Hilfsprojekte 2014

Ernährung und Landwirtschaft „yummy! Essen an Schulen”

In Mae Sot gibt es über 64 Schulen mit mehr als 13.000 SchülerInnen, viele davon Flüchtlinge. Um möglichst vielen von ihnen kostenlose und gesunde Mahlzeiten zur Verfügung stellen zu können, startete Helfen ohne Grenzen das Programm „yummy! Essen an Schulen” im Jahr 2008. Die Idee ist einfach: das Liefern von Mahlzeiten an die Schulen überzeugt die Eltern, ihre Kinder regelmäßig in die Schule zu schicken. Gleichzeitig können die LehrerInnen sich auf das Unterrichten konzentrieren, denn sie müssen nicht kochen. Zudem konnte die Gesundheit der Kinder signifikant verbessert werden. Das Projekt schafft Arbeitsplätze für Flüchtlinge.
Helfen ohne Grenzen beliefert nicht nur die „Ray of Hope“ Schulen, sondern auch andere Flüchtlingsschulen. Zum Jahresende belieferte die Küche 12 Schulen und 7 Schülerheime im Großraum Mae Sot mit gesunden und ausgewogenen Mahlzeiten.
2014 kochte das Team insgesamt 559.730 Mahlzeiten. Wir konnten den Preis pro Mahlzeit bei 30 Cent belassen (inkl. aller Kosten und der Zustellung). 2014 arbeiteten 9 MitarbeiterInnen in der „yummy!“ Küche.
Der Catering-Service unserer Küche bereitete dieses Jahr 24.728 Mahlzeiten zu, das sind 4.204 weniger als im Vorjahr. Insgesamt erwirtschaftete die Küche mit externen Aufträgen 20.900 Baht (ca. 511 Euro), die ins Projekt eingeflossen sind.
Wir selbst finanzierten insgesamt 440.554 der 559.730 Mahlzeiten. Das Essen an einigen Schulen wird von anderen Spendern unterstützt.
Landwirtschaftsprojekt
Anfang 2013 sind die „yummy!“ Küche und die „Happy Tailor“ Nähwerkstatt in ein neues Gebäude gezogen. Das neue Areal bietet reichlich Platz, und so wurde unser biologisches Landwirtschaftsprojekt gestartet. Das Abwassersystem, mit dem wir das Schmutzwasser aus der Küche für die Bewässerung aufbereiten, wurde unter Führung von einem Experten fertiggestellt, ebenso die neue Kompostierung. In einigen Beeten wird Humus-Erde mit Hilfe von effizienten Mikroorganismen (EM) produziert.
Im Vorjahr wurden Workshops organisiert mit dem Ziel unseren LehrerInnen, SchülerInnen sowie deren Eltern biologische Anbaumethoden beizubringen. Angestrebt werden sollte zudem die Selbstversorgung an allen unseren Schulen, aber auch der Familien und der Gemeinschaft. Durch die eigene Ernte können nun die Lebensmittelkosten der Küche gesenkt werden.
Notfallhilfe
Der Junge, der 2013 bei einem Schulbusunglück fast sein Bein verloren hat, wird weiterhin von Herrn Brodtbeck unterstützt. Es wurden die Arztbesuche, Medikamente und Gehhilfen gestellt. Zudem wurde veranlasst, dass der Junge für die bessere medizinische Versorgung im Schulheim der „Ah Yone Oo“ Schule unterkommt, da seine Familie in einem entlegenen Dorf wohnt. Auch diese Spesen wurden von Herrn Brodtbeck übernommen.
Wir danken neben den vielen EinzelspenderInnen vor allem den folgenden Projektpaten und Beitraggebern für die oft bereits langjährige Unterstützung bzw. Finanzierung dieser Projekte: Amt für humanitäre Hilfe der Region Trentino Südtirol, Bischöfliches Ordinariat (Missio-Sternsinger), Peter Brodtbeck, Hanns Engl Werkzeugbau OHG, Metzgerei Schanung, Stiftung Maro.

Im Jahr 2014 haben wir 142.951 Euro oder 36% der Gesamtausgaben in unser Programm „yummy! Essen an Schulen“ investiert.

Hilfsprojekte 2014

Projektbetreuung und Soziales

Sämtliche Projekte werden von unserem Büro in Mae Sot (Thailand) überwacht und betreut. Das Team besucht die Projekte regelmäßig, bearbeitet Anfragen und löst anfallende Schwierigkeiten. Die MitarbeiterInnen pflegen Kontakte zu lokalen Organisationen und Regierungsbüros, helfen unseren Projektpartnern in Notfällen und stehen ihnen immer beratend zur Seite. Regelmäßig werden Treffen und Trainings mit anderen Organisationen in Mae Sot, aber auch in Bangkok und Chiang Mai besucht. Zudem finden fast täglich Treffen mit Projektpartnern, RegierungsvertreterInnen aller politischen Ebenen, LehrerInnen und SchuldirektorInnen sowie RepräsentantInnen nationaler und internationaler Organisationen (UNESCO, IOM, Save the Children, Plan International, World Education, Migrant Education, etc.) statt.
Alessandra Degli Esposti, vom Büro von Helfen ohne Grenzen in Brixen, besuchte im März 2014 für zwei Wochen unsere Projekte und arbeitete mit dem Team in Mae Sot an der Optimierung des Kommunikationsflusses zwischen Italien und Thailand.
Besucher und Freiwillige wurden von unseren MitarbeiterInnen administrativ und bei täglich anfallenden Problemen und Fragen unterstützt.
Neben den Projekten, die von Südtirol unterstützt werden, hat unsere Stiftung „Help without Frontiers Thailand“ Projektfinanzierungen von internationalen Organisationen überantwortet bekommen. Diese tragen nicht nur zum Gesamterfolg von Helfen ohne Grenzen in Mae Sot bei, sondern reduzieren auch unsere eigenen Kosten. Vor allem die Kosten für die Projektbetreuung konnten damit signifikant reduziert werden. Darum hier eine Übersicht über die vielfältigen anderen Aktivitäten unserer thailändischen Schwester.
Im Jahr 2014 haben wir 35.282 Euro oder 8,8% der Gesamtausgaben in die Projektbetreuung investiert.