Häufige Fragen und Antworten

21. Stimmt es, dass die Immunität durch eine Krankheit viel wirksamer ist als die Immunität durch die Impfung?

Die natürliche Immunität nach bestimmten Krankheiten wie Tetanus und Diphtherie bietet keinen angemessenen Schutz. Wer diese beiden Krankheiten überstanden hat, muss trotzdem geimpft werden, denn die entwickelte Immunität ist schwach und nur vorübergehend. Die Immunität nach einer Keuchhusten-Infektion dauert in der Regel nicht länger als 15 Jahre an. Aus diesem Grund ist Keuchhusten bei Jugendlichen und Erwachsenen häufiger als bei Kindern: Ein Kind, das an Keuchhusten erkrankt ist, kann im Erwachsenenalter erneut daran erkranken. Bei Kindern werden keine großen Epidemien wie einst verzeichnet, da sie größtenteils geimpft sind.
Demnach verbreitet sich der Keuchhusten-Erreger unter Jugendlichen und Erwachsenen, einschließlich jener, die bereits zu einem früheren Zeitpunkt daran erkrankt waren, leichter. Die Betroffenen können ihrerseits Kinder anstecken, die noch ungeimpft sind (0-2 Monate), oder deren Eltern die Impfung verweigert haben.
Bei der Impfung sind zwei Aspekte wichtig: der Schutz des Einzelnen und der Schutz der Allgemeinheit. Dank der Impfprogramme wird der Gesundheitsschutz auf die gesam­te Bevölkerung ausgeweitet. In den Ländern mit planmäßig und konsequent durchgeführten Impfprogrammen konnten Krankheiten besiegt werden (Polio und Diphthe­rie in verschiedenen Ländern; Masern, Mumps und Röteln in Finnland, etc.).

Häufige Fragen und Antworten

22. Sind die im Impfstoff enthaltenen Viren von Mensch zu Mensch übertragbar?

Eine Übertragung von im Impfstoff enthaltenen Viren ist ein sehr seltenes, jedoch nicht ausschließbares Ereignis, das lediglich den Windpocken-Impfstoff betrifft. Dieses Ereignis wurde weltweit nur 9 Mal in 30 Jahren gemeldet (WHO 2012). Es han­delt sich demnach um Ausnahmefälle, aufgrund derer die beschriebene Empfehlung vorsorglich ins Datenblatt aufgenommen wurde. Doch wie könnte die Übertragung des Windpocken-Virus erfolgen? Es wurde beobachtet, dass das Virus nur dann übertragen wird, wenn der Impfling einen Haut­ausschlag entwickelt (Windpocken-ähnliche Bläs­chen, die meist an einer begrenzten Körperstelle erscheinen). Dazu kommt es bei höchstens 6 von 100 Geimpften. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, die vom Ausschlag betroffene Stelle abzu­decken, sofern sie nicht bereits durch die Kleidung bedeckt ist. Dadurch ist eine Übertragung des Virus ausgesprochen unwahrscheinlich.