Beschreibung	Anzahl	Schüler	Lehrer
„Ray of Hope“ Schulen Mae Sot	8	2.153	110
Schulen in der Grenzregion (Special)	4	195	9
Schulen gesamt	12	2.348	119
Schülerheime	6	270

Im Jahr 2012 unterstützten wir 12 Schulen mit 2.348 SchülerInnen auf thailändischer sowie auf burmesischer Seite der Grenze. Zudem wurden 6 Schülerheime mit insgesamt 270 Kindern finanziert. Neben den von uns zur Gänze finanzierten „Ray of Hope“-Schulen und Schülerheimen halfen wir immer wieder anderen Schulen mit kleinen Beträgen und Sachspenden, Engpässe zu überwinden.
„Ray of Hope“ Schulen in Thailand: Die 8 „Ray of Hope“-Schulen in Thailand wurden von uns umfassend betreut. Für die 2.153 SchülerInnen und 110 LehrerInnen wurden zu Beginn des Schuljahres sämtliche Materialien gekauft und zugestellt. In monatlichen Treffen mit den SchulleiterInnen wurden die Lehrergehälter bezahlt, Probleme und gemeinsame Projekte besprochen, sowie die Rechnungen des vorherigen Monats eingesammelt, überprüft und ein Vorschuss für den kommenden Monat ausbezahlt. Zu Beginn des Schuljahres 2012/2013 gab es leider die schlechte Nachricht, dass die Budgets gekürzt werden müssen. Die weltweite Finanzkrise und die Lage in Europa verringerten die Spendeneinkommen 2012. Die Eltern der SchülerInnen waren einverstanden, einen Teil der Transportkosten zuübernehmen.
Alle SchülerInnen bekamen von uns, wie in den vergangenen Jahren, einen Ausweis mit Lichtbild. Die LehrerInnen bekamen Ausweise vom lokalen Erziehungsministerium, um sie vor möglicher Verhaftung und Abschiebung zu schützen.
Während der Schulferien im Mai führten wir eine Schulung für die Schulbusfahrer unserer Schulen durch, um die Verkehrssicherheit zu verbessern.
Im August begann Nay Chilin ihre Tätigkeit als Assistentin für unsere Schulprojekte. Die Größe des Projektes machte eine zusätzliche Mitarbeiterin nötig.
Schulen im burmesischen Grenzgebiet (Special Area): Am Ende des Jahres unterstützten wir insgesamt 3 Schulen mit 5 LehrerInnen und 125 SchülerInnen. Im September wurde die Hser Poe Hta Schule geschlossen, da das Dorf nur temporär war. Die Bewohner sind in ihre Dörfer zurückgekehrt, nachdem die Situation stabil war. Die Schulen Pah Bu Hla Hta, Kaw Poe Khee und der Kindergarten in Pah Bu Hla Hta werden weiterhin von uns unterstützt.
Schülerheime: 2012 wurden von uns 6 Schülerheime mit 270 SchülerInnen unterstützt. Vier davon sind an unsere „Ray of Hope“-Schulen angeschlossen, eines liegt im Flüchtlingslager Mae La und ein weiteres an der Grenze in Umphang. In den Schülerheimen finden die Kinder besonders armer Familien oder Waisen, die sonst zur Arbeit gezwungen wären, sichere Unterkunft und Verpflegung. Auch Kinder von Wanderarbeitern erhalten durch einen Heimplatz die Chance auf einen ununterbrochenen Schulbesuch. Unsere 6 Schülerheime werden zur Gänze finanziert inklusive Essen, entweder aus unserer Küche oder in Form von Lebensmitteln, falls die Anlieferung zu teuer ist.
In Zusammenarbeit mit „Save the Children UK“ veranstalteten wir Kurse für die HeimbetreuerInnen, zur Verbesserung der Situation in den Schülerheimen und insbesondere der Betreuung der einzelnen SchülerInnen, die meistens traumatisiert sind und zu deren Bewältigung dringend geschulte Ansprechpersonen benötigen.

Einige unserer Schulen, Heime und das Jugendprojekt„Rays of Youth“ werden, oft seit vielen Jahren, von vielen EinzelspenderInnen und den folgenden Projektpaten finanziert: ACS Data Systems AG, Augschöll Johann, Camping Seiser Alm, Capito Caroline, Olivia Guevara, Hope 4 the World, Jugendsinfonieorchester Südtirol, Kerschbaumer Zeno, Kunstdünger GmbH, Eine Weltgruppe Lajen, Nonna Gabriella, Nordwal AG, Axel&Sabine Senftleben, Technologische Fachoberschule Fallmerayer, Bäckerei Trocker, Wendelgard Lageder Projekt, Wolf Fenster AG.

Aus- und Weiterbildung: Auch im vergangenen Jahr haben wir immer wieder Aus- und Weiterbildungskurse angeboten. Zudem nahmen wir, gemeinsam mit unseren Schulen an verschiedenen Aktionstagen wie dem World Children Day oder dem International Women Day teil.
Im Februar töpferte Eva Benelli mit unseren „Rays of Youth“ und baute gemeinsam mit den TeilnehmerInnen des Kurses einen Ofen zum Brennen der Töpfereien.
Mittlerweile haben die Jugendlichen unseres „Rays of Youth“-Projektes viele dieser Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten übernommen. Mehr Informationen finden sich unter dem Projekt „Rays of Youth“.
„Rays of Youth“: Das Team bestand in diesem Jahr aus 4 jungen MitarbeiterInnen. Leider haben Eh Mwe und Pher Chay uns aus persönlichen Gründen verlassen. Als neue Mitarbeiterin stieß Pawk Htunzu uns. Die zwei Hauptprojekte sind die Ausbildung der „Peer Youth“ sowie das Musiktraining. Daneben führt das Team allerlei Fort-und Weiterbildungen durch und assistiert anderen Organisationen bei solchen. Mittlerweile ist das „Rays of Youth“-Team weit über die Grenzen von Mae Sot hinausbekannt.
Im Juni startete der Bau des neuen „Rays of Youth Centers“, der im Januar 2013 abgeschlossen wurde. Das Gebäude hat neben dem Tagungsraum ausreichend Platz zum Musizieren, Lernen und Schlafen. Für die Finanzierung des Gebäudes möchten wir uns von Herzen bei der Stiftung Swiss Seaside, Herrn Reinhard Plank, der Region Trentino-Südtirol und der Stiftung Südtiroler Sparkassen bedanken.

Im vergangenen Jahr wurden unter anderem folgende Aktivitäten durchgeführt:
Im Jahr 2012 haben wir 184.786 Euro oder 32,1% der Gesamtausgaben in Schulen und Ausbildung investiert.

Prothesenwerkstatt Mae Tao Klinik: Dieses Projekt unterstützen wir seit 2003 mit Beiträgen vom Land Südtirol - Amt für Kabinettsangelegenheiten. Wir bezahlen sämtliche Materialien und Maschinen für den Prothesenbau. 2012 erhielten 289 Minenopfer eine neue Prothese.
Akupunkturabteilung Mae Tao Klinik: Seit 2011 unterstützen wir auch die Akupunkturabteilung, die vom deutschen Arzt Dr. Ulrich Hühne Ende 2011 gegründet wurde. 2012 wurden dort insgesamt 4.417 Patienten behandelt. Die Leistungen des Akupunkturteams haben sich rasend schnell herumgesprochen. Die Erfolge bei der Behandlung von Ischias, Migräne, Lähmungen nach Schlaganfällen,bei Parkinson oder bei der Reduzierung des Medikamentenbedarfs bei chronischen Krankheiten sind sensationell.

Kathi Zeschg Klinik: Aufgrund der schwierigen Situation auf der anderen Seite der Grenze hat diese kleine Klinik immer noch nicht den vollen Betrieb aufnehmen können, die Lage verbessert sich aber zusehends. Im Jahr 2012 behandelte die Klinik 6.398 Fälle stationär und ambulant, davon waren 2.525 bei Kindern unter 5 Jahren. Wir kaufen und stellen sämtlichen Bedarf direkt zu.
Wir danken der Familie Zeschg aus Girlan und deren Freunden und Verwandten für die langjährige Unterstützung im Gedenken an die Tochter Kathi.
Im Jahr 2012 haben wir 37.511 Euro oder 6,5% der Gesamtausgaben in unsere medizinischen Projekte investiert.

„The Happy Tailor“ – Nähwerkstatt: Die Herstellung von kostenlosen Schuluniformen stellt heute noch den Schwerpunkt der Arbeit der Schneiderei dar, trotz zunehmender externer Aufträge im letzten Jahr. Wir hoffen das Potential der Nähwerkstatt in Zukunft besser ausnutzen zu können und die Fremdaufträge, und damit Einnahmen, auszubauen.
2012 produzierte unsere Schneiderei 10.824 Kleidungsstücke, darunter 2.264 kostenlose Schuluniformen für unsere „Ray of Hope“-Schulen. The Happy Taylor erhielt aber auch externe Aufträge von anderen Organisationen und kleinen Modefirmen und erwirtschaftete damit 6.250 Euro, die selbstverständlich in das Projekt einfließen.
Die Wirtschaftskrise hat auch unsere Schneiderei betroffen, darum beschlossen wir, keine neuen MitarbeiterInnen mehr anzustellen und Abgänge im Moment nicht nachzubesetzen. Ende des Jahres waren 5 Personen in der Schneiderei angestellt.
Am Jahresende zog die Schneiderei gemeinsam mit der Küche in die neue, angemietete Struktur ein.
Wir danken der Stiftung Maro für die Unterstützung.

Im Jahr 2012 haben wir 16.531 Euro oder 2,9% der Gesamtausgaben in unser Programm für Gemeinschaft und zur Schaffung vonEinkommen investiert.

„yummy! – Essen an Schulen“: 2012 war ein schweres Jahr für das Projekt „yummy!-Essen an Schulen“. Wegen Geldmangel haben wir das Projekt „Obst und Milch“ im März komplett einstellen müssen und die Zahl der mit Essen belieferten Schulen reduziert. 2011 fingen wir an, einen symbolischen Beitrag von 2 Cent pro Mahlzeit von den Eltern, die es sich leisten können, zu fordern. Der Betrag wurde 2012 auf 5 Cent erhöht.
Zum Jahresende belieferten wir 12 Schulen und 7 Schülerheime im Großraum Mae Sot und produzierten insgesamt 668.016 Mahlzeiten (2011: 989.813). Trotz des Spendenrückgangs und der Erhöhung der Lebensmittelpreise konnten wir den Preis pro Mahlzeit von 30 Cent beibehalten (inkl. aller Kosten und der Zustellung).
Der Catering-Service unserer Küche bereitete dieses Jahr 21.682 Mahlzeiten zu, ca. 3.000 mehr als im Vorjahr. Für das „Rays of Youth Media Festival“ im November, eine der größten Veranstaltungen 2012, kochte unser Küchenteam für 400 Gäste.
Im Laufe des vergangenen Jahres machten wir uns auf die Suche nach einem neuen Gebäude für unsere Küche, da wir ausziehen mussten. Es war den Anwohnern zu laut, und manchmal beschwerten siesich über den frühmorgendlichen Geruch. Nach langer Suche fanden wir ein geeignetes Gebäude, welches angemietet wurde. Das Gebäude wurde renoviert und an die Bedürfnisse von Küche und Nähwerkstatt angepasst. Anfang 2013 konnten wir dann endlich umziehen.
Programm „Obst und Milch“: VonJänner bis März konnten wir 32.082 Portionen „Obst und Milch“ liefern. Wegen des Spendenrückganges mussten wir aber leider nach dem Schuljahresende das Projekt „Obst und Milch“ einstellen. Für das Schuljahr 2012/2013 konnten wir das Projekt leider nicht weiterfinanzieren, da wir die Finanzierung des täglichen Essens absichern mussten.
Notfallhilfe: Im Februar brach im Umphiem Flüchtlingslager, 80 km südlich von Mae Sot, ein Großbrand aus. Mehr als 1.000 Häuser wurden beschädigt bzw. zerstört, und über 4.000 Menschen verloren ihr Heim. 566 Häuser brannten komplett nieder,übrig blieb nur Asche. Bei weiteren 515 Häusern verbrannte das Blätterdach. Gemeinsam mit den Organisationen „Save the Children UK“ und „Catholic Office for Emergency Relief and Refugees“ reagierten wir rasch und versorgten die Menschen mit Lebensmitteln.
Im selben Monat sorgte eine unbeaufsichtigte Kochstelle in einem Dorf 44 km südlich von Mae Sot für einen weiteren Brand. Innerhalb 45 Minuten brannte ein ganzes Dorf ab und hinterließ 31 Familien ohne Obdach und Habe. Einige SchülerInnen unserer 42km Schule waren auch betroffen. Gemeinsam mit der spanischen Organisation „Colabora Birmania“ sowie mit Unterstützung des „SPARK Circus“ konnten wir die Menschen mit dem Nötigsten versorgen und beim Wiederaufbau der Häuser helfen.
Wir danken neben den vielen EinzelspenderInnen vor allem den folgenden Projektpaten und Beitraggebern für die oft bereits langjährige Unterstützung bzw. Finanzierung dieser Projekte: Amt für humanitäre Hilfe (Region Trentino Südtirol), Bischöfliches Ordinariat (Missio-Sternsinger), Amt für Kabinettsangelegenheiten (Land Südtirol), Stiftung Maro und Costanza Merzagora-Piatti.

Im Jahr 2012 haben wir 186.555 Euro oder 32,4% der Gesamtausgaben in unser Programm für Nahrung und Landwirtschaft investiert.

Alle Projekte werden von unserem Sozialzentrum in Mae Sot, Thailand aus betreut und verwaltet. Die MitarbeiterInnen halten Kontakt zu den Helfen ohne Grenzen Länderorganisationen sowie zu lokalen Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen. Alle Projektberichte und Abrechnungen werden von den MitarbeiterInnen vor Ort erledigt.
Alle Materialien für Projekte und Eigenbedarf werden von der Logistikabteilung gekauft und ausgeliefert. Das Team steht immer für Notfälle bereit und ist der Ansprechpartner für unsere Projektpartner vor Ort.
Die MitarbeiterInnen vor Ort besuchen regelmäßig die Projekte, überprüfen diese und nehmen neue Anfragen entgegen.
Zudem werden Besucher und Freiwillige administrativ unterstützt, und unser Team stehtfür Fragen zur Verfügung.
Seit Anfang 2013 steht das „Rays of Youth Center“ neben unserem Bürogebäude und bietet mehr Platz für Treffen und Veranstaltungen.
Im Jahr 2012 haben wir insgesamt 150.045 Euro in unsere Projektbetreuung investiert, davon wurden 79.450 Euro für den Neubau des Jugendzentrums, für die Renovierung der Küche und den Ankauf von Kleinfahrzeugen verwendet. Die Nettoausgaben für die Projektbetreuung betrugen 2012 insgesamt 70.595 Euro oder 12,3%.